US-Großbank Citigroup verwirrt die Anleger

Geldautomaten der Citibank in New York: Der Citigroup-Konzern hat 2011 weniger verdient als im Jahr zuvor.
New York Die US-Großbank Citigroup hat im abgelaufenen Quartal einen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Netto habe das Institut im ersten Vierteljahr 2,93 Milliarden Dollar (rund 2,2 Milliarden Euro) verdient, nach 2,99 Milliarden Dollar vor Jahresfrist, teilte der Konzern am Montag mit. Für das Schlussquartal 2011 hatte die Citigroup noch einen massiven Gewinneinbruch verzeichnet, nachdem die Finanzmärkte wegen der Probleme in Europa in eine Art Schockstarre verfallen waren.
Ohne Sonderposten nannte das landesweit der Bilanzsumme nach drittgrößte Geldhaus einen Gewinn pro Aktie von 1,11 Dollar für das erste Quartal 2012, inklusive Sonderposten von 0,95 Dollar. Analysten hatten im Schnitt mit 1,00 Dollar gerechnet. Unter anderem schlug die Neuaufstellung des Geschäfts-Portfolios aufgrund der Finanzkrise zu Buche. Auch die Einnahmen sanken im Vergleich zum Vorjahresquartal um zwei Prozent auf 19,4 Milliarden Dollar.
Bankchef Vikram Pandit wollte am Montag in New York keine uneingeschränkt Entwarnung geben: „Zwar hat sich das operative Umfeld im ersten Quartal gebessert, doch es gibt weiterhin viel gesamtwirtschaftliche Unsicherheit.“ Das Investment-Banking ist aus den roten Zahlen heraus, verdient aber immer noch weniger als vor einem Jahr. Dagegen floriert das Geschäft mit den Privatkunden - die Arbeitslosigkeit im Heimatmarkt USA ist zurückgegangen und die Kunden zahlen ihre Kreditraten wieder zuverlässiger.
Die Citigroup-Bilanz wurde von einer Reihe an Sondereffekten verzerrt, die die Börsianer zunächst verwirrten. Nachdem die Aktie in einer ersten Reaktion vorbörslich ins Minus gefallen war, stieg sie später um zwei Prozent. Die Citigroup-Aktie hatte im vergangenen Jahr 22 Prozent ihres Wertes eingebüßt.
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