Allianz Deutschland : Lebensversicherungsgeschäft drückt den Gewinn
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Allianz Deutschland Lebensversicherungsgeschäft drückt den Gewinn
Das Zinstief bringt die Lebensversicherer in Deutschland in die Bredouille – auch Deutschlands größter Anbieter, die Allianz, bleibt nicht verschont. Der operative Gewinn im ersten Halbjahr sinkt.
München Umbrüche in der Lebensversicherung und einige Wetterkapriolen haben der Allianz Deutschland im ersten Halbjahr zugesetzt. Das operative Ergebnis schrumpfte um sieben Prozent auf 1,2 Milliarden Euro, wie die Deutschland-Tochter von Europas größtem Versicherer am Freitag mitteilte.
Der Umsatz sank leicht um drei Prozent auf 16,6 Milliarden Euro – und dürfte sich auch im Gesamtjahr rückläufig entwickeln, wie der Konzern bekräftigte. Eine Gewinnprognose gibt es auch unter dem neuen Chef Manfred Knof nicht, der im April das Ruder von Markus Rieß übernommen hat. Rieß wechselt an die Spitze der Münchener-Rück-Tochter Ergo.
Die Herausforderungen sind für die künftigen Rivalen Knof und Rieß ähnlich: Das Vertriebsnetz vieler deutschen Versicherer gilt als zu groß. Die Kosten müssen vor allem in der Lebensversicherung, der lukrativsten Einnahmequelle der Vertreter, angesichts niedriger Zinsen sinken. Zudem wollen auch die Großen der Branche weg von den lebenslangen Garantien für Lebensversicherungen, die viel Kapital binden.
Die Allianz Deutschland hat damit bereits begonnen und neue Produkte aufgelegt, die nach Unternehmensangaben gut nachgefragt werden. Allerdings sanken in der Lebensversicherung die Beitragseinnahmen zuletzt um sechs Prozent auf 8,9 Milliarden Euro, was die Allianz damit begründete, dass sich das Neugeschäft von Einmalbeiträgen hin zu laufenden Beiträgen verschiebt.
In der Sachversicherung musste Allianz Deutschland mehr Kosten schultern. Hauptgrund waren die Stürme „Mike“ und „Niklas“, die Ende März über weite Teile Deutschlands hinweg fegten. Hatte der Konzern vor einem Jahr für Elementarschäden nur einen Aufwand von 101 Millionen Euro nach Rückversicherung zu verbuchen, so waren es dieses Mal im Halbjahr 186 Millionen Euro.
Systemrelevante Versicherer laut FSB (2013)
Allianz
Sitz: München
Netto-Gewinn 2012: 5,2 Milliarden Euro
Umsatz: 106,4 Milliarden Euro
Verwaltetes Vermögen: 1,85 Billionen Euro
S&P-Finanzstärke-Rating: AA
Mitarbeiter: 144.000
Börsenwert: 53,8 Mrd Euro
Quelle: Reuters
AIG
Sitz: New York
Netto-Gewinn 2012: 2,6 Milliarden Euro
Umsatz: 50,13 Milliarden Euro
Verwaltetes Vermögen: 287 Milliarden Euro
S&P-Finanzstärke-Rating: A+
Mitarbeiter: 63.000
Börsenwert: 53 Milliarden Euro
Quelle: Reuters
Aviva
Sitz: London
Netto-Verlust 2012: 3,55 Milliarden Euro (wegen hoher Abschreibungen auf Beteiligungsverkäufe, vor allem in USA)
Im Gegensatz zur Deutschland-Tochter, konnte der Allianz-Konzern als ganzes mit guten Zahlen im zweiten Quartal punkten. Das operative Ergebnis kletterte um 2,6 Prozent auf 2,84 Milliarden Euro, der Überschuss um 15 Prozent auf gut zwei Milliarden Euro.
Das Lebensversicherungsgeschäft wie auch die Fonds-Tochter Pimco, von der Investoren weiterhin Geld abziehen, bleiben aber die großen Baustellen für den neuen Konzern-Chef Bäte, der erst im Mai sein Amt angetreten hat.
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Dem vernehmen nach müssen die Lebensversicherer teure Kredite der Mutter bedienen.
Was oder hat die BAFin schon etwas zum Thema gesagt?