Verlängerte Kredite ING muss Staatshilfen später zurückzahlen

Eine Filiale der niederländischen ING in Amsterdam.
Amsterdam/Brüssel/Den Haag Die niederländische Finanzgruppe ING bekommt mehr Zeit zur Rückzahlung der Staatshilfen. Auch für die geforderte Trennung vom Versicherungsgeschäft verlängerten die EU-Wettbewerbshüter am Montag die Frist. Damit soll auch verhindert werden, dass sich ING beim Verkauf der Sparte unter den aktuell schlechten Marktbedingungen mit einem Spottpreis begnügen muss. Im Gegenzug aber bleibt der Marktführer in den Niederlanden länger als geplant unter staatlicher Aufsicht. Zudem darf ING zunächst weiter keine Dividenden zahlen.
Die Anleger reagierten erfreut auf die Entscheidung der EU-Kommission: Die ING-Aktien legten 2,4 Prozent zu.
ING war in der Finanzkrise 2008 mit zehn Milliarden Euro vom niederländischen Staat gerettet worden. Die EU-Kommission verlängerte wegen der schwierigen Lage an den Finanzmärkten nun die Frist zur Rückzahlung der noch offenen drei Milliarden Euro von 2013 auf 2015. Um fünf Jahre auf 2018 ausgedehnt wurde zudem das Datum, bis zu dem sich ING von ihrer Versicherungssparte getrennt haben muss - entweder per Verkauf oder per Börsengang.
Beim Verkauf bestimmter Vermögenswerte muss ING im Gegenzug aber bestimmte Verhaltensbeschränkungen über einen verlängerten Zeitraum einhalten. Die Kommission hatte dem Konzern auferlegt, seine Bilanzsumme bis 2013 um fast die Hälfte zu reduzieren.
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