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Technologie Warum die Commerzbank immer stärker auf die Cloud setzt

Das Institut will durch eine vertiefe Zusammenarbeit mit Microsoft seine Kosten drücken – und gleichzeitig eine Abhängigkeit vom US-Konzern vermeiden.
20.01.2021 - 17:54 Uhr Kommentieren
Das Institut will bis 2024 weltweit 10.000 Vollzeitstellen streichen und in Deutschland 340 Filialen dichtmachen. Quelle: Bloomberg
Commerzbank-Zentrale in Frankfurt

Das Institut will bis 2024 weltweit 10.000 Vollzeitstellen streichen und in Deutschland 340 Filialen dichtmachen.

(Foto: Bloomberg)

Frankfurt Die Commerzbank will im Rahmen ihrer Neuaufstellung noch stärker auf Cloud-Angebote setzen. In den kommenden fünf Jahren werde das Geldhaus „einen signifikanten Teil“ seiner Anwendungen in die Azure-Cloud von Microsoft auslagern, kündigte Deutschlands zweitgrößte Privatbank am Mittwoch an. Die bereits seit 2018 bestehende strategische Partnerschaft mit Microsoft soll deshalb vertieft werden.

Das Institut wolle schneller erkennen, wenn sich die Bedürfnisse von Kunden ändern, und darauf dann zügig mit Angeboten reagieren, sagte Commerzbank-IT-Vorstand Jörg Hessenmüller. „Dafür bauen wir das technologische Fundament der Bank um und setzen dazu unter anderem auf starke Partner für die Cloud-Technologie.“

Die Bedeutung von Clouds hat in den vergangenen Jahren zugenommen, weil immer mehr Unternehmen auf diese Weise externe IT-Leistungen wie Speicherplatz, Prozessorleistung und Programme aller Art nutzen. Zudem lassen sich Daten mithilfe von Cloud-Anbietern besser auswerten und neue Produkte schneller entwickeln.

Der deutsche Finanzsektor hinkte anderen Branchen bei der Cloud-Nutzung lange hinterher, hat seine Anstrengungen in den vergangenen Jahren jedoch deutlich verstärkt. Die Deutsche Börse unterzeichnete 2019 umfangreiche Kooperationsvereinbarungen mit Microsoft und Google. Die Deutsche Bank verkündete im vergangenen Jahr eine intensive Zusammenarbeit mit Google. Beide Finanzkonzerne wollen wie die Commerzbank perspektivisch die Mehrheit ihrer Anwendungen in die Datenwolke verlagern.

Bei der Commerzbank befindet sich aktuell rund ein Drittel aller dezentralen Anwendungen in der Cloud. Bis 2023 will das Geldhaus 80 Prozent erreichen. Das Institut arbeitet neben Microsoft auch schon länger mit Google zusammen – und will an dieser „Multi-Cloud-Strategie“ auch in Zukunft festhalten.

Phase des Experimentierens ist vorbei

Commerzbank-Bereichsvorstand Dominik Schmidt-Kiefer verglich die beiden US-Konzerne bei einem Pressegespräch kürzlich mit zwei Supermärkten. „Der eine ist bei Wein besser sortiert, der andere bei Obst und Gemüse“, sagte Schmidt-Kiefer. „Ich finde es als Kunde cool, wenn ich mir raussuchen kann, wo ich hingehe, um bestimmte Dinge einzukaufen.“ Mit welchem Anbieter die Commerzbank zusammenarbeitet, entscheidet sie bei jedem Projekt aufs Neue.

Auf Cloud-Technologie setzt das Institut bereits seit 2016. Zunächst nutzte die Bank nur private Clouds, also unternehmensinterne Netzwerke. Seit drei Jahren setzt sie auch auf die Public Clouds von Google und Microsoft.

Zu den Angeboten, die in Zusammenarbeit mit Microsoft entstanden sind, zählt unter anderem die App „Cash Radar“. Sie bietet Firmenlenkern mithilfe von automatisierten Datenanalysen Prognosen über die Liquiditätsentwicklung ihres Unternehmens.

Die Phase des Experimentierens in der Cloud hat das Frankfurter Institut also längst hinter sich gelassen. Nun versucht es, die Technologie innerhalb der Bank noch breiter einzusetzen. Wenn neue Angebote geplant werden, wird grundsätzlich als Erstes geprüft, ob dies in der Cloud möglich ist.

Fokus auf Expertise im eigenen Haus

Manche Anwendungen entwickle das Geldhaus auch zusammen mit Google oder Microsoft, betont Bereichsvorstand Carsten Bittner. Das Institut achte jedoch darauf, dass bei den Projekten stets eigene Mitarbeiter involviert seien. „Wir müssen dieses strategisch wichtige Know-how in unserer Organisation weiter ausbauen.“

Durch die vertiefte Zusammenarbeit mit Microsoft könne die Bank komplexe Anwendungen entwickeln, ohne dafür selbst große Ressourcen aufzubauen, erklärte das Institut. „Dadurch erreicht das Unternehmen einen höheren Automatisierungsgrad, einen stärkeren Sicherheitsstandard sowie wesentliche Kostenvorteile.“

Letztere sind für Commerzbank, die 2020 vermutlich einen milliardenschweren Verlust gemacht hat, von großer Bedeutung. Denn deutliche Kostensenkungen sind ein zentraler Bestandteil der neuen Strategie, die Vorstandschef Manfred Knof im Februar präsentieren will.

Mehr: „Ende mit Schrecken“ – Commerzbank-Chef Knof mistet aus

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