
428 Barclays-Banker bekamen eine Million Pfund oder mehr.
London Die Zahl der Einkommensmillionäre bei der britischen Großbank Barclays ist im skandalträchtigen vergangenen Jahr zurückgegangen. Wie das Finanzinstitut am Freitag mitteilte, erhielten nur noch 428 Banker eine Million Pfund oder mehr. 2011 waren es noch 473 Mitarbeiter gewesen. Barclays hat ein schwieriges Jahr hinter sich.
Ein Zinsskandal brachte die Bank in Verruf, der langjährige Chef Bob Diamond musste gehen. Nachfolger Antony Jenkins versprach einen Kulturwandel und kündigte einen umfassenden Stellenabbau an. Dem Geldhaus macht auch die Affäre um teure Restschuldversicherungen zu schaffen, die es jahrelang an Privatkunden verkaufte, die diese eigentlich nicht brauchten.
Die Royal Bank of Canada ist eines der wenigen Geldhäuser, welches das Investment-Banking ausbaut. Die Zahl der Mitarbeiter steigt von Ende 2011 bis Jahresende 2012 um 0,7 Prozent.
Die US-Großbank Goldman Sachs reduzierte 2012 die Zahl der Mitarbeiter im Investment-Banking um 2,7 Prozent.
Die Wall-Street-Bank reduziert ihr Investment-Banking um 3,1 Prozent.
Die Schweizer Credit Suisse kappt die Zahl der Mitarbeiter im Investment-Banking um 4,3 Prozent.
Die US-Bank Morgan Stanley streicht die Mitarbeiterzahl um 8,5 Prozent zusammen.
Der deutsche Primus streicht das Investment-Banking radikal zusammen: Die Deutsche Bank kappt die Zahl der Mitarbeiter in diesem Bereich um 13,3 Prozent.
Quelle: Bloomberg, Ende 2012 im Vergleich zu Ende 2011
Derzeit arbeiten rund 145.000 Menschen für Barclays. Davon verdienten im vergangenen Jahr fünf Angestellte mehr als fünf Millionen Pfund. Zu diesen gehörte allerdings nicht Jenkins, der 2,6 Millionen Pfund erhielt. 50 Barclays-Mitarbeiter bekamen 2012 zwischen 2,5 und 5,0 Millionen Pfund. Insgesamt wurden 1,85 Milliarden Pfund an Boni gezahlt, 14 Prozent weniger als im Vorjahr. Nach Barclays-Angaben erhielt fast die Hälfte der Investmentbanker keinen Zuschlag. Jenkins kündigte im vergangenen Monat an, auf seinen Bonus zu verzichten.
Bei der teilverstaatlichten Royal Bank of Scotland lag die Zahl der Einkommensmillionäre lediglich bei 93. Momentan gehören 82 Prozent der Anteile der britischen Regierung, die die Bank 2008 auf dem Höhepunkt der Finanzkrise mit über 45 Milliarden Pfund stabilisieren musste. Bei der RBS arbeiten ebenfalls rund 145.000 Menschen.

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