Urteil gegen Ex-Goldman-Händler Fabrice Tourre muss für Millionenbetrug büßen
"Fabulous Fab" verurteilt
New York Der ehemalige Goldman Sachs-Händler Fabrice Tourre hat nach Ansicht einer Jury absichtlich Anleger hintergangen. Die Geschworenen an einem Gericht in Manhattan sahen es als erwiesen an, dass der 34-Jährige im Jahr 2007 bei einem Wertpapier-Geschäft namens „Abacus“ die Investoren darüber im Unklaren ließ, wie der Deal zustande kam. Anleger, darunter die deutsche Mittelstandsbank IKB, hatten bei dem Geschäft rund eine Milliarde Dollar verloren.
Tourre, auch bekannt unter dem Spitznamen „Fabelhafter Fab“, drohen nun Bußgelder in noch zu bestimmender Höhe und ein Berufsverbot in der Finanzbranche. Das Urteil in dem Zivilprozess vor einem Gericht in Manhattan ist ein Sieg für die US-Börsenaufsicht SEC, die die Klage eingereicht hatte. Das Verfahren ist eines der prominentesten, die sich um die Zeit der Finanzkrise zwischen 2007 und 2008 drehen.
Bei seiner Aussage vergangene Woche hatte Tourre jede Schuld bestritten. Seine Anwälte beteuerten, der ehemalige Händler werde als „Sündenbock“ hingestellt. Die SEC sah das anders, und die Geschworenen sind der Behörde nun gefolgt. Demnach hatte der Franzose Anleger bewusst getäuscht.
Im Zentrum steht ein kompliziertes Geschäft mit einem forderungsbesicherten Wertpapier („Collateralized Debt Obligation“ oder CDO) im Jahr 2007. Das Anlageprodukt mit dem Namen „Abacus 2007-AC1“ basierte auf einem Bündel zweifelhafter US-Immobilienpapiere, für deren Zusammenstellung bei der Investmentbank Goldman Sachs Tourre verantwortlich war. Anleger wetteten, ob „Abacus“ steigen oder fallen würde – und machten entsprechend Gewinne oder Verluste.
Nach Ansicht der SEC verschwieg Tourre aber den Investoren, dass in Wahrheit der Hedgefonds-Milliardär John Paulson die Papiere auswählte, die „Abacus“ zugrunde lagen. Paulson hatte auf einen Zusammenbruch des US-Häusermarktes gewettet – und den CDO so konstruiert, dass er praktisch wertlos wurde, als die Immobilienblase tatsächlich platzte. Ergebnis: Paulson gewann rund eine Milliarde Dollar, während jene, die auf einen steigenden Wert gesetzt hatten, eine Milliarde verloren.
„Wir sind froh über das Urteil und danken der Jury für die harte Arbeit“, sagte SEC-Anwalt Matthew Martens am Donnerstag. Mit dem Prozess wollte die Behörde zeigen, dass sich Banker auch persönlich für ihr Fehlverhalten in der Finanzkrise verantworten müssen. Oft hatte die Börsenaufsicht in dem Verfahren von „Gier“ an der Wall Street gesprochen.
Goldman selbst wird wegen „Abacus“ indes nicht mehr belangt. Die Investmentbank hatte sich im Jahr 2010 mit der SEC auf die historische Vergleichszahlung von 550 Millionen Dollar geeinigt.
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Der Sündenbock ist schuldig gesprochen! Es gibt nämlich immer 2, die Geschäfte tätigen!
Ich sehe das genauso wie Fabrice. Hätte die Politik in den 80iger Jahren das Bankensystem NICHT gelockert, hätte Fabrice NICHT SO BETRÜGEN UND MANIPULIEREN KÖNNEN.
DAS BANKENSYSTEM WURDE BEWUSST ZU GUNSTEN REICHER; DER ELITEN GELOCKERT UND DAS INVESTMENTBANKING EINGEFÜHRT. EINEN alleine dafür SCHULDIG ZU SPRECHEN IST EINFACH NUR SKANDALÖS UND VERARSCHE DER MASSE!!
Reagan hatte das Bankensystem gelockert!! ER GEHÖRT VERURTEILT UND IN DEN KNAST! Ist Schuld am Elend der Amerikaner und an der Zunahme der Verarmung der Welt!
Dieser Artikel ist lächerlich und strotzt nur so von Fehlern! Lenkt vom eigentlichen Ursprung ab!
Die Gier kann man Fabrice vorwerfen. Mehr nicht! Gierig sind aber noch viel mehr, die sich nur nicht erwischen lassen haben. Und wer weiß was wirklich hinter den Kulissen so ablief!