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„The Cosmopolitan“ in Las Vegas Deutsche Bank will ihr Kasino loswerden

Ein riesiges Kasino in Las Vegas ist ein Überbleibsel der Finanzkrise in den Büchern der Deutschen Bank. Die Pleite eines Kreditnehmers hatte zum Eigentümerwechsel geführt – jetzt steht der Vergnügungstempel zum Verkauf.
16.04.2014 - 07:28 Uhr 5 Kommentare
LED-Anzeige vor dem „Cosmopolitan“ in Las Vegas: Das Kasino hat der Deutschen Bank Milliardenverluste beschert. Quelle: ap

LED-Anzeige vor dem „Cosmopolitan“ in Las Vegas: Das Kasino hat der Deutschen Bank Milliardenverluste beschert.

(Foto: ap)

Frankfurt Die Deutsche Bank spricht mit möglichen Käufern ihres Hotelkomplexes „Cosmopolitan“ in Las Vegas. Ein sechs Jahre währender und verlustreicher Ausflug in das Geschäft der Kasinobetreiber könnte damit vor dem Ende stehen, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Personen.

Demnach hofft die Deutsche Bank, mehr als zwei Milliarden Dollar für das Kasino inklusive Hotel mit fast 3000 Zimmern einstreichen zu können. Bereits vier mögliche Bieter seien ausgemacht, so eine der Personen über die vertraulichen Gespräche. Der erzielbare Wert könnte näher bei 1,5 Milliarden Dollar liegen, heißt es aus anderen Quellen.

Dass die Deutsche Bank jemals so tief in die Details des Kasino-Managements würde eintauchen müssen, war nicht geplant. Es begann 2004 mit einem 60-Millionen-Dollar-Kredit für den Bauherrn Bruce Eichner. Er kaufte damit das Grundstück, auf dem das Cosmopolitan mit seinen zwei Türmen heute steht. In den Boom-Jahren vor der Finanzkrise wurde der Kredit ausgeweitet auf 768 Millionen Dollar.

Anfang 2008 konnte Eichner jedoch seine Schulden nicht mehr bedienen. Die Suche nach anderen potenziellen Investoren blieb damals erfolglos. Das Projekt gleich abzuschreiben war mitten in der Krise keine Option. Also entschied sich die Bank, das Milliarden-Projekt mit eigenem Geld und auf eigene Faust fertigzustellen. Rund eine Milliarde Dollar hatte die Bank bereits 2011 auf das Vorhaben abgeschrieben.

Kasino-Mutter hat 3,5 Milliarden Dollar Schulden

Ein möglicher Verkauf könnte der Weg sein, das beste aus einem verlustreichen Geschäft rauszuholen. Denn der Wert dürfte derzeit höher sein als zu jedem anderen Zeitpunkt seit der Eröffnung im Dezember 2010 – der Umsatz des Hotel-Kasinos legte im vergangenen Jahr um 9,6 Prozent auf 653 Millionen Dollar zu. Den Gebäudekomplex mit zwei Türmen am Las Vegas Strip zu errichten hatte allerdings 3,9 Milliarden Dollar gekostet und ein Gewinn ist seitdem nie angefallen.

Der ursprüngliche Eigner hatte im Oktober 2005 den Grundstein gelegt und die Baukosten auf 1,8 Milliarden Dollar geschätzt und wollte eigentlich Mitte 2008 das Geschäft eröffnen.

Ein Deutsche-Bank-Sprecher wollte keine Stellung zum Status möglicher Verkaufsgespräche nehmen. Die Bank hatte die ursprünglichen Entwürfe für das „Cosmopolitan“ geändert und dann die Fertigstellung finanziert und umgesetzt, nachdem sie zum Besitzer des Grundstücks und der Baustelle geworden war.

Im November 2012 hatte die Bank das Kasino in der Bilanz in eine Sparte verschoben, in der Geschäfte jenseits des Kerngeschäfts des Instituts versammelt sind. Die Muttergesellschaft des Kasinos, „Nevada Property 1“, schuldet der Deutschen Bank 3,5 Milliarden Dollar, wie aus Börsenunterlagen hervorgeht. Seit der Eröffnung meldete das Cosmopolitan jährlich unter dem Strich etwa Verluste von 100 Millionen Dollar. Zumindest vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen gab es 2013 einen Überschuss von 103 Millionen Dollar – 56 Prozent mehr als 2012.

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5 Kommentare zu "„The Cosmopolitan“ in Las Vegas: Deutsche Bank will ihr Kasino loswerden"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • DEUTSCHE CASINO wäre richtig. Bank klingt doch schlecht.

  • Die Deutsche Bank hat ein Kasino? Ich dachte, die Deutsche Bank ist ein Kasino!

  • Mrd.Verluste Mrd.Abschreibungen Mrd.Kosten für Rechtsstreitigkeiten, Manipulationen in allen Geschäftsbereichen beim Investmentbanking und alle aktuellen Vorstandsmitglieder waren und sind jetzt immer noch in der Verantwortung mit Millionengehältern.

  • Lieber direkt im "Deutsche" Bank Casino investieren.
    Das ist direktes Zocken unter falscher Flagge ....

  • Hmm, hätte die DB beim Stand von minus 768 mio Dollar den Stecker gezogen, hätte sie nicht noch weitere 3,132 mrd Dollar in das Projekt pumpen und unterm Strich bei einem Verkauf von 1,5 mrd Dollar damit 2,4 mrd Dollar abschreiben müssen.
    Irgendwie gar nicht professionell

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