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Allianz Allianz geht zurück zur Zentralisierung

Der Versicherer treibt den Veränderungsprozess voran. Die Macht der Konzernmutter nimmt dabei deutlich zu, dezentrale Strukturen werden gestutzt.
21.02.2020 - 15:07 Uhr Kommentieren
Der CEO gibt den Antreiber beim Versicherer. Quelle: AFP
Allianz-Chef Oliver Bäte

Der CEO gibt den Antreiber beim Versicherer.

(Foto: AFP)

Beinahe zwölf Milliarden Euro hat die Allianz im vergangenen Jahr verdient. Von einem operativen Gewinn in dieser Größenordnung sind nicht nur alle Konkurrenten, sondern auch die meisten Finanzhäuser dieser Welt weit entfernt. Erst am Donnerstag hatte beispielsweise mit der französischen Axa der größte Wettbewerber ein Ergebnis gemeldet, der gerade mal knapp über der Hälfte des Allianz-Gewinns liegt.
Unternehmen mit einem solchen Erfolg werden normalerweise träge. Oder überheblich. Oder beides. Beispiele dafür finden sich quer durch alle Branchen genug. Bei der Allianz gibt Vorstandschef Oliver Bäte weiterhin jedoch den unermüdlichen Antreiber.

Planzahlen und Bilanzprognosen sind da zwar immer noch wichtig. Viel lieber befasst sich Bäte mit den vielen neuen Geschäftsmodellen, die die Digitalisierung bietet. Es geht um Plattformstrategien, um Kundenzufriedenheit bis hin zur ökologischen Verantwortung, der sich gerade die weltgrößten Kapitalsammelstellen bewusst sein müssen.

Beinahe unter geht bei all diesen Megathemen, dass die Allianz selbst intern vor einem großen Umbau steht. Die Zeiten, in denen aus der Zentrale der Muttergesellschaft lediglich die Gesamtstrategie entworfen wurde, gehen dem Ende entgegen.

Schon seit geraumer Zeit steht die Vielzahl an Prozessen, die im weltweiten Allianz-Imperium zu finden sind, auf dem Prüfstand. Die Vermutung dahinter, dass vieles zu einem Großteil ähnlich ist und man sich sehr viel Mehrarbeit sparen könnte, ist berechtigt. Der zum Jahresende gestartete neue Direktversicherer Allianz Direct ist dafür das Paradebeispiel. Er ist schon zum Start in Deutschland und den Niederlanden tätig, in diesem Jahr noch sollen Italien und Spanien folgen. Der neue Direktversicherer ist dabei keiner Landesgesellschaft, sondern direkt der Zentrale untergeordnet. Schon jetzt ist klar, dass das Sortiment nicht nur die Kfz-Versicherung umfassen wird und die Expansion auch in andere Kontinente geplant ist.

Für die Allianz bedeutet das wieder einen Schritt zu mehr Zentralisierung. Die Macht der Landesgesellschaften wird damit schrumpfen, auch die der bislang mächtigen Allianz Deutschland. Dort wird es künftig weitgehend um Vertrieb und Schadenbearbeitung gehen. Die Strategie bis hin zu zentralen Produkten wird stattdessen verstärkt von der Zentrale und deren Spezialeinheiten bestimmt.

Dieser Trend wird weitergehen. Zu sehr hat die Eigenständigkeit der Landesgesellschaften in den vergangenen Jahren schließlich auch zu einem Eigenleben geführt. Möglichkeiten von Einsparungen und Veränderungen gibt es dort sicherlich. Weil es den einzelnen Töchtern jedoch vielerorts auch so gut ging, war der Antrieb zur Veränderung häufig überschaubar. Entsprechend werden sie sich jetzt wieder verstärkt an Vorgaben der Zentrale gewöhnen müssen.

Die Allianz macht damit gleich mehrere Schritte in Richtung einer weiteren deutlichen Veränderung. Doch im Gegensatz zu vielen Unternehmen, die hier erst aktiv werden, wenn die Zeiten schlechter werden, legt der Münchener Versicherer bereits in Zeiten von Rekordgewinnen los. Wird das neue Konzept konsequent umgesetzt, dann sind weitere Rekorde in den kommenden Jahren durchaus realistisch.

Mehr: Angesichts von Krisen wie der um das Coronavirus kommen auf Versicherungsgesellschaften hohe Belastungen zu, glauben viele Anleger.

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