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Trading-Apps Konkurrenz für Trade Republic: Neobroker Bux sammelt 80 Millionen Dollar ein

Das Geld soll in die europäische Expansion fließen. In Deutschland verstärkt das den Wettbewerb in einem ohnehin schon hart umkämpften Markt.
22.04.2021 - 10:00 Uhr Kommentieren
Yorick Naeff, bisher für das operative Geschäft zuständig, übernimmt die Leitung des Neobrokers von Firmengründer Nick Bortot (rechts).
Der neue und der bisherige Bux-Chef

Yorick Naeff, bisher für das operative Geschäft zuständig, übernimmt die Leitung des Neobrokers von Firmengründer Nick Bortot (rechts).

Frankfurt Der niederländische Neobroker Bux hat bei Investoren 80 Millionen Dollar (67 Millionen Euro) eingesammelt. Angeführt wird die Kapitalerhöhung von dem Technologie-Investor Prosus Ventures und dem chinesischen Internetunternehmen Tencent. Daneben beteiligen sich weitere neue Investoren wie ABN Amro Ventures, Citius, Optiver und Endeit Capital sowie die Bestandsinvestoren HV Capital und Velocity Capital Fintech Ventures an der Finanzierungsrunde.

Mit dem frischen Geld will das Unternehmen das Wachstum der Investment-App Bux Zero im europäischen Ausland weiter vorantreiben. „Noch in diesem Jahr wollen wir mit Bux Zero nach Irland, Italien, Spanien und Großbritannien expandieren. Bis Ende 2022 wollen wir in allen wichtigen europäischen Ländern vertreten sein“, sagte der neue Bux-Chef Yorick Naeff dem Handelsblatt. Naeff, bislang für das operative Geschäft von Bux verantwortlich, übernimmt die Leitung des Unternehmens von Firmengründer Nick Bortot.

2014 gegründet, konzentrierte sich Bux zunächst auf den Handel mit Differenzkontrakten (CFD) über die App Bux X. Später folgte die App Bux Zero, die Handel mit Aktien und ETFs ermöglicht und mittlerweile auch in Deutschland, Österreich, Frankreich und Belgien verfügbar ist.

Die App profitiert vom gestiegenen Anlegerinteresse an Aktien: Allein in den letzten drei Monaten habe sich das verwaltete Vermögen verdoppelt, so das Unternehmen. Bux Zero verzeichnet mittlerweile 500.000 Kunden. In Deutschland sind es schätzungsweise zwischen 100.000 und 200.000 Kunden. Genaue Zahlen kommuniziert das Unternehmen nicht.

Die Schlagkraft der Niederländer dürfte sich hierzulande mit dem neuen Geld erhöhen. Das verstärkt den Wettbewerb in diesem ohnehin schon hart umkämpften Markt. Neben dem führenden deutschen Neobroker Trade Republic buhlen inzwischen zahlreiche Anbieter mit günstigen Konditionen und leicht verständlichen Tools um neue Kunden für den Wertpapierhandel.

Bux will ein Do-it-yourself-Portfolio mit Risikoinfos anbieten

In diesem Quartal sollen neue Funktionen in der Bux-Zero-App hinzukommen, sagt Naeff: „Ein zentrales Element soll das ‚unterstützte Do-it-yourself-Portfolio‘ werden.“ Anleger können dann ein Portfolio aus Aktien und ETFs zusammenstellen und erhalten entsprechend ihrer Risikoneigung passende Tipps. In dieses Portfolio können sie auch regelmäßig per Sparplan investieren.

Neben Bux X und Bux Zero gibt es noch eine dritte App für den Handel mit Kryptowährungen, Bux Crypto. Diese will das Unternehmen aber bis zum Jahresende in die Bux-Zero-App integrieren. Auch über die Einführung von Zertifikaten und Optionsscheinen denke man nach, so Naeff.

Im Vergleich zu den größeren Neobrokern in Deutschland ist das Produktangebot von Bux Zero noch überschaubar. Stattdessen sticht das Start-up durch andere Besonderheiten heraus: Als niederländischer Anbieter darf Bux Zero kein Geld mit Rückvergütungen oder Order-Flow-Payments verdienen. Payment for Order Flow bedeutet, dass der Broker für das Weiterleiten von Kundenaufträgen an bestimmte Handelsplätze Provisionen erhält.

Software entscheidet, wo Gebühren gespart werden können

In Deutschland ist die Annahme solcher Zuwendungen erlaubt und bei einigen Neobrokern gängige Praxis. Es kommt jedoch immer wieder Kritik auf, ob die Anbieter dann auch immer im besten Sinne für den Kunden handeln.

Für Anleger hierzulande eher ungewöhnlich ist zudem, dass sie in der Bux-Zero-App keinen Handelsplatz auswählen können. Zwar arbeitet auch der ein oder andere deutsche Neobroker nur mit einem oder zwei Handelsplätzen. Bei Bux Zero entscheidet aber eine Software per Smart-Order-Routing, wo die Aufträge ausgeführt werden. Clearinghaus ist dabei ABN Amro.

Auch die angebotenen Orderarten sind teilweise anders als gewohnt: Die Zero-Order, die für europäische Aktien und ETFs möglich ist, ist provisionsfrei, wird aber erst am Ende des Tages gesammelt ausgeführt. Daneben können Anleger zwischen Limit- oder Market-Order wählen.

Bei europäischen Aktien und ETFs beträgt die Gebühr hier einen Euro. US-Aktien sind provisionsfrei, der Broker erhebt aber einen Fremdwährungszuschlag von 0,25 Prozent. Die günstigen Gebühren, so Naeff, seien wegen der niedrigen Kostenstrukturen möglich.

Mehr: Angriff der Billiganbieter

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