Verkaufspoker Merck Finck gibt es wohl wieder nur im Paket
Frankfurt/London „Das ist das, was man im Moment mit Priorität verfolgt“, sagte ein Branchenkenner der Nachrichtenagentur Reuters zu dem Verkaufspoker um die Privatbank Merck Finck. Für die Gruppe gebe es vier oder fünf Interessenten, darunter auch Finanzinvestoren. Ein anderer Insider sagte, ein Verkauf von Merck Finck alleine werde im Moment nicht vorangetrieben. Merck Finck wollte sich zur Sache nicht äußern.
Ursprünglich hatte die indische Hinduja-Gruppe die KBL European Private Bankers für 1,35 Milliarden Euro übernehmen wollen. Doch die Übernahme war im März überraschend am Veto der Luxemburger Finanzmarktaufsicht gescheitert. Banker hatten danach nicht ausgeschlossen, dass einzelne „Filetstücke“ aus der Gruppe herausgelöst werden - etwa das 140 Jahre alte Traditionshaus Merck Finck. Interesse daran hatte unter anderem die Privatbank Hauck & Aufhäuser signalisiert. Doch KBC ließ sich bislang nicht in die Karten schauen, wie der zweite Anlauf aussehen soll. Der Konzern, der in der Finanzkrise mit milliardenschweren Staatshilfen gerettet worden war, muss sich auf Geheiß der EU von seinen Privatbanken trennen.
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