Verschuldungsquote Baseler Regulierer kommen Europas Banken entgegen

Blick auf die Bankentürme Frankfurts: Die Vorgaben aus Basel sollen das Finanzsystem sicherer machen. Ob das gelingt, ist umstritten.
Basel Die Deutsche Bank kann aufatmen: Die Bankenregulierer machen es europäischen Großbanken leichter, die kritische Verschuldungsquote zu erfüllen. Die Notenbankgouverneure und Chefs der Aufsichtsbehörden, die den Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht überwachen, nickten am Sonntag eine weltweit einheitliche Definition für die maximale Verschuldungsquote (Leverage Ratio) ab. Damit sollen europäischen Banken keinen Nachteil gegenüber der US-Konkurrenz erleiden. Die Lockerung der Regel soll zudem verhindern, dass Banken den Kredithahn zudrehen, um die Verschuldungsquote einzuhalten. Denn das würde die Konjunktur abwürgen.
Die Leverage Ratio war auf drei Prozent festgelegt worden. Das bedeutet, dass Banken von 2018 an Eigenkapital in Höhe von mindestens drei Prozent der Bilanzsumme und außerbilanzieller Verpflichtungen vorhalten müssen, unabhängig davon, wie riskant die damit verbundenen Geschäfte sind. Doch Regulierer aus den USA und Großbritannien dringen Aufsichtskreisen zufolge auf eine strengere Quote - die Rede ist oft von vier Prozent. Die endgültige Entscheidung soll 2017 fallen. Von 2018 soll die Leverage Ratio für Großbanken verbindlich sein. Veröffentlichen müssen sie sie bereits vom kommenden Jahr an.
Mit der Leverage Ratio, die zusätzlich zu den am Risiko ausgerichteten Eigenkapitalquoten nach dem Basel-III-Regelwerk gilt, wollen die Aufseher verhindern, dass sich Banken über Gebühr aufblähen und wegen ihrer schieren Größe gefährlich für das System werden.
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