Untersuchung eingeleitet UBS und Credit Suisse unter Kartellverdacht

Derivatehändler der UBS sollen sich mit anderen Banken abgesprochen haben.
Zürich Die Schweizer Wettbewerbskommission (Weko) eröffnet eine Untersuchung gegen die beiden Schweizer Großbanken UBS und Credit Suisse sowie ausländische Finanzinstitute, darunter die Deutsche Bank. Die Wettbewerbshüter habe Angaben vom Freitag zufolge Hinweise auf möglichen Kartellabsprachen zwischen den Geldhäusern. In den USA eskaliert dagegen der Steuerstreit mit der Schweiz. Das US-Justizministerium hat die älteste Schweizer Privatbank Wegelin verklagt.
Bei der Untersuchung der Weko geht es um Absprachen unter Derivatehändlern. Mehrere Händler von verschiedenen Banken sollen den Angaben zufolge Einfluss auf die Referenzzinssätze Libor und Tibor genommen haben. Diese Interbanken-Zinssätze werden in London und Tokio aufgrund von Angaben großer Banken für eine Reihe von Währungen täglich berechnet und spiegeln wider, zu welchen Zinsen Banken Geld untereinander verleihen. Sie dienen als Basis für zahlreiche Bankgeschäfte, unter anderem auch bei Swaps und Futures.
Mit den Absprachen konnten die Händler möglicherweise eine Verfälschung der Referenzzinssätze zu ihren Gunsten erwirken. Daneben sollen sich die Derivatehändler über die Differenz zwischen den Ankaufs- und Verkaufskursen von Derivaten abgesprochen haben.
Offensichtlich hängen sich die Schweizer Kartellwächter an die bereits laufenden Ermittlungen der US-Börsenaufsicht SEC und der britischen FSA. Auch die EU-Kommission ist in dem Fall aktiv geworden und hatte im vergangenen Oktober Büros von Großbanken durchsuchen lassen. Die US-Behörden verdächtigen 16 Banken, in der Finanzkrise 2007 und 2008 den Libor manipuliert zu haben. Die Banken sollen absichtlich zu niedrige Sätze genannt haben, um ihre Refinanzierungskosten zu drücken. „Wir stehen in Kontakt mit dem US-Justizministerium und der EU-Wettbewerbskommission“, sagte ein Sprecher der Weko. Das Verfahren in der Schweiz kam aufgrund einer Selbstanzeige in Gang.
Die Weko verdächtigt Banken, mit der Zinssatz-Manipulation über Derivate-Geschäfte Gewinne gemacht zu haben. UBS erklärte: "Wir kooperieren mit den Behörden." Bei Credit Suisse hieß es, die Bank wolle sich zunächst im Detail mit den Vorwürfen der Weko auseinandersetzen, bevor sie etwas dazu sagt. Beobachter wundern sich, dass die Schweizer Kartellaufsicht sich nun auch um den Vorwurf Manipulationen des Londoner Interbanken-Marktes kümmert. Die Weko geht nach eigenen Angaben sogar auch dem Verdacht nach, die betroffenen Banken hätten den Tokioter Interbanken-Marktzins manipuliert.
Laut Weko sind folgende Banken Objekt der Untersuchung: UBS, Credit Suisse, Bank of Tokyo-Mitsubishi UFJ, Citigroup, Deutsche Bank, HSBC, JP Morgan Chase, Mizuho Financial Group, Rabobank, Royal Bank of Scotland, Société Générale, Sumitomo Mitsu Banking Corp. Die Weko will nun klären, inwieweit die möglichen Absprachen Auswirkungen auf den Wettbewerb in der Schweiz hatten. Falls Banken für schuldig befunden werden, kann die Weko die regelwidrig erzielten Gewinne einziehen.
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Es gibt keine Schweinerei auf diesem Planeten, an dem nicht die Deutsche Bank beteiligt ist. Von dieser kann jede kriminelle Vereinigung nur lernen.
Wenn das "Schweizer Bankensystem", also der Sumpf in den Alpen,erst einmal trocken gelegt ist, werden die Schweizer gerne ihr Militär aufgeben. Zu verteidigen gibts ja dann eh nichts mehr.