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Die Mitarbeiter der Hypo-Vereinsbank müssen um ihre Jobs bangen: Unicredit plant international einen Konzernumbau. Die italienische Mutter des Geldhauses hat mit großen Verlusten im vierten Quartal zu kämpfen.
Die italienische Unicredit-Bank plant bei ihrer deutschen Tochter, der Hypovereinsbank, massiven Stellenabbau.
(Foto: dapd)
Mailand/München Die Rezession in der Heimat und der scharfe Wettbewerb in Deutschland machen der größten italienischen Bank Unicredit immer stärker zu schaffen. Die Hypo-Vereinsbank-Mutter schrieb im vierten Quartal unerwartet hohe Verluste, die einen Großteil des Jahresgewinns auffraßen.
Vorstandschef Federico Ghizzoni kündigte am Freitag an, den Konzernumbau in mehreren Ländern voranzutreiben. Bei der deutschen Tochter Hypo-Vereinsbank (HVB) sollen 800 Arbeitsplätze gestrichen werden, in Österreich weitere 200 Stellen bei der Bank Austria.
Die Nachrichtenagentur Reuters hatte bereits im Januar erfahren, dass bei der HVB zahlreiche Jobs auf der Kippe stehen. Rund 45 Filialen sollten dichtmachen, hatte es damals in Branchenkreisen geheißen. Hintergrund der Stellenstreichungen ist die Neuausrichtung des Privatkundengeschäfts, die das Münchner Institut im November angekündigt hatte.
Die Segmente für normale Privatkunden und reiche Klienten werden zusammengelegt. Zudem erledigen immer mehr Kunden ihre Bankgeschäfte im Internet und kommen kaum noch in die Filialen. Näheres wird bei der Bilanzpressekonferenz der HVB am Montag erwartet, die traditionell zu den Stützen des Konzerns zählt.
Stellenabbau im Investment-Banking
Die Royal Bank of Canada ist eines der wenigen Geldhäuser, welches das Investment-Banking ausbaut. Die Zahl der Mitarbeiter steigt von Ende 2011 bis Jahresende 2012 um 0,7 Prozent.
Die US-Großbank Goldman Sachs reduzierte 2012 die Zahl der Mitarbeiter im Investment-Banking um 2,7 Prozent.
Die Wall-Street-Bank reduziert ihr Investment-Banking um 3,1 Prozent.
Die Schweizer Credit Suisse kappt die Zahl der Mitarbeiter im Investment-Banking um 4,3 Prozent.
Die US-Bank Morgan Stanley streicht die Mitarbeiterzahl um 8,5 Prozent zusammen.
Der deutsche Primus streicht das Investment-Banking radikal zusammen: Die Deutsche Bank kappt die Zahl der Mitarbeiter in diesem Bereich um 13,3 Prozent.
Quelle: Bloomberg, Ende 2012 im Vergleich zu Ende 2011
Für faule Kredite musste Unicredit allein im vierten Quartal 4,6 Milliarden Euro zurücklegen – fast so viel wie in den neun Monaten davor. Der Verlust im Schlussquartal fiel mit 553 Millionen Euro dreimal so hoch aus wie von Branchenexperten geschätzt, so dass im Gesamtjahr unter dem Strich lediglich 865 Millionen Euro als Gewinn übrig blieben. Erwartet worden waren 1,2 Milliarden Euro.
Der Konzernumbau mit Kostensenkungen und Filialschließungen zahle sich aus, erklärte Ghizzoni. „Doch wegen des beispiellosen makroökonomischen Umfelds werden wir die Finanzziele des Strategieplans anpassen.“ Ein Datum dafür wollte er aber nicht nennen. „Solange die Märkte so volatil bleiben, sind Vorhersagen unmöglich. Wir brauchen mehr Klarheit an der makroökonomischen Front.“
Das sind die größten Banken Deutschlands
2011 ist das letzte Jahr, für das die WestLB ihre Jahresbilanz bekannt gab. Die Bank, die zum Großteil dem Land Nordrhein-Westfalen, der NRW.Bank und den Sparkassenverbänden des Rheinlands und Westfalen-Lippe gehörte, ist mittlerweile zerschlagen. Die Zertifikategeschäfte übernahm die Helaba.
Bilanzsumme (2011): 167,90 Milliarden Euro
Die Postbank gehört mittlerweile zur Deutschen Bank und betreut mit rund 19.000 Angestellten fast 14 Millionen Kunden.
Bilanzsumme (2011): 192,00 Milliarden Euro
Die Eurohypo AG ist eine Tochter der Commerzbank - und ein Milliardengrab. Zehn Jahre nach der Gründung wird die Hypothekenbank nun zerschlagen. Die Eurohypo AG ist nach der WestLB die zweite deutsche Bank, die die Krise nicht überlebt hat. Jedoch ist ihre Bilanzsumme noch um einiges größer als die der Landesbank.
