Vor Hauptversammlung DSW lehnt Vergütungspläne der Aareal Bank ab

Die DSW empfiehlt, gegen den entsprechenden Punkt auf der Tagesordnung zu stimmen.
Wiesbaden Neue Unruhe bei der Aareal Bank: Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), die die Stimmrechte von Kleinaktionären und einigen Unternehmen vertritt, lehnt bei der Hauptversammlung in der nächsten Woche die Vergütungspläne für den Vorstand ab. Zugleich wendet sie sich aber nun auch offiziell gegen den Vorschlag aktivistischer Investoren, drei Aufsichtsräte abzuwählen und zu ersetzen.
„Das Vergütungssystem können wir nicht mittragen, weil die Versorgungsleistungen der Vorstände – gemessen an der Gesamtvergütung – zu hoch sind und damit das Unternehmen über Jahre hinweg finanziell belastet wird“, sagte Hauptversammlungssprecher Wolfgang Schärfe im Interview mit Bloomberg. Die DSW empfiehlt daher, bei der Hauptversammlung gegen den entsprechenden Tagesordnungspunkt zu stimmen.
Auch der aktivistische Investor Petrus Advisers, der mehr als neun Prozent an der Aareal Bank hält, hatte die Vergütung mehrmals kritisiert. In einem Brief an das Unternehmen im Februar sprach der Hedgefonds von „dramatisch überdimensionierten Gehältern und Pensionszusagen“.
Petrus Advisers ist auch gegen die Strategie der Aareal Bank und will bei der Hauptversammlung drei Aufsichtsratsmitglieder ersetzen lassen, unter anderem durch die Ex-Bereichsvorständin der Commerzbank, Marion Khüny. Der Hedgefonds Teleios Capital Partners hat sich der Initiative angeschlossen.
In ihrem Empfehlungen rät die DSW dazu, gegen diese Vorschläge zu stimmen. Man sei „gegen eine Zersplitterung des Aufsichtsrats“, sagte Schärfe. „Hier fehlt die individuelle Betrachtung.“ Grundsätzlich gelte: „Wir wollen keine guten Leute im Aufsichtsrat verhindern.“
Die DSW ist mit rund 30.000 Mitgliedern einer der größten Verbände für private Anleger. Er vertritt deren Interessen auf rund 700 Hauptversammlungen. Im Fall der Aareal Bank repräsentierte die DSW in den vergangenen beiden Jahren dort nach eigenen Angaben rund sechs Prozent des anwesenden Kapitals.
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