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Toronto Londoner Börse scheitert mit Übernahme

Schwerer Rückschlag für die London Stock Exchange: Die geplante Übernahme der Börse Toronto platzt. Eine Gruppe kanadischer Investoren fährt dem Börsenbetreiber in die Parade.
29.06.2011 Update: 30.06.2011 - 15:21 Uhr Kommentieren
Gebäude der London Stock Exchange. Quelle: ap

Gebäude der London Stock Exchange.

(Foto: ap)

Toronto Nach dem Scheitern der milliardenschweren Fusionspläne der Börsen von London und Toronto treiben die Übernahmefantasien in der Branche neue Blüten. Mit der Niederlage im Übernahmekampf um die kanadische TMX Group könnte die London Stock Exchange (LSE) nach Ansicht von Analysten selbst zum Übernahmeziel werden. „Die LSE ist wieder auf sich selbst gestellt, und es gibt nicht viele Partner, bei denen sie der Käufer sein würde. Eher dürfte sie das Ziel sein“, sagte Justin Schack vom New Yorker Broker Rosenblatt Securities. Nach der Ansicht der UBS könnte die US-Börse Nasdaq OMX einen Vorstoß Richtung LSE wagen. Die Deutsche Börse kann sich vorerst heraushalten. „Ihre Fusion mit der Nyse Euronext ist auf einem guten Weg. In den nächsten zwölf Monaten müssen sie sich erstmal darauf konzentrieren“, sagte ein Frankfurter Analyst.

Die Börsen in London und Toronto hatten am Mittwochabend ihr Fusionsvorhaben für gescheitert erklärt, weil der Plan für den transatlantischen Zusammenschluss nicht die nötige Unterstützung der Aktionäre erhalten hätte. Die LSE hatte umgerechnet 2,6 Milliarden Euro geboten und sich mit dem Zukauf im Wettstreit um internationale Investoren stärken wollen. Gemeinsam mit der TMX hatte sie geplant, zum weltweit viertgrößten Handelsplatz und zur Nummer Eins im Geschäft mit Rohstoffaktien aufzusteigen. Ein Konkurrenzangebot des Maple-Konsortiums aus heimischen Banken, Pensionsfonds und Finanzdienstleistern, das die Börse in kanadischer Hand behalten wollte, hatte den Londonern aber einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Es ist nicht das erste Mal, dass nationale Befindlichkeiten ein Zusammengehen von Börsen aus unterschiedlichen Ländern verhindern. Im April war die Übernahme der australischen Börse ASX durch die Singapore Exchange am Widerstand der australischen Regierung gescheitert. Auch die Fusion der Deutschen Börse mit der US-Börse Nyse wurde auf beiden Seiten als Ausverkauf nationaler Interessen kritisiert. Die Nasdaq zog ihr Konkurrenz-Angebot für die Nyse aber wieder zurück. Für die Fusion sehe es gut aus, heißt es bei den Experten. Dem Vorhaben müssen nun die Nyse-Aktinonäre auf ihrer außerordentlichen Hauptversammlung am kommenden Donnerstag zustimmen. Danach ist es an den Aktionären der Deutschen Börse, ihre Aktien für einen Tausch in Titel des neuen Börsenriesen einzutauschen.

„Deutsche Börse und Nyse sind sich sehr einig, sie haben ein klares Konzept und auch für die Zustimmung der Aktionäre halte ich für sehr wahrscheinlich“, sagte der Frankfurter Analyst. „Das Scheitern der LSE stärkt die Position der fusionierten Gesellschaft, deren Spitzenstellung nun noch weiter herausragt.“

Die Deutsche Börse kann sich das Treiben in der internationalen Börsenlandschaft also gelassen anschauen. Und das Karussell internationaler Börsenfusionen wird neuen Schwung bekommen, davon ist Ed Ditmire von Macquarie Securities überzeugt: „Ich denke, wir werden mehr Fusionen sehen, nicht weniger.“ Nach dem gescheiterten Deal mit der TMX werde es schwierig für die LSE, sich gegen ein lukratives Angebot zu wehren, hieß es in einem Kommentar von Numis Securities. Die Analysten der UBS nahmen die LSE-Titel in ihre „M&A Watch List“ für potenzielle Übernahmen auf. Die Nasdaq könnte bis zu 1150 Pence je Aktie bieten, errechnete die UBS. Neue Übernahmephantasien beflügelten die LSE-Aktien am Donnerstag. Sie stiegen 4,7 Prozent auf 1001 Pence.

Die Zukunft der LSE haben allerdings Investoren aus dem Nahen Osten in der Hand. Die Börse Dubai hält fast 21 Prozent an der LSE, Katar 15 Prozent, wie aus Reuters-Daten hervorgeht. „Mit zwei solch großen Investoren ist der Deal durch, wenn sie das wollen“, sagte ein Vertreter eines europäischen LSE-Investors.s.

  • dpa
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