Übernahmen Privatbank Oddo BHF steigert Nettogewinn 2018 um zehn Prozent

Der französische Bankier sieht sein Institut auf dem richtigen Weg.
Frankfurt Seit Ausbruch der Finanzkrise war die Fusionsfantasie in der europäischen Bankenszene nicht mehr so groß wie heute. Kaum ein Tag, an dem nicht über neue grenzüberschreitende Zusammenschlüsse spekuliert wird. Der französische Bankier Philippe Oddo ist bereits einen Schritt weiter: Schon 2016 sicherte er sich nach einem harten Übernahmekampf den Zuschlag für die Frankfurter Traditionsbank BHF.
2017 war ein Jahr des Umbaus für das deutsch-französische Geldhaus, 2018 sollte Oddo BHF dann nachhaltig profitabel arbeiten. Erste Eckdaten zum Zahlenwerk des vergangenen Jahres, die dem Handelsblatt vorliegen, sprechen dafür, dass Oddo mit seinem Projekt Fortschritte macht.
Der Nettogewinn der Gruppe stieg 2018 um zehn Prozent auf 61 Millionen Euro, und die Erträge kletterten um vier Prozent auf 591 Millionen Euro. Die harte Kernkapitalquote steht stabil bei 16,6 Prozent. Aber noch ist Oddo nicht da, wo er hinwill. 2019 soll noch einmal ein Jahr mit signifikanten Investments werden, geprägt durch die Fertigstellung des neuen Kernbankensystems und die Vollendung der gruppenweiten IT.
Insgesamt sieht Oddo sein Institut auf dem richtigen Weg: „Wir sind mit der Entwicklung in den letzten drei Jahren – gerade auch im Bereich Wealthmanagement – sehr zufrieden und haben unsere Ziele erreicht“, betont der Bankier.
Das Wealthmanagement der Gruppe wird von Joachim Häger geführt. Im vergangenen Jahr hat der Bereich in Deutschland die Erträge um sieben Prozent auf 82 Millionen Euro gesteigert. Netto sammelte Hägers Mannschaft auf dem Heimatmarkt der BHF zwei Milliarden Euro neue Kundengelder ein.
„Der deutsche Markt ist sehr anspruchsvoll“, meint der Banker. Vor allem die harte Konkurrenz drücke auf die Margen. Gleichzeitig sorge die neue EU-Regulierung Mifid II für mehr Transparenz bei den Kunden, was bei vielen Anbietern zu Margeneinbußen geführt habe.
Oddo BHF nimmt für sich in Anspruch, sich diesem Druck entziehen zu können: „Unsere Margen sind seit Jahren stabil“, betont Häger. Ein Grund dafür: Im vergangenen Jahr hätten die Vermögensverwaltungsstrategien von Oddo BHF deutlich besser abgeschnitten als der deutsche Leitindex Dax, der 2018 mit einem Minus von 18 Prozent abschloss.
Häger ist sich sicher, dass die chronischen Minizinsen das Interesse von wohlhabenden Privatkunden an sogenannten alternativen Anlagen wie Private Equity, Hedgefonds oder Immobilien weiter anfachen werden. Im vergangenen Jahr hat Oddo die Private-Equity-Gesellschaft ACG Capital übernommen.
Eine weitere Ausweitung des Angebots kann sich Häger derzeit am ehesten im Bereich Immobilien vorstellen, „der Deutschen liebstes Kind“. Im Mittelpunkt der Strategie stehe aber das organische Wachstum.
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