
Frankfurter Skyline: Der IWF fürchtet neuerliche Probleme am Bankenmarkt.
New YorkEuropa braucht eine neue Runde von Stresstests für seine Banken. Das jedenfalls empfiehlt der Internationale Währungsfonds (IWF), nachdem er das EU-Finanzsystem erstmals in einer Studie in seiner Gesamtheit analysiert hat.
Seit Ausbruch der Finanzkrise sei zwar bereits sehr viel zur Verbesserung der Kapitalausstattung der Banken geschehen, heißt es in dem am Freitag veröffentlichten Bericht. „Um den Prozess wieder zu verstärken, sollten die nationalen Aufsichtsbehörden unter Führung der EU eine Untersuchung ausgewählter Teile der Banken unternehmen“, heißt es weiter. Gleichzeitig warnt der Bericht davor, dass ein Platzen von Immobilienblasen in besten Ländern die Banken in Probleme bringen könnte.
Den zehnten Platz im Geschäft mit Unternehmenskäufen und Zusammenschlüssen in Europa errang 2012 das Finanzhaus Lazard. Die Institut betreute Transaktionen im Wert von 129,4 Milliarden Dollar.
Quelle: Mergermarket
Die Credit Suisse betreute Fusionen und Übernahmen im Wert von 172,4 Milliarden Euro.
Die Bank Rothschild betreute 2012 Fusionen und Übernahmen im Volumen von 183,8 Milliarden Dollar.
Die US-Bank JP Morgan erreichte 2012 in Europa ein Transaktionsvolumen von 197,2 Milliarden Dollar.
Bank of America Merrill Lynch wies Deals über 200,5 Milliarden Dollar auf.
Die Citigroup betreute Transaktionen in Höhe von 206,4 Milliarden Dollar.
Die britische Bank Barclays war 2012 europaweit an Deals über 261,7 Milliarden Dollar beteiligt.
Den dritten Platz bei Übernahmen und Fusionen erlangte 2012 die Deutsche Bank mit 264,2 Milliarden Dollar.
Die US-Großbank Goldman Sachs erreicht 2012 in Europa ein Deal-Volumen von 295,1 Milliarden Dollar.
Den Spitzenplatz im Geschäft mit Fusionen und Übernahme in Europa erlangte 2012 die US-Bank Morgan Stanley mit 297,1 Milliarden Dollar.
Mit anderen Worten: Der IWF hat Sorge, dass bestimmte Portfolien in den Büchern der Banken gegen einen Kollaps der Immobilienpreise nicht ausreichend mit Kapital abgesichert sind. In Spanien etwa hatte ein Zusammenbruch der Häuserpreise in den vergangenen Jahren das gesamte Bankensystem an den Rande des Zusammenbruchs gebracht und indirekt auch die Finanzsysteme der anderen EU-Länder vor Probleme gestellt.
Der Bericht nennt weder Ländernamen noch Banken. Aber zuletzt gab es immer wieder Spekulationen, der niederländische Immobilienmarkt stehe vor einer heftigen Korrektur oder die Häuserpreise in einigen Teilen Deutschlands seien ungesund weit gestiegen.
Barclays (Großbritannien) - Marktkapitalisierung (2011): 36,1 Milliarden Euro
Deutsche Bank (Deutschland) - Marktkapitalisierung (2011): 36,1 Milliarden Euro
Royal Bank of Scotland (Großbritannien) - Marktkapitalisierung (2011): 36,6 Milliarden Euro
UBS (Schweiz) - Marktkapitalisierung (2011): 41,3 Milliarden Euro
BNP Paribas (Frankreich) - Marktkapitalisierung (2011): 45,4 Milliarden Euro
Standard Chartered (Großbritannien) - Marktkapitalisierung (2011): 45,5 Milliarden Euro
Allied Irish Banks (Irland) - Marktkapitalisierung (2011): 48,8 Milliarden Euro
Banco Santander (Spanien) - Marktkapitalisierung (2011): 54,3 Milliarden Euro
Sberbank (Russland) - Marktkapitalisierung (2011): 55,9 Milliarden Euro
HSBC Holdings (Großbritannien) - Marktkapitalisierung (2011): 120,8 Milliarden Euro
Die EU und die nationalen Aufsichtsbehörden hatten in den vergangenen Jahren immer wieder Stresstests durchgeführt, in denen sie die Widerstandskraft der Banken der Währungszone überprüfte. Eine Reihe von Banken musste sich daraufhin frisches Kapital beschaffen. Offenbar waren diese Stresstests aus Sicht des IWF nicht gründlich genug oder haben durch eine Änderung der Rahmenbedingungen ihren Wert teilweise verloren.
