Übernahme-Poker Ringen um Sarasin geht in die letzte Runde

Eine Entscheidung über die Zukunft der Bank Sarasin soll innerhalb einer Woche fallen.
Dubai/Zürich Das Ringen um die Übernahme der traditionsreichen Schweizer Vermögensverwaltungsbank Sarasin geht in die Endrunde. Eine Entscheidung über die Zukunft der Basler Bank sollte innerhalb einer Woche fallen, erklärte das Mitglied der Geschäftsleitung der Bank Julius Bär, Remy Bersier, am Mittwoch in einer Medienkonferenz in Dubai. Er bekräftigte das Interesse seiner Bank an dem Konkurrenten: Bär halte immer Ausschau nach Übernahmegelegenheiten und Sarasin sei weiterhin eine Möglichkeit, sagte Bersier.
Eine andere mit der Sache vertraute Person in der Schweiz bestätigte den Zeitplan. Mit einer Entscheidung sei bis Ende des Monats zu rechnen. Die niederländische Rabobank, die 46 Prozent des Kapitals und 68 Prozent der Stimmrechte an Sarasin hält, will bei den Schweizern aussteigen. Neben der Bank Julius Bärs gilt die Schweizer Raiffeisenbank-Gruppe als Interessent.
Bank Bär, die neben dem Rabobank-Paket auch die Anteile der Minderheitsaktionäre übernehmen möchte, müsste dafür Schätzungen zufolge 2,5 Milliarden Franken (gut zwei Milliarden Euro) auf den Tisch legen. Sie erhielte dafür verwaltete Vermögen von rund 100 Milliarden Franken. Bisher verwaltet Bär rund 160 Milliarden Franken.
Die Raiffeisen-Gruppe will Medienberichten zufolge nur das Rabobank-Paket übernehmen und die restlichen Aktien an der Börse lassen. Ein Raiffeisen-Sprecher wollte dazu keine Stellung nehmen. Raiffeisen legte am Dienstag zum ersten Mal in ihrer Geschichte eine nachrangige Anleihe auf und beschaffte sich auf diesem Weg 350 Millionen Franken. Das Sarasin-Management ist laut einem internen Memo von Mitte November daran interessiert, auch mit neuen Aktionären als unabhängige Schweizer Privatbank weiterarbeiten zu können.
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