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Verdacht des Milliardenbetrugs Ex-Wirecard-Vorstand Marsalek vom BKA öffentlich zur Fahndung ausgeschrieben

Die Bundeskriminalamt sucht nach dem flüchtigen Ex-Wirecard-Vorstand Marsalek. Seine Reisedaten wurden offenbar von philippinischen Einwanderungsbeamten gefälscht.
12.08.2020 Update: 13.08.2020 - 11:36 Uhr Kommentieren
Ein Screenshot des englischen Aushangplakats für Jan Marsalek. Quelle: Screenshot
Steckbrief des Polizeipräsidiums München

Ein Screenshot des englischen Aushangplakats für Jan Marsalek.

(Foto: Screenshot)

Wiesbaden Im milliardenschweren Bilanzskandal beim Dax-Konzern Wirecard fahndet das Bundeskriminalamt (BKA) öffentlich nach dem flüchtigen Ex-Vertriebsvorstand Jan Marsalek. Der österreichische Manager war bis Juni 2020 Vorstandsmitglied bei Wirecard, einem Dienstleister für bargeldlose Zahlungen an Ladenkassen und im Internet.

„Aufgrund der derzeitigen Ermittlungsergebnisse wird ein Aufenthaltsort des Gesuchten im Ausland für sehr wahrscheinlich gehalten“, teilte das BKA am Mittwoch in Wiesbaden mit. Auch in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“ wurden die Zuschauer um Hinweise zum Aufenthaltsort des 40-Jährigen Österreichers gebeten.

Reisedaten, nach denen Marsalek am 23. Juni in der Hauptstadt Manila eingetroffen und die Philippinen am folgenden Tag von der Provinz Cebu aus wieder verlassen hat, wurden scheinbar von philippinischen Einwanderungsbeamte gefälscht, hieß es in einer Mitteilung der nationalen Ermittlungsbehörde. Am 24. Juni habe es gar keinen Flug von Cebu nach China gegeben, wohin Marsalek angeblich gereist sein soll. Zudem seien den Angaben nicht – wie bei solchen Einträgen üblich – die Reisepassdaten des Österreichers beigefügt worden.

Ermittler in dem südostasiatischen Inselstaat empfahlen am Donnerstag, Anzeige gegen die beiden Verdächtigen zu erstatten. Die Beamten hätten falsche Einträge in die Datenbank des Immigrationsbüros eingegeben.„Die Einträge für den 23. und 24. Juni 2020 sind beide falsch und sollten offenbar nur eine Ablenkung sein, um die Aufmerksamkeit der europäischen Behörden auf die Philippinen und nicht auf deren eigene Gerichtsbarkeit zu lenken“, so die Behörde.

Marsalek wird verdächtigt, zusammen mit anderen Beschuldigten die Bilanzsumme und das Umsatzvolumen durch Scheingeschäfte aufgebläht zu haben, um so das Unternehmen finanzkräftiger und für Investoren und Kunden attraktiver darzustellen. Die Ermittler verdächtigen ihn des besonders schweren Falls der Untreue und des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs. Die Münchner Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass Banken und Investoren über drei Milliarden Euro verloren haben könnten.

Wirecard hatte Scheinbuchungen in Höhe von mutmaßlich 1,9 Milliarden Euro eingeräumt, die der Konzern in seiner Jahresbilanz 2019 auf der Habenseite bilanzieren wollte - das Ergebnis wahrscheinlich nicht existierender Luftgeschäfte mit Subunternehmern in Südostasien und im Mittleren Osten.

Gegen Marsalek erließ das Amtsgericht München am 22. Juni einen Haftbefehl. Wenige Tage später meldete Wirecard Insolvenz an.

Die weltweite Fahndung nach Marsalek blieb bisher erfolglos. Medien berichteten Mitte Juli, er könne sich in Belarus oder Russland aufhalten. Der ehemalige Vorstandschef Markus Braun und der frühere Finanzvorstand Burkhard Ley sowie andere Manager sitzen dagegen schon seit Ende Juli in Untersuchungshaft.

Mehr: Das sind die wichtigsten Köpfe im Wirecard-Skandal.

  • dpa
  • rtr
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