Zinsen Bauzinsen fallen wegen lockerer Geldpolitik weiter

Die Konditionen für langjährige Kredite sind zuletzt zwischen 0,10 und 0,15 Prozentpunkten gesunken.
Frankfurt Die Aussicht auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik im Euro-Raum hat die Zinsen für Immobiliendarlehen weiter nach unten getrieben. Die Konditionen für zehnjährige und fünfzehnjährige Kredite seien im Juni um rund 0,10 Prozentpunkte und für zwanzigjährige Darlehen um rund 0,15 Prozentpunkte gesunken, teilte die Interhyp AG, der nach eigenen Angaben größte Vermittler für die private Bauwirtschaft, am Donnerstag mit.
Auch in den kommenden Monaten werde das Zinsniveau günstig bleiben. „Während die Lockerung der Geldpolitik für Sparer ein schlechtes Zeichen ist, können sich Kreditnehmer auf weiterhin niedrige Zinsen einstellen“, erklärte Vorstandsmitglied Mirjam Mohr. Das Unternehmen wertete Konditionen von mehr als 400 Banken und Finanzierungsinstituten aus.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte wegen der anhaltenden Konjunkturschwäche erst unlängst die Zinswende bis mindestens Mitte 2020 verschoben. Ihr Leitzins liegt bereits seit März 2016 auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent. EZB-Präsident Mario Draghi hatte darüber hinaus kürzlich weitere Lockerungsschritte signalisiert, sollte die Inflation weiterhin schwach bleiben.
Die Euro-Notenbank verfehlt ihr Ziel einer Teuerung von knapp unter zwei Prozent, was sie als optimal für die Wirtschaft erachtet, bereits seit Frühjahr 2013. Auch von Draghis voraussichtlicher Nachfolgerin, IWF-Chefin Christine Lagarde, erwarten Volkswirte zunächst keine Änderung der Geldpolitik. Der EU-Gipfel am Dienstag in Brüssel hatte sich auf die Französin geeinigt.
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