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US-Bank JPMorgan schwächelt im Wertpapierhandel

Rückschlag für die größte US-Bank JPMorgan: Der Gewinn blieb deutlich hinter den Erwartungen zurück. Vor allem im Wertpapierhandel lief es nicht rund – das ist auch für die Deutsche Bank ein schlechtes Zeichen.
11.04.2014 Update: 11.04.2014 - 16:49 Uhr Kommentieren
Eine Filiale von JP Morgan: Die Zahlen der Bank überzeugen die Anleger nicht. Quelle: ap

Eine Filiale von JP Morgan: Die Zahlen der Bank überzeugen die Anleger nicht.

(Foto: ap)

New York Die US-Großbank JP Morgan hat zum Auftakt der Bilanzsaison enttäuscht: Mit einem Nettogewinn von 5,3 Milliarden Dollar im ersten Quartal blieb der Branchenprimus nicht nur ein Fünftel unter dem Vorjahreszeitraum, sondern auch deutlich unter den Markterwartungen. Vor allem im Investmentbanking lief es nicht rund, weil sich zu Jahresbeginn viele Kunden im Handel mit festverzinslichen Wertpapieren zurückhielten, wie das Institut am Freitag mitteilte. Das sind denkbar schlechte Vorzeichen für die europäischen Rivalen, allen voran die Deutsche Bank, deren wichtigste Domäne der Anleihenhandel ist.

JP-Morgan-Chef Jamie Dimon demonstrierte dennoch Zuversicht: „Wenn man betrachtet, wie stark der Gegenwind für die Branche im Kapitalmarkt- und Hypothekengeschäft ist, hatte JP Morgan einen guten Start ins Jahr.“ Die Kreditnachfrage belebe sich, die heimische Konjunktur ziehe an. „Wir haben mehr und mehr Vertrauen in die Wirtschaft.“

Die Anleger an der Börse überzeugte das aber nicht. Die JP-Morgan-Aktie, die unlängst mit 61 Dollar den höchsten Stand seit 13 Jahren erreicht hatte, verlor zum Handelsauftakt an der Wall Street vier Prozent und zog auch andere Finanzwerte ins Minus. In Europa gab der Bankenindex zwei Prozent nach. Die Aktien der Deutschen Bank, deren Zwischenbilanz am 29. April erwartet wird, büßten drei Prozent ein und zählten zu den Schlusslichtern im Dax.

Normalerweise ist das erste Quartal für Investmentbanken im Jahresverlauf das stärkste, weil besonders viele Anleihen emittiert werden und Fonds in Scharen in den Aktienmarkt drängen, um das Geld ihrer Kunden anzulegen. Doch schon seit einiger Zeit zeichnete sich ab, dass 2014 in dieser Hinsicht unter den Erwartungen bleiben würde – obwohl schon das Vorjahr alles andere als rosig war.

Viele Anleihe-Investoren halten sich zurück, weil sie unsicher sind über den weiteren Kurs der US-Notenbank Fed, die den Markt lange Zeit mit Käufen gestützt und die Zinsen auf einem Rekordtief gehalten hat. In Europa kommt noch die große Frage hinzu, ob die Schuldenkrise wirklich schon überwunden ist. Außerdem hat die strengere Regulierung viele Geschäfte teurer gemacht. Die Deutsche Bank, aber auch die britische Barclays, planen deshalb neue Sparrunden im Kerngeschäft, wie unlängst aus Finanzkreisen verlautete.

Bei JP Morgan brachen die Einnahmen im Bereich mit festverzinslichen Wertpapieren um 21 Prozent auf 3,8 Milliarden Dollar ein. Einen Rückgang gab es auch im Aktienhandel, er fiel aber deutlich moderater aus. Dimon zeigte sich in einer Telefonkonferenz überzeugt, dass der Anleihenhandel nur eine vorübergehende Formschwäche hat. Allerdings musste Finanzchefin Marianne Lake einräumen, dass auch das zweite Quartal für die Sparte nicht besonders gut angelaufen ist.

Rückenwind vom Hypothekengeschäft kann JP Morgan so schnell nicht mehr erwarten. Der amerikanische Markt hat sich in den vergangenen Monaten deutlich abgekühlt, weil viele Familien die Niedrigzinsen längst genutzt haben, um ihre Schulden zu refinanzieren. So reichte JP Morgan im abgelaufenen Quartal spürbar weniger Häuserkredite aus. Jeder fünfte US-Immobilienkredit läuft inzwischen über den kleineren Rivalen Wells Fargo, der seinen Gewinn zu Jahresbeginn zwar um 14 Prozent auf 5,6 Milliarden Dollar steigern konnte. Dies lag aber maßgeblich am Rückgang der faulen Kredite.

Spürbare Belastungen durch Rechtsstreitigkeiten, von denen JP Morgan ähnlich viele hat wie die Deutsche Bank, gab es im abgelaufenen Quartal nicht. 2013 hatte Dimon noch 20 Milliarden Dollar in die Hand genommen, um solche Altlasten abzuräumen. Darunter fielen nicht nur umstrittene Hypothekengeschäfte aus der Zeit vor der Finanzkrise, auch ein milliardenschwerer Handelsverlust musste verschmerzt werden.

Inzwischen investiert JP Morgan mehr in seine internen Risikokontrollen, um aus den Schlagzeilen zu kommen. Das wirft die Bank aber auf der Ertragsseite ein Stück weit zurück: Angepeilt wird im laufenden Jahr eine Rendite auf das sogenannte harte Eigenkapital von 15 bis 16 Prozent, lange Zeit waren mindestens 16 Prozent im Gespräch.

  • rtr
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