Bilanzsumme (2011): 203,00 Milliarden Euro
Auch die NordLB schaffte es nur mit Staatsmitteln, die Bankenkrise zu überstehen. Die EU-Bankenaufsicht verordnete der Bank der Länder Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern ihr Eigenkapitalpolster gehörig aufzustocken.
Bilanzsumme (2011): 227,60 Milliarden Euro
Die BayernLB machte in den vergangenen Wochen mit einem Streit mit der EU-Kommission Schlagzeilen. Die in der Krise taumelnde Bank muss dem Land Bayern fünf Milliarden Euro an Krisenhilfen zurückzahlen.
Bilanzsumme (2011): 309,10 Milliarden Euro
Auch die Hypo Real Estate überlebte die Krise nur knapp: Die Immobilienbank wurde verstaatlicht und lagerte ihre Altlasten in eine Bad Bank aus. Bis 2015 muss die Hypo Real Estate jedoch wieder privatisiert werden, entschied die EU.
Bilanzsumme (2011): 236,60 Milliarden Euro
Die LBBW ist mit einer Bilanzsumme von über 370 Milliarden Euro die größte deutsche Landesbank. Das Geldinstitut gehört fast vollständig dem Land Baden-Württemberg, dem Sparkassenverband des Landes und der Stadt Stuttgart.
Bilanzsumme (2011): 373,10 Milliarden Euro
Die deutsche Unicredit Bank AG, besser bekannt unter ihrem Markennamen Hypovereinsbank, ist ein Tochterunternehmen der größten italienischen Bank, Unicredit. Die italienische Großbank hat gerade eine Umstrukturierung angekündigt: Die Tochtergesellschaften und damit auch die Hypovereinsbank sollen mehr Autonomie bekommen.
Bilanzsumme (2011): 395,70 Milliarden Euro
Zur DZ Bank AG gehören neben der Volksbanken Raiffeisenbanken auch die Bausparkasse Schwäbisch Hall oder die R+V Versicherung. Die DZ Bank AG ist das Zentralinstitut für insgesamt 900 Genossenschaftsbanken mit rund 30 Millionen Kunden.
Bilanzsumme (2011): 405,90 Milliarden Euro
Die Kreditanstalt für Wideraufbau (KfW) ist die deutsche Förderungsbank unter Aufsicht des Finanzministeriums. Sie gibt Kredite an Existenzgründer und Firmen im Rahmen von Förderprogrammen der Bundesregierung und ist für die Finanzierung von Infrastrukturvorhaben zuständig.
Bilanzsumme(2011): 494,80 Milliarden Euro
Die Commerzbank belegt mit einer Bilanzsumme von über 600 Milliarden Euro Platz zwei unter den größten deutschen Banken. Die Bank ist in 52 Ländern vertreten und betreut nach eigenen Angaben rund 15 Millionen Privat- und eine Millionen Firmenkunden in der ganzen Welt.
Bilanzsumme(2011): 661,80 Milliarden Euro
Die international erfolgreiche Deutsche Bank nimmt unangefochten den ersten Platz der größten deutschen Banken ein. Ihre Bilanzsumme ist rund 3,5 mal so groß wie die der Commerzbank. Die Bank beschäftigt über 100.000 Mitarbeiter – knapp 50.000 davon in Deutschland.
Bilanzsumme (2011): 2164,10 Milliarden Euro
Ins Kontor schlug im vergangenen Jahr auch der Rückzug aus Kasachstan, den Unicredit bei der Bilanzvorlage in Mailand bestätigte. Die ATF Bank wurde zu einem nicht genannten Preis an den Investor Galimschan Jessenow verkauft. Dies habe zu einer einmaligen Belastung von 260 Millionen Euro geführt.
Insider rechnen mit einem Verkaufserlös von 380 Millionen Euro. Die Unicredit hatte die ATF Bank 2007 für damals umgerechnet 1,5 Milliarden Euro gekauft – musste aber seither wegen der unerwartet schlechten Entwicklung massive Abschreibungen verdauen. Im Zuge einer großangelegten Sanierung hatte Unicredit die Tochter verkleinert und Stellen abgebaut. In den ersten drei Quartalen 2012 verbuchte die ATF einen Vorsteuerverlust von 19 Millionen Euro und entwickelte sich damit etwas besser ab als im Vorjahreszeitraum.
2 Kommentare zu "Unicredit-Verluste: Hypo-Vereinsbank streicht 800 Stellen"
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.
Dr.SonjaRadatz
Dr. Sonja Radatz Unicredit kürzt gesamt 1000 Stellen in Deutschland und Österreich, Metro Cash & Carry kürzt 240 Jobs in Deutschland... wer bietet mehr? Was aus meiner Sicht fehlt: Management - hier verstanden als Strukturierung der Organisation so, dass überhaupt die Ergebnisse erreicht werden können; Prozesse, die von den Verantwortlichen selbst geschaffen werden und dadurch auch endlich funktionieren; die nachhaltige Abkehr von Projekten; und klare Ergebnisvorgaben (anstatt Handlungsvorgaben...) an die Mitarbeiter, die auch monatlich geprüft werden und für die (jetzt kommen wir zur Führung, die ebenfalls m. E. fehlt) bei Nichterreichung ein klares Konsequenzenmanagement (also zunächst engere Führung) zur Folge haben. Und zusätzlich in der Führung: Die unablässige Arbeit an der Vereinfachung, Optimierung von Prozessen, Schaffung von Freiraum...
