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Zahlungsdienstleister Square übernimmt Afterpay für 29 Milliarden Dollar

Der US-Zahlungsdienstleister Square zielt mit dem Deal vor allem auf die BNPL-Funktion des australischen Konkurrenten. Afterpay-Aktien steigen am Montag deutlich.
02.08.2021 Update: 02.08.2021 - 13:31 Uhr Kommentieren
Der australische Zahlungsdienstleister hat im vergangenen Jahr von der starken Nachfrage beim Online-Shopping profitiert. Quelle: Reuters
Afterpay-Logo

Der australische Zahlungsdienstleister hat im vergangenen Jahr von der starken Nachfrage beim Online-Shopping profitiert.

(Foto: Reuters)

San Francisco Das US-Fintech Square greift nach dem größten australischen Bezahldienstleister Afterpay. Mit der 29 Milliarden Dollar schweren Übernahme wollen die Amerikaner ihr Geschäft mit Ratenzahlungen ausbauen. Der Deal soll voraussichtlich im ersten Quartal des nächsten Jahres abgeschlossen sein und wird hauptsächlich durch Morgan Stanley betreut.

„Zusammen können wir unsere Cash-App- und Verkäufer-Systeme besser miteinander verbinden, um Händlern und Verbrauchern noch überzeugendere Produkte und Dienstleistungen zu bieten“, sagte Square-Chef Jack Dorsey am Sonntag. Dorsey führt außerdem den Kurznachrichtendienst Twitter.

Mit dem Zukauf entstehe ein führendes Unternehmen im Bereich Online-Zahlungen, das vor allem das Geschäft in den USA vorantreiben soll. Der Vorstand des australischen Zahlungsdienstleisters habe seinen Aktionären die Übernahme einstimmig empfohlen. Die Co-Gründer und Chefs Anthony Eisen und Nick Molnar wechseln entsprechend zu Square.

Afterpay-Aktionäre erhielten pro Anteilsschein 0,375 Square-Aktien. Dies entspreche einem Preis von etwa 78 Euro (126,21 australischen Dollar) pro Aktie, basierend auf dem Schlusskurs von Square am Freitag, teilten die Unternehmen in einer gemeinsamen Erklärung mit. Es ist die größte Transaktion in der Firmengeschichte von Square.

Das Angebot stellt einen Aufschlag von mehr als 30 Prozent auf den letzten Schlusskurs von Afterpay dar. Im Handel in Australien am Montag schossen die Anteile um knapp 20 Prozent in die Höhe auf knapp 115 australische Dollar. Square-Titel hingegen gaben im vorbörslichen US-Geschäft um bis zu vier Prozent nach.

Square stößt in den Bereich der Konsumentenkredite vor

Afterpay ist Pionier im BNPL-Geschäft („Buy-Now-Pay-Later“). Gegen eine Gebühr können dabei Online-Händler ihren Kunden anbieten, ihre Käufe erst später zinslos in Raten abzuzahlen. Dafür übernimmt Afterpay die Zahlungsabwicklung und auch das Risiko eines Zahlungsausfalls.

Weil BNPL-Anbieter keine Zinsen einnehmen, sondern Gebühren von den Händlern verlangen, umgehen sie die rechtlichen Vorgaben für Kredite und sind nicht verpflichtet, die Kreditwürdigkeit der Kunden zu prüfen. Üblicherweise reicht es, den Namen, die Adresse und das Geburtsdatum anzugeben, um von den Ratenzahlungen zu profitieren.

Bei Kunden sind derartige Zahlungsangebote beliebt, die Branche wächst rasant, auch angeheizt von der steigenden Online-Nachfrage in der Pandemie. Mit der Transaktion stößt Square erstmals in diesen Bereich vor. Die Funktion soll in die entsprechenden Anwendungen für Privat- und Firmenkunden integriert werden.

Insgesamt bedient Afterpay eigenen Angaben zufolge mehr als 16 Millionen Privat- und mehr als 100.000 Geschäftskunden in Australien, Nordamerika und Europa. Afterpay ist seit 2014 auf dem Markt und gehört zu den 20 größten Unternehmen Australiens, hat allerdings bislang noch keinen Gewinn erwirtschaftet.

Square verdient im zweiten Quartal deutlich mehr

Die Übernahme sei ein Test für das Geschäftsmodell, schrieben die Analysten von der Investmentbank Truist Securities: Dabei werde gleichzeitig die Branche bewertet und ein bedeutender Wettbewerber für die Platzhirsche Klarna und Paypal geschaffen.

Wenige andere Wettbewerber passten so gut zu Afterpay wie Square, schrieben die Experten des Wertpapierhauses Wilsons Advisory and Stockbroking: „Paypal hat bereits erste Erfolge im eigenen BNPL-Geschäft, und wenn nicht noch US-Giganten wie Amazon oder Apple in letzter Minute aus der Deckung kommen, ist die Gefahr eines Bieterkampfes gering.“ Einem Insider zufolge verhandeln die beiden Unternehmen seit mehr als einem Jahr, und Square sei zuversichtlich, dass es kein konkurrierendes Gebot gebe.

Außerdem gab Square Finanzkennzahlen für das zweite Quartal des Jahres bekannt. Der Bruttogewinn stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 91 Prozent auf 1,14 Milliarden Dollar, das abgewickelte Zahlungsvolumen um 88 Prozent auf 42,8 Milliarden Dollar. Das bereinigte Ergebnis (Ebitda) legte um 268 Prozent zu auf 360 Millionen Dollar.

Mehr: Guter Deal statt Super-App: Klarna übernimmt Fintech Stocard.

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