Vermögensverwalter Union Investment verfünffacht Neugeschäft im ersten Halbjahr

Private Anleger legten im ersten Halbjahr 2021 fast zehn Milliarden Euro Kapital bei der genossenschaftlichen Fondsgesellschaft Union Investment an.
Frankfurt Deutsche Fondsanbieter haben im ersten Halbjahr die gute Stimmung an den Kapitalmärkten und das zunehmende Interesse auch privater Anleger an Wertpapieren genutzt und ordentlich neues Kapital eingesammelt. Der genossenschaftliche Anbieter Union Investment berichtet von einer Verfünffachung seines Neugeschäfts und einer „dynamischen“ Entwicklung des Absatzes sowohl an institutionelle wie auch private Kunden. Zuvor hatte die Deutsche-Bank-Fondstochter DWS über eine Verdreifachung ihrer Kapitalzuflüsse im ersten Halbjahr berichtet.
Union Investment verbuchte in den ersten sechs Monaten insgesamt neues Anlegerkapital von netto 24,4 Milliarden Euro. Ein Jahr zuvor waren es 4,3 Milliarden Euro. 14,7 Milliarden Euro kamen von Großinvestoren, die ein Jahr zuvor aufgrund Corona-bedingter Engpässe nur 0,6 Milliarden Euro investierten, wie Union-Chef Hans-Joachim Reinke erklärt. Besonders fragten die institutionellen Anleger Produkte mit Unternehmensanleihen und gemischte Mandate nach.
Private Anleger legten 9,7 Milliarden Euro neues Geld bei den Genossen an nach 3,7 Milliarden Euro ein Jahr zuvor. Sie kauften vor allem Anteile von Misch-, Aktien- und offenen Immobilienfonds. 60 Prozent des neuen Geldes wurde in Nachhaltigkeitsfonds angelegt. Die DWS berichtete zuvor über einen Kapitalzufluss von 20,7 Milliarden Euro, zwei Fünftel davon für Nachhaltigkeitsfonds. Das verwaltete Vermögen von Union Investment stieg dank Zuflüssen und Kursgewinnen bis Ende Juni um 18,7 Prozent auf 427,2 Milliarden Euro. Die DWS managt 859 Milliarden Euro.
Nach Zahlen des Fondsanalysehauses Morningstar erreichte Union im Vergleich europäischer Publikumsfonds für Privatanleger im ersten Halbjahr mit 8,3 Milliarden Euro den zweitstärksten Absatz unter den großen deutschen Anbietern. Am meisten verkaufte Allianz Global Investors mit 13,8 Milliarden Euro. Die Sparkassentochter Deka sammelte 5,9 Milliarden Euro ein. Die DWS verbuchte dort Abflüsse von 0,3 Milliarden Euro.
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