Zahlungsverkehr Sparkassen kaufen B+S Card Service

Die Sparkassen wollen stärker auf den digitalen Zahlungsverkehr.
Frankfurt Die Sparkassen bauen ihr Angebot im Zahlungsverkehr aus. Die Tochter Deutscher Sparkassenverlag (DSV) übernimmt die Stuttgarter Firma B+S Card Service, die unter anderem Bezahlterminals für den Handel anbietet, wie der DSV am Mittwoch mitteilte.
An den Terminals und Kartenlesegeräten von B+S können Kunden mit ihrer EC- und Kreditkarte bezahlen, perspektivisch aber auch mit ihrem Handy. In den vergangenen zehn Monaten hat der DSV bereits die Firmen GiroSolution und Payone übernommen, die Kommunen und Internet-Shops die Technik zur Abwicklung von Online-Bezahlungen liefern.
Viele Händler vertreiben ihre Produkte heute sowohl in ihren Geschäften als auch im Internet. Durch die Übernahme von B+S könnten die Sparkassen ihnen künftig ein Angebot aus einer Hand bieten, erklärte DSV-Chef Michael Ilg. B+S hat gut 500 Mitarbeiter und über 226.000 Kunden.
Der Sparkassenverlag hält bereits 34,8 Prozent an der schwäbischen Firma. Die übrigen Anteile kauft er nun der Landesbank Baden-Württemberg (25,1 Prozent), der Berliner Sparkasse (25,1 Prozent), der Firma Bayern Card-Services (10 Prozent) und dem Rheinischen Sparkassen- und Giroverband (5 Prozent) ab. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Alle Zahlungsverkehrs-Aktivitäten des DSV werden künftig von der Tochter DSV-Payment gesteuert. Ihre Leitung übernimmt Anfang Oktober Ottmar Bloching, der bisher für die Geschäfte des Kreditkartenunternehmens Visa Europe in Zentraleuropa zuständig ist.
Die Sparkassen erhoffen sich durch die jüngsten Zukäufe auch Erkenntnisse für den Online-Bezahldienst Paydirekt, den sie zusammen mit Privatbanken und genossenschaftlichen Instituten aufbauen. Der deutsche PayPal -Konkurrent wird derzeit in Pilotprojekten getestet, ab dem Weihnachtsgeschäft soll er für die Kunden der meisten deutschen Banken verfügbar sein.