Trotz Milliarden-Verlusten UBS steht zu Investment-Banking

Die UBS hält am Investment-Banking fest.
Zürich Die Schweizer Großbank UBS betrachtet ihr Investment-Banking-Geschäft trotz milliardenschwerer Verluste weiterhin als Kernbestandteil der Firmenstrategie. „Die Investmentbank liefert zahlreiche entscheidende Dienste, auf die das Vermögensverwaltungsgeschäft und die Kunden nicht verzichten können,“ sagte der Chef des Wealth-Magement-Geschäfts, Jürg Zeltner, in einem Interview mit einem UBS-Kundenmagazin. „Wichtig ist allerdings, dass die Investmentbank auf das Kundengeschäft ausgerichtet ist. Und die Investmentbank muss profitabel sein,“ fügte Zeltner an. Angesichts schärferer Bankenregulierungen und strengerer Eigenkapitalvorschriften sind sowohl die UBS als auch ihre Konkurrentin Credit Suisse für ihr Festhalten am riskanten Investment-Banking-Geschäft in die Kritik geraten.
Ein UBS-Händler hatte im letzten Herbst mit nicht autorisierten Geschäften im Bereich Exchange Traded Funds (ETF) rund zwei Milliarden Dollar verzockt. Infolge dessen geriet die Risikokontrolle der Schweizer Großbank ins Visier der Aufsichtsbehörden. Sowohl die britische Finanzaufsicht FSA als auch die Schweizer FINMA haben formelle Untersuchungen gegen die größte Schweizer Bank eingeleitet. Insgesamt fuhr die UBS Investmentbanking-Sparte im Schlussquartal einen Verlust von 256 Millionen Franken vor Steuern ein. Dem standen 882 Milliarden Franken Brutto-Gewinn in der Vermögensverwaltung und im Schweizer Geschäft gegenüber. Und auch in einem langjährigen Vergleich ist die Investment-Banking-Sparte wesentlich weniger profitabel als die klassische Vermögensverwaltung.
In dem Interview verteidigte Zeltner zudem die Aktivitäten der Bank in den USA. „Die USA sind die größte Volkswirtschaft der Welt. Wir können als Bank, die sich durch Ideen und globale Inhalte für Anleger sowie weltweite Präsenz auszeichnen will, diesen wichtigen Kapitalmarkt nicht aus den Augen verlieren,“ sagte der UBS-Manager. Er verwies zudem darauf, dass das US-Wealth-Management-Geschäft letztes Jahr in jedem Quartal schwarze Zahlen geschrieben hatte. Der Bank war es 2009 nach jahrelangem Rechtsstreit im letzten Augenblick gelungen, eine Klage der US-Behörden wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung von US-Bürgern abzuwenden. Damals zahlte das Geldhaus 780 Millionen Dollar und gab Informationen von rund 4450 Kunden preis.
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