Volks- und Raiffeisenbanken: Genossen wollen das Filialgeschäft an sich reißen
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Volks- und RaiffeisenbankenGenossen wollen das Filialgeschäft an sich reißen
Trotz des Drucks durch den Negativzins haben Deutschlands Volks- und Raiffeisenbanken einen Milliardengewinn präsentiert. Gerade die Kürzungen der Konkurrenz im Filialgeschäft könnten zur Trumpfkarte werden.
Frankfurt, Düsseldorf Die Genossenschaftsbanken in Deutschland trotzen den niedrigen Zinsen und der mauen Kreditnachfrage in Deutschland. Volks- und Raiffeisenbanken, Sparda-Banken, PSD Banken und genossenschaftliche Sonderinstitute steigerten ihren Überschuss im vergangenen Jahr um rund fünf Prozent auf 2,3 Milliarden Euro, wie der Branchenverband BVR am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Damit ließen die Genossen erneut die Deutsche Bank hinter sich, die 2014 lediglich auf einen Gewinn von 1,7 Milliarden Euro kam.
Und die Volks- und Raiffeisenbanken wollen künftig von dem Rückzug großer privater Banken aus dem Filialgeschäft profitieren. „Das ist ohne Frage eine Chance“, sagte Uwe Fröhlich, Präsident des genossenschaftlichen Bankenverbands BVR, am Dienstag. Die Genossen könnten im Privat- und Firmenkundengeschäft Kunden gewinnen, wenn sich die Konkurrenz aus der Fläche zurückziehe. Auch bei der Rekrutierung neuer Mitarbeiter ergeben sich laut Fröhlich Chancen. „Das ist eine Chance für uns, Talente anderer Bankengruppen aufzunehmen, die sich vielleicht nicht mehr so heimisch fühlen in ihrer Bank.“
Die HypoVereinsbank (HVB) ist gerade dabei, etwa die Hälfte ihrer Filialen zu schließen. Auch die Deutsche Bank prüft im Rahmen ihrer Strategiedebatte Finanzkreisen zufolge deutliche Einschnitte im Filialnetz. „Wer dauerhaft erfolgreich Retailbankgeschäft machen kann, der ist bei uns herzlich willkommen“, betonte Fröhlich. „Wir haben mit Vertretern der Deutschen Bank ja sehr gute Erfahrungen gemacht in unserer Gruppe.“ Wolfgang Kirsch, der Vorstandsvorsitzende des genossenschaftlichen Spitzeninstituts DZ Bank, hat viele Jahre für die Deutsche Bank gearbeitet.
Wegen der niedrigen Zinsen stehen auch bei den Genossenschaftsbanken die Margen im Einlagen- und Kreditgeschäft unter Druck. Bessere Erlösaussichten kommen da, trotz optimistischen Ausblicks, gelegen. Die konnten Volks- und Raiffeisenbanken den Zinsdruck zuletzt durch ein höheres Geschäftsvolumen wettmachen. Der Zinsüberschuss kletterte um zwei Prozent auf 17,2 Milliarden Euro. Das Provisionsergebnis erhöhte sich um fünf Prozent auf 4,4 Milliarden, da Kunden verstärkt in Wertpapiere investierten.
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Weiter so wie bisher mit allen Produkten für alle Kunden. Vollintegration der Postbank in den Konzern. Wahrscheinlichkeit: sehr gering.
Verkauf oder IPO der Postbank und des BHW-Bauspargeschäfts. Die für den Verschuldungsgrad relevante Bilanzsumme würde im Investmentbanking um 195 Milliarden und im Retailbereich um 140 Milliarden Euro sinken. Wahrscheinlichkeit: mittel bis hoch.
Fokus auf Kunden bzw. Länder. Optionen mit vielen Nachteilen. Wahrscheinlichkeit: null.
Abgespalten wird das inländische und europäische Privatkundengeschäft, inklusive der Postbank (400 Milliarden Bilanzsumme). Die neue Deutsche Bank ist dann eine Unternehmerbank mit Investmentbanking, Zahlungsverkehr und Vermögensverwaltung. Die Bilanzsumme sinkt um 50 bis 100 Milliarden auf rund eine Billion Euro. Wahrscheinlichkeit: hoch.
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