EU-Hilfspaket soll portugiesische Privatbank retten
Lissabon Portugal rettet die angeschlagene heimische Bank Espírito Santo (BES) mit übrig gebliebenen Milliarden aus dem EU-Hilfspaket. Das Institut werde im Rahmen der Aktion in einen „guten“ Teil sowie eine „Bad Bank“ aufgespaltet, teilte die Zentralbank des südeuropäischen Landes in der Nacht auf Montag mit. Mit 4,9 Milliarden Euro soll ein Abwicklungsfonds finanziert werden, den Portugal 2012 gründete und aus dem wiederum der „guten“ Bank eine Geldspritze verabreichen werde.
Die Rettungsaktion ist ein Rückschlag für Portugal. Das Land hatte erst kürzlich das internationale Hilfsprogramm verlassen und noch Kapital in Höhe von rund sechs Milliarden Euro übrig. Die Europäische Kommission teilte umgehend mit, dass sie den Rettungsplan Lissabons für die Bank billige.
Während vorrangige Gläubiger und Einlagekunden nicht zur Kasse gebeten werden, kommen auf die Gläubiger nachrangiger Anleihen Verluste zu. Die europäischen Aufsichtsbehörden wollen verhindern, dass die Steuerzahler für die Verluste von gestrauchelten Banken aufkommen müssen. Die Problem-Aktiva der BES, darunter Kredite an andere Teile der Espirito Santo-Gruppe sowie der Anteil der Bank an ihrer angolanischen Tochter, bleiben bei den Aktionären und den Gläubigern der nachrangigen Anleihen der Bank, berichtete die portugiesische Notenbank.
Deutsche Bank
Deutschland
1955 Milliarden Euro
Stand: Ende Juni 2015. Quelle: Bloomberg.
Barclays
Großbritannien
1960 Milliarden Euro
Bank of America
USA
1998 Milliarden Euro
BNP Paribas
Frankreich
2078 Milliarden Euro
Mitsubishi UFJ
Japan
2224 Milliarden Euro
JP Morgan Chase
USA
2402 Milliarden Euro
Bank of China
China
2408 Milliarden Euro
HSBC
Großbritannien
2489 Milliarden Euro
Agricultural Bank of China
China
2531Milliarden Euro
China Construction Bank
China
2627 Milliarden Euro
Industrial and Commercial Bank of China (ICBC)
China
3216 Milliarden Euro
„Wer weiß schon, wie viel noch für die nachrangigen Anleihen hereingeholt werden kann?“ sagt John Raymond, Analyst bei CreditSights in London. „Man muss sehen, was auf der Aktiva-Seite der Bilanz bei Banco Espirito Santo übrig bleibt. Aber da dies alles Kredite an andere Mitglieder der Gruppe und der Anteil an BES Angola sind, dürfte das recht gering ausfallen.“

21 Kommentare zu "Portugals Krisenbank Espírito Santo: Und wieder eine Rettung!"
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So naiv kann niemand sein, dass er jemals daran geglaubt hat, zukünftig würden Staat und Steuerzahler nicht mehr für Misswirtschaft bei Banken haften. Im Gegenteil: Die ganze "Banken-Union" hat doch nur den einen Zweck zu erfüllen, an noch mehr Geld der Steuerzahler zu bekommen - damit zukünftig noch leichter spanische, griechische, italienische Banken durch deutsche Steuerzahler gerettet werden können....
Wie sind schon zwei Personen.
Frau Merkel will unbedingt, dass Banken nicht geschlossen werden dürfen. Sie will Rettung um jeden Preis, auch Vernichtung Deutschlands. Sie will nicht, das Ihre Freunde Banker für Ihre Taten haften müssen. Dafür ist der Deutsche Steuerzahler da, lt. Frau Merkel. Dafür lieben die Deutschen, bis auf meine Person, Frau Merkel!
das volk will es, das volk bekommt es.
@Leonhard Fischer
Ich weiß nicht, ob Sie tatsächlich dieser "Leonhard Fischer" ehemals mit Herrn Häusler aus der Deutschen Bundesbank sind. Wenn ja, dann freut es mich, dass Sie selbst kritisch zu Ihrem Handeln stehen und etwas sarkastisch formulieren.
Natürlich wurde der ESM für solche Fälle konstruiert. Wenn die Leute aber einmal dahinter kommen, wollte ich nicht neben Frau Merkel und Herrn Schäuble stehen. Das wäre mir viel zu gefährlich.
Zeichnen Sie doch einmal eine Perspektive und drücken aus, wo es lang geht, wo es hin geht und was wann passiert.
Kann doch garnicht sein, lt. Schäuble hat Deutschland doch immer ein Vetorecht, oder doch nicht Hr. Schäuble, also hat Prof. Kerber doch recht, indem er sagt daß Schäuble uns die Risiken bewußt verschweigt und uns damit ins offene Messer laufen lässt.
Deutschland wenn du aufwachst ist nichts mehr zu retten.
Aber der "GermanMichel" arbeitet ja gerne für fremde Banken! Wenn unsere elendigen Politiker schon wieder fremden Pleitebanken Geld zukommen lassen wollen -
Jedes Volk bekommt die Regierung, die es verdient.
Ihr habt die Bande gewählt – selber Schuld.
Beitrag von der Redaktion gelöscht. Bitte bleiben Sie sachlich.
Das Sozialisieren von Verlusten, die aus Mißwirtschaft und teilweise sogar organisierter Kriminalität in der EU entstanden sind, scheint mittlerweile Geschäftsprinizp in dieser desolaten EU zu sein. Dazu wird der die dazu erforderliche Steuern zahlende Bürger mit einem maßlosen EU-Populismus von Politik und Medien permanent "bearbeitet".
Wann wird sich die EU wieder auf Recht und Gesetz besinnen?
In Portugal hat sich während den 3 Jahren Troika überhaupt nichts geändert. Die Masnahmen die eingeführt wurden sind reine Kosmetik. Die Quelle der Probleme sind Korruption, Mentalität und in gewissem Masse eine Kasten Gesellschaft. Der Fall dieser Bank beweist doch dass die angeblichen Kontrollen und Masnahmen der Troika die die Regierung umsetzen woll nicht wirken und ignoriert wurden und werden. Es sind immer noch dieselben am Drücker und zwar mit identischen Methoden. Ich gehe davon aus dass in maximal 10 Jahren Portugal wieder ein Hilfsprogramm benötigen wird. Die Leute tun mir leid.
"Das Land wurde mit 78 Milliarden Euro gestützt und hatte dafür weitreichende Sparmaßnahmen verabschieden müssen."
Die Sparmaßnahmen wurden verabschiedet, dann kassierte das portugiesische verrfassungsgericht einige wiede. Also nichts.
Solange immer und immer wieder die Verluste sozialisiert werden können, hört dies niemals auf. Weshalb denn auch? Die Rettung der Vermögen der Reichen steht auf der Agneda der Politiker. Solange die Geldschwemme anhält und die Niedrigst-zinspolitik der EZB werden die Zockereien kein Ende nehmen. Wozu denn auch? Es springen die Bürger/Innen ein, wenns schief läuft. Die Schulden- und Haftungsunion begünstigt doch gerade die Misswirtschaft.
Man darf sich auch einmal fragen, ob dies nicht sogar in Schäubles Interesse ist. Immerhin ist er Gouverneur beim ESM.