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Zahlungsdienstleister „Financial Times“ lässt Wirecard-Berichterstattung von externer Kanzlei überprüfen

Die „Financial Times“ will den Vorwurf des Dax-Konzerns widerlegen, Mitarbeiter der Zeitung hätten gemeinsame Sache mit Aktienspekulanten gemacht.
23.07.2019 Update: 23.07.2019 - 18:03 Uhr Kommentieren
Eine Reihe von kritischen Berichten der „FT“ seit Anfang des Jahres hatte die Wirecard-Aktie immer wieder abstürzen lassen. Quelle: AFP
„Financial Times“

Eine Reihe von kritischen Berichten der „FT“ seit Anfang des Jahres hatte die Wirecard-Aktie immer wieder abstürzen lassen.

(Foto: AFP)

Frankfurt Die renommierte britische Wirtschaftszeitung „Financial Times“ („FT“) beauftragt eine externe Anwaltskanzlei mit der Untersuchung der eigenen Berichterstattung. So will das Medium den Vorwurf Wirecards entkräften, Mitarbeiter hätten mit Shortsellern gemeinsame Sache gemacht – also mit Investoren, die auf einen Kursverfall der Wirecard-Aktie wetten.

Der Zahlungsdienstleister aus Aschheim bei München war im vergangenen halben Jahr wiederholt in den Fokus kritischer „FT“-Artikel geraten, die unter anderem über Bilanzmanipulationen in Singapur berichteten. Im Umfeld der Veröffentlichungen hatte der Aktienkurs zum Teil deutlich nachgegeben.

„Angesichts der Schwere der Anschuldigungen habe ich beschlossen, eine externe Überprüfung unserer Berichterstattung über diese höchst kontroverse Geschichte einzuleiten“, erklärte „FT“-Chefredakteur Lionel Barber am Dienstag. „Der Ruf der ,FT‘ als vertrauenswürdige Nachrichtenquelle beruht auf ihrem Goldstandard-Journalismus, ihrer Integrität und ihrem gewissenhaften Streben nach Genauigkeit.“

Verzicht auf Berichterstattung gefordert

Die „FT“ wies in der Mitteilung erneut jede Verbindung von Mitarbeitern zu Shortsellern zurück. Die von Wirecard erhobenen Vorwürfe stellten ein Ablenkungsmanöver dar, um eine weitere Berichterstattung zu unterbinden. Der Disput zwischen dem Finanzdienstleister und der Zeitung hatte in den vergangenen Tagen an Schärfe zugenommen.

In einem Brief hatte Wirecard die „FT“ aufgefordert, bis auf Weiteres keine Artikel mehr über den Konzern zu publizieren und stattdessen eine interne Untersuchung zu Fehlverhalten in den eigenen Reihen zu starten. Wirecard erklärte in dem Schreiben, „unwiderlegbare Beweise für eine Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitern der ,Financial Times‘ und Shortsellern“ zu besitzen.

Der Konzern bezog sich dabei auf einen belastenden Audiomitschnitt. Angefertigt wurde dieser offenbar am Mittwoch in den Büroräumen des britischen Geschäftsmanns Nick X. Dem Handelsblatt liegt eine schriftliche Versicherung eines Privatdetektivs zur Authentizität der Aufnahme vor. Beauftragt wurde dieser von einem Investor, der angibt, überzeugter Wirecard-Aktionär zu sein.

Auf dem Tonband zu hören ist vor allem Nick X., der mit angeblichem Insiderwissen über die Berichterstattung der „FT“ prahlt. Nick X. ist kein Unbekannter: Nach Informationen des Handelsblatts steht er auf einer Verdächtigenliste der deutschen Finanzaufsicht Bafin. Den Audiomitschnitt hat Wirecard der Staatsanwaltschaft München vorgelegt, die seit einer Bafin-Anzeige im April gegen Shortseller und mögliche Kontaktleute ermittelt.

„Wir begrüßen die Erklärung, eine Überprüfung der Berichterstattung der ,Financial Times‘ über Wirecard einzuleiten“, teilte der deutsche Konzern auf Anfrage mit. „Wir gehen davon aus, dass diese Überprüfung alle rechtlichen Vorwürfe gegen die Berichterstattung fair und objektiv behandeln wird, und wir würden eine Lösung der aktuellen Situation begrüßen.“ Laut der „FT“ soll die externe Überprüfung durch die Londoner Kanzlei RPC binnen einiger Wochen abgeschlossen sein. Wirecard habe bis heute keinen der „normalen Kanäle“ genutzt, um die „FT“-Berichterstattung inhaltlich anzufechten.

Mehr: Ein inkriminierender Tonmitschnitt heizt den Streit zwischen Wirecard und der „Financial Times“ weiter an. Es geht um den Vorwurf der Marktmanipulation.

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