Venezolanische Ölfirma PDVSA Schweizer Banken geraten wegen Korruptionsfall in Venezuela ins Visier der Aufsicht
Zürich Die Schweizer Aufsichtsbehörde Finma nimmt im Korruptionsfall um die Ölfirma PDVSA in Venezuela mehrere Banken unter die Lupe. „Die Finma steht im Zusammenhang mit dem Fall PDVSA mit verschiedenen Schweizer Banken in Kontakt“, erklärte ein Sprecher am Mittwoch. Die Behörde kläre ab, ob und inwiefern Institute in den Fall involviert seien. Details und Namen wurden nicht genannt.
Die USA untersuchen die Korruptionsvorwürfe bei der Ölfirma seit einiger Zeit und hatten in dem Zusammenhang auch einen Bezug zur Schweiz ausgemacht: Bereits vor einigen Jahren hatten die USA die Schweiz aufgefordert, 118 Millionen Dollar einzufrieren.
Einem Bericht des „Tages-Anzeigers“ zufolge befanden sich mehrere Konten bei der Credit Suisse. Die Schweizer Großbank äußerte sich dazu nicht. Ein Sprecher erklärte jedoch, das Institut verfüge über strenge interne Kontrollmechanismen zur Abwehr von Finanzkriminalität und halte sich an die geltenden Gesetze und Vorschriften. „Wenn wir bei Geschäftsbeziehungen Hinweise auf unrechtmäßige Absichten haben, gehen wir gezielt dagegen vor. Das Spektrum der Maßnahmen reicht von der Meldung an die Aufsichtsbehörden, der Einschränkung der Aktivitäten bis hin zur Beendigung der Geschäftsbeziehung“, sagte er.
Bei der Ölfirma waren Ermittlungen zufolge im Zeitraum von 2004 bis 2014 elf Milliarden Dollar verschwunden. Zudem tobt bei dem staatlichen Unternehmen, in dem Schlüsselpositionen vielfach von Vertretern aus der Politik besetzt sind, ein Machtkampf.
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