11 Kommentare zu "Neue Stresstests: IWF sorgt sich erneut um Europas Banken"
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Sorge um europäische Banken die 500 MRD bei der EZB für 3% Bunkern die siefür 1% erhalten, um erneut gerettet werden zu müssen. diese Arschlochretterei ist grandios.
Um die europäischen Banken braucht man sich wirklich keine Sorgen zu machen. Diese haben ja (derzeit noch) genügend Einlagen, die man in der EUdSSR einfach mal so per Dekret klauen kann. Siehe Zypern. Anscheinend kein großes Thema für das HB.
Leute, hört die Fanfaren!
Dr. Sonja Radatz
Es ist für mich immer wieder erstaunlich zu lesen, dass "Reformmüdigkeit" offensichtlich dazu führt, dass immer noch mehr Geld ausgegeben als eingenommen wird. Nach wie vor besteht hier das Denken, dass "die Dinge eben so viel kosten, wie sie kosten" - und dann auf Basis der hoch ineffizienten Gestaltung von Leistungen (Schulen, Verwaltungsarbeit, weitere staatliche Aufgaben) ganz einfach Kosten in der immer gleichen Höhe weiter getragen werden.
Was in Ländern wie auch in den meisten Unternehmen, die ich begleite, zu Beginn nicht klar ist: Es gibt wie im Privatleben immer einen Rahmen, der einzuhalten ist. Wenn dieser Rahmen kleiner ist als bisher, dann müssen wir unsere Prozesse und Vorgehensweisen grundsätzlich anders gestalten. Was bedeutet: Es wäre relativ einfach, die maximalen Kosten eines Landes wie die eines Unternehmens vorweg fix zu definieren und dann zu überlegen, wie diese bei Sicherung der Ergebnisse eingehalten werden können. Klingt zu simpel? Nein, es ist simpel. Ich erlebe die Sofort-Ergebnisse jeden Tag in den Unternehmen, die wir begleiten - egal welcher Größe.
Wenn die EZB schon nicht bankrott gehen kann, dann dürfte
der Deutsche Steuerzahler mit Notverordnungen für Zwangs-
anleihen und Zwangshypotheken in den Ruin getrieben werden,
was auf das Gleiche hinauslaufen dürfte. Oder?
Der wievielte Stresstest?
Und warum sollte etwas geändert werden? Bankenrettung ist doch das beste Geschäft, das die Finanzwirtschaft je erfunden hat. Und unsere Politiker-Laien sind zu inkompetent um das Spiel zu durchschauen. Oder sich kompetent beraten zu lassen.
Dr. Leineweber hat dazu die Leineweber-rule entwickelt. Es reicht auf google Leineweber-rule einzugeben oder auf fortunanetz den Kommentar vom 25.06. 2012 zu lesen. Auch der erscheint in google. Es handelt sich um eine gestaffelte Hinterlegung mit zusätzlichem Eigenkapital, das als Risikopuffer bei entsprechenden Risikoklassen dient. Die Schweiz hat als erstes Land vor zwei Monaten die Leuineweber-rule eingesetzt und verlangt von den Hypothekenbanken zusätzliche Sicherheiten um die Immobilienblase in Schach zu halten.
Die EZB kann nicht bankrott gehen, unter der Annahme es sei eine echte Zentralbank.
So dürften die Befürchtungen des IWF nicht unbegründet
sein und zuerst sollte eine Revision der EZB durchgeführt
werden, da diese ihre unbegrenzten Ankäufe der faulen Staatsanleihen nicht bilanziert*) und am Rande des
Bankrotts stehen dürfte!
*) siehe Auszug Jahresabschluß der EZB für 2012
Beitrag von der Redaktion gelöscht. Bitte bleiben Sie sachlich.
Die spinnen ... wieder Fäden.
Basel I bis III ist noch nicht geschafft und nun noch einen oben drauf. Wie lange sollen denn die Unternehmer noch warten? Ist Geldvergabe nach kaufmännischen Gesichtspunkten nicht eigentlich das Thema?
Die Mittel gegen Jugendarbeitslosigkeit, die von der EU bereit gestellt wurden, ist das nicht eine Aufgabe der Banken hier zu sehen das diese auch gut und mehrwertfähig unters Volk gebracht werden?
Nicht zu fassen, die Banken verkaufen lieber Versicherungen, die Staaten verkaufen lieber ihre Bürger, und der IWF, ja die haben Sorgen.