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Suche nach alternativen Anlagen Sparkassen wollen ins Hedgefonds-Geschäft einsteigen

Die bodenständigen Sparkassen wollen beim Turbohandel der Hedgefonds mitmischen. Die Dekabank bastelt schon an Produkten, fürchtet jedoch Heuschrecken-Klischees. Chef Michael Rüdiger setzt auf einen großen Trend.
11.11.2015 - 12:53 Uhr
Der Fondsanbieter wird kräftig umgebaut. Quelle: ap
Deka-Logo in Frankfurt

Der Fondsanbieter wird kräftig umgebaut.

(Foto: ap)

Frankfurt Eigentlich sind es zwei Welten, die nicht recht zusammenpassen. Auf der einen Seite die bodenständigen deutschen Sparkassen, auf der anderen Seite die Turbohändler der Hedgefonds-Szene. Aber Michael Rüdiger, Vorstandschef der Dekabank, will dafür sorgen, dass diese beiden Welten zumindest ein bisschen enger zusammenrücken.

Rüdiger hat vor drei Jahren das Ruder beim Wertpapierhaus der Sparkassen übernommen und den Fondsdienstleister kräftig umgebaut. Dazu gehört für ihn neben dem Vertrieb an Privatkunden auch der Ausbau des Geschäft mit institutionellen Anlegern wie Versicherern, Pensionsfonds, aber auch den Sparkassen – den Eigentümern – selbst.

Vor allem um sogenannte alternative Anlagen wie Immobilien, Beteiligungskapital und Hedgefonds. Diese Fonds, die auf einer Vielzahl von Märkten Wetten eingehen und auch auf Kursverluste setzen können, wird die Deka selbst entwickeln. Allerdings will der Sparkassendienstleister nur Hedgefonds mit relativ einfachen Strategien und transparenter Struktur auflegen, damit die Bank gar nicht erst in den Verdacht kommt, zur Heuschrecke zu mutieren: „Ich weiß, dass Hedgefonds in der Öffentlichkeit noch immer negativ belegt sind, aber am Markt ist noch sehr viel Platz für transparente Strukturen, die wir sehr gut anbieten können.“

Für Profianleger gedacht

Mit den geplanten Fonds setzt die Deka auf einen der großen Trends in der Investmentbranche: Hedgefonds light. Dabei geht es um regulierte Hedgefonds und Fonds mit hedgefondsähnlichen Strategien. In Europa sind das meist nach der EU-Richtlinie OGAW regulierte Publikumsfonds. Deren Volumen liegt aktuell bei fast 300 Milliarden Euro, zeigen Daten des Branchenbeobachters Absolut Research, dreimal so viel wie vor fünf Jahren.

Die 960 Fonds sind meist für Profianleger wie Pensionskassen und Versicherer gedacht, oft aber auch für Privatanleger. Sie werden teils von Hedgefonds aufgelegt, die ihre Originalfonds dafür anpassen müssen. Vielfach jedoch stehen traditionelle Fondsgesellschaften dahinter. Von der Deka hat Absolut Research bisher nur vier Fonds registriert.

Egal, ob klassischer Hedgefonds oder die regulierte Variante: Viele Investoren sind angesichts der chronischen Magerzinsen händeringend auf der Suche nach Anlagealternativen. Von den Hedgefonds versprechen sie sich höhere Renditen als am Anleihemarkt bei geringeren Schwankungen als an den Aktienbörsen.

Die meisten Fonds gaben auf

Diesem Anspruch konnten die klassischen Hedgefonds im laufenden Jahr jedoch nicht gerecht werden. Die Kursturbulenzen im Sommer machten vielen Stars einen Strich durch die Rechnung. Dem Datendienstleister Hedge Fund Research zufolge schafft die Branche im Schnitt per Ende Oktober nur ein minimales Plus.

Die neuen Produkte wären nicht der erste Ausflug der Deka in die Hedgefonds-Welt. Vor zehn Jahren hatte der Sparkassendienstleister – wie etliche deutsche Wettbewerber auch – bereits ein eigenes alternatives Projekt gestartet. Ein Dachfonds investierte seinerseits in einzelne Hedgefonds. Damals hatte die Deka mit der Man Group, einer der weltweit größten Hedgefondsfirmen, kooperiert. Anfang 2004 wurde es in Deutschland erlaubt, Hedgefonds aufzulegen und zu vertreiben. Die meisten der damals gestarteten Fonds konnten aber nicht Fuß fassen, etliche gaben bereits nach kurzer Zeit wieder auf. Der deutsche Fondsverband BVI erfasst heute nur gut eine Handvoll Fonds explizit als Hedgefonds nach dem Kapitalanlagegesetzbuch. Sie managen zusammen knapp 600 Millionen Euro.

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