Was ich anstattdessen leider allzu häufig erlebe, wenn ich das erste Mal ins Unternehmen komme: Strategien "für 2020", Potpourris von 25 und mehr "Zielvorgaben" für jede Führungskraft, die auch nur am Ende des Jahres "überprüft" werden und Abweichungen meist gut argumentiert "zur Kenntnis genommen werden". Zur gleichen Zeit ist der Terminkalender voll mit Projektmeetings und tausend Micro-Management-Themen, die mitnichten zur Ergebniserzielung beitragen... Und dann kommt der Bumerang wieder zurück, und es werden Stellen gekürzt.
Most wanted an dieser Stelle: Ergebnisfokussierte Unternehmensführung.
fruehling
Ja, das UC- HV- Gebäude am alten Wall neben dem Rathaus der Hamburgs ist bereits stockdunkel, verlassen, verschachert. Hamburg selbst will etwa 3000 Stellen "streichen", zu verkaufen gibt`s ohnehin kaum noch etwas. Gleich um die Ecke am Jungfernstieg an der schönen Alster mit Fontäne, ja da brummt im noblen Haus der C- Bank das Geschäft. Der Boss will (aktuelle Info ?) 100.000 Werte des von ihm geführten systemrelevanten Instituts kaufen, nachdem sich der Wert eines Anteilscheins in nur 5 Jahren um etwa 96 % vermindert hat, auf den Wert von nicht einmal 3x Toilettenebesuchen (a 50 C),im beliebten Alsterpavillion gleich gegenüber. Dazu aktuell, Guthabenschnitt für alle auf der schönen Mittelmeerinsel Zypern. Alles in allem ein nachdenklicher Frühlingsanfang im Europa der Zukunft, der Bürger, aber nun weiß man endlich wo`s langgeht.
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Dr. Sonja Radatz
Unicredit kürzt gesamt 1000 Stellen in Deutschland und Österreich, Metro Cash & Carry kürzt 240 Jobs in Deutschland... wer bietet mehr?
Was aus meiner Sicht fehlt: Management - hier verstanden als Strukturierung der Organisation so, dass überhaupt die Ergebnisse erreicht werden können; Prozesse, die von den Verantwortlichen selbst geschaffen werden und dadurch auch endlich funktionieren; die nachhaltige Abkehr von Projekten; und klare Ergebnisvorgaben (anstatt Handlungsvorgaben...) an die Mitarbeiter, die auch monatlich geprüft werden und für die (jetzt kommen wir zur Führung, die ebenfalls m. E. fehlt) bei Nichterreichung ein klares Konsequenzenmanagement (also zunächst engere Führung) zur Folge haben. Und zusätzlich in der Führung: Die unablässige Arbeit an der Vereinfachung, Optimierung von Prozessen, Schaffung von Freiraum...
Was ich anstattdessen leider allzu häufig erlebe, wenn ich das erste Mal ins Unternehmen komme: Strategien "für 2020", Potpourris von 25 und mehr "Zielvorgaben" für jede Führungskraft, die auch nur am Ende des Jahres "überprüft" werden und Abweichungen meist gut argumentiert "zur Kenntnis genommen werden". Zur gleichen Zeit ist der Terminkalender voll mit Projektmeetings und tausend Micro-Management-Themen, die mitnichten zur Ergebniserzielung beitragen...
Und dann kommt der Bumerang wieder zurück, und es werden Stellen gekürzt.
Most wanted an dieser Stelle: Ergebnisfokussierte Unternehmensführung.
Ja, das UC- HV- Gebäude am alten Wall neben dem Rathaus der
Hamburgs ist bereits stockdunkel, verlassen, verschachert.
Hamburg selbst will etwa 3000 Stellen "streichen", zu
verkaufen gibt`s ohnehin kaum noch etwas. Gleich um die Ecke am Jungfernstieg an der schönen Alster mit Fontäne,
ja da brummt im noblen Haus der C- Bank das Geschäft.
Der Boss will (aktuelle Info ?) 100.000 Werte des von
ihm geführten systemrelevanten Instituts kaufen, nachdem
sich der Wert eines Anteilscheins in nur 5 Jahren um etwa
96 % vermindert hat, auf den Wert von nicht einmal 3x
Toilettenebesuchen (a 50 C),im beliebten Alsterpavillion gleich gegenüber.
Dazu aktuell, Guthabenschnitt für alle auf der schönen Mittelmeerinsel Zypern. Alles in allem ein nachdenklicher Frühlingsanfang im Europa der Zukunft, der Bürger, aber
nun weiß man endlich wo`s langgeht.