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Wechsel in die Selbstständigkeit US-Broker gründen eigene Firmen

Der Druck ist zu groß: Immer mehr Broker von US-Banken suchen nach Alternativen zu ihren gutbezahlten Jobs und gründen eigene Firmen. Das ist kein ungefährliches Unterfangen und sollte zu Beginn unbedingt geheim bleiben.
04.04.2015 - 11:00 Uhr Kommentieren
US-Broker machten sich zuletzt immer häufiger selbstständig. Quelle: AFP
Wall Street

US-Broker machten sich zuletzt immer häufiger selbstständig.

(Foto: AFP)

Pittsburgh Auffallend viele Wertpapierhändler kehren den großen US-Banken derzeit den Rücken zu, wollen sich lieber selbstständig machen. Zu groß ist der Druck ihrer Vorgesetzten, zu verlockend die Aussicht, auf eigene Rechnung zu arbeiten.

Weil Arbeitnehmer in den USA aber bei Kündigungen meist sofort das Unternehmen verlassen müssen, bereiten viele Broker ihre Selbstständigkeit auf eine Art vor, die eher an Agenten als Banker erinnert: geheime Verträge und Immobiliengeschäfte, Treffen nach Mitternacht und Parken vor Hintereingängen sind dabei eher die Regel als die Ausnahme.

„Wir haben uns gefühlt, als würden wir für die CIA arbeiten“, sagt der ehemalige Morgan-Stanley-Broker Lester H. Botkin. Er hat sich zusammen mit drei anderen Angestellten der amerikanischen Großbank - darunter sein Vater und seine Schwester - selbstständig gemacht hat. Dabei hatte Geheimhaltung oberste Priorität.

Die vier Banker vereinbarten Stillschweigen mit Lieferanten, die ihnen Türschilder für das neue Büro herstellten, Telefone installierten und Möbel brachten. Die neuen Räumlichkeiten wurden nur im Dunkeln besucht, mit unterschiedlichen Ankunftszeiten. Lester H. Botkin hatte zusammen mit seinen drei Kollegen Morgan Stanley im Vorjahr 1,6 Millionen Dollar Umsatz eingebracht.

Die Botkin Gruppe, wie das neue Unternehmen heißt, ist nicht das einzige Brokerhaus, das auf diese Art zuletzt entstanden ist. Die vier Großen der Branche in den USA - Morgan Stanley, Bank of America, Wells Fargo und UBS - haben laut Analysehaus Cerulli Associates zwischen 2008 und 2013 fast sieben Prozent ihres Marktanteils an kleinere Firmen verloren. Cerulli rechnet damit, dass die neuen Konkurrenten in den kommenden fünf Jahren weiter an Boden gewinnen.

Bisher haben sich meist Händler selbstständig gemacht, die zuvor keine großen Summen betreuten. Analysten rechnen aber damit, dass künftig auch wichtige Finanzberater ihr Heil in eigenen Firmen suchen. Cerulli schätzt, dass derzeit fast ein Drittel der Mitarbeiter zumindest darüber nachdenkt, ihren Arbeitgeber zu verlassen.

  • rtr
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