Vermögensverwaltung Deutsche Bank auf Käufersuche für Maher Terminals

Die Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt: Die Vermögensverwaltungssparte der Deutschen Bank hat Maher 2007 für 2,3 Milliarden US-Dollar inklusive Schulden gekauft.
Frankfurt Die Deutsche Bank versucht sich offenbar von einer weiteren Altlast aus der Zeit der Finanzkrise zu trennen. Die Bank lote derzeit das Interesse von Käufern für den Container-Hafenbetreiber Maher Terminals aus, berichtete das „Wall Street Journal“ (WSJ) am Freitag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die milliardenschwere Beteiligung liegt seit 2012 in der internen Abbau-Einheit der Deutschen Bank.
„Das gehört zu den Aktiva, die wir verkaufen wollen“, bestätigte ein Sprecher der Deutschen Bank. Wie weit die Vorbereitungen dafür fortgeschritten sind, wollte er nicht sagen. Maher betreibt die Häfen in Port of Prince Rupert in Kanada und Port Elizabeth in New Jersey im Nordosten der USA.
Bei einem Komplettverkauf könne die Bank dem Bericht zufolge 800 Millionen bis eine Milliarde Dollar (590 bis 730 Millionen Euro) für Maher Terminals erlösen. Damit würde sie mit ihrem Engagement Milliardenverluste machen. Die Deutsche Bank prüfe aber auch einen Teilverkauf, hieß es in dem Bericht. Die Infrastrukturfonds-Sparte RREEF hatte die Häfen 2007 von der Familie Maher gekauft, um sie in einen auf Nordamerika spezialisierten geschlossenen Fonds einzubringen. Doch der Fonds kam nie zustande, so dass die Deutsche Bank den Hafenbetreiber 2009 schließlich auf die eigenen Bücher nehmen musste. In der Finanz- und Wirtschaftskrise war die Schifffahrt weltweit eingebrochen, Häfen verloren massiv an Wert.
Laut „WSJ“ summieren sich die Verluste der Deutschen Bank mit Maher auf 1,5 Milliarden Dollar. Das Geldhaus habe 2,3 Milliarden Dollar gezahlt und im Lauf der Zeit das investierte Eigenkapital von 1,1 Milliarden Dollar voll abgeschrieben. Nach einer Refinanzierung der Schulden von Maher habe sie kürzlich weitere 314 Millionen Dollar abgeschrieben. Die Deutsche Bank hatte 2009 und 2010 mehrfach den Wert von Maher nach unten korrigiert, die Summen aber nie ausgewiesen.
Eine noch größere Altlast war die Deutsche Bank Mitte Mai losgeworden: den Spielkasino-Komplex „Cosmopolitan of Las Vegas“ in der US-Spielermetropole. Der Finanzinvestor Blackstone zahlt dafür 1,73 Milliarden Dollar (1,27 Milliarden Euro) - auch das bedeutete einen Milliardenverlust für die Deutsche Bank. Das "Cosmopolitan" war mit Krediten über 3,9 Milliarden Dollar finanziert worden.
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