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Allianz, Münchner Rück & Co. Deutsche Versicherer nur mit leichtem Beitragsplus

2015 war kein einfaches Jahr für die deutschen Versicherer. Sie haben das geringste Beitragsplus seit 2011 verbucht. Die nächsten zwölf Monate werden wohl nicht viel einfacher, sagt der Verbandspräsident.
12.02.2016 Update: 12.02.2016 - 17:15 Uhr
Ein Grund für die deutlich gestiegenen Leistungen In der Sparte Schaden- und Unfallversicherung war der Sturm „Niklas“, der im März 2015 über Deutschland hinwegfegte. Quelle: dpa
Höhere Schadenssummen

Ein Grund für die deutlich gestiegenen Leistungen In der Sparte Schaden- und Unfallversicherung war der Sturm „Niklas“, der im März 2015 über Deutschland hinwegfegte.

(Foto: dpa)

Berlin Die deutschen Versicherer haben im vergangenen Jahr das geringste Beitragsplus seit 2011 verbucht. Die Einnahmen stiegen wegen des schwächelnden Geschäfts mit der Lebensversicherung nur um 0,5 Prozent auf 193,6 Milliarden Euro, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Freitag nach vorläufigen Berechnungen mitteilte. Für 2016 stellte GDV-Präsident Alexander Erdland ein ähnliches Wachstum in Aussicht. „Das laufende Jahr wird sicher voller Herausforderungen sein und nicht einfacher als das zurückliegende.“

Bei der Lebensversicherung sanken die Einnahmen um 1,3 Prozent auf 92,5 Milliarden Euro und damit erstmals seit vier Jahren. Das Neugeschäft habe geschwächelt, bei Riester-Policen habe es ein deutlich zweistelliges Minus gegeben, sagte Erdland. Für 2016 rechnet der GDV erneut mit einem Beitragsrückgang bei der Lebensversicherung von einem Prozent.

Wegen der niedrigen Zinsen verlieren Lebensversicherungen für die Kunden an Attraktivität, der Garantiezins wurde Anfang 2015 auf 1,25 Prozent gesenkt. Zugleich haben die Lebensversicherer Probleme, die Renditen zu erwirtschaften, die sie den Kunden einst versprochen haben. Viele rücken deshalb von lebenslangen Garantien ab, für die sie sich mit langlaufenden Staatsanleihen eindecken müssen, die aber kaum noch Rendite abwerfen. Die Branche bastle zunehmend an Produkten mit zeitlich begrenzten Garantien, sagte Erdland. Zudem bauten die Unternehmen Kapitalpuffer („Zinszusatzreserve“) auf und senkten die Kosten, um sich besser gegen Krisen zu wappnen.

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Drohnen-Versicherung
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Sie haben eine Drohne und würden sie gerne versichern? Die Gothaer Allgemeine Versicherung bietet in Kooperation mit der Delvag Luftfahrtversicherungs ihren Unternehmerkunden eine entsprechende Police. Gedacht ist sie vor allem für jene, die Fluggeräte für gewerbliche Film- und Fotoflüge nutzen, zum Beispiel für Vermessungs- und Gutachterflüge. Laut Versicherungsjournal.de ist seit 2005 eine solche Haftpflichtversicherung nötig, um eine Aufstiegsgenehmigung zu bekommen.

(Foto: dpa)
Probefahrt
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Auch für Probefahrten kann man sich nun eine Versicherung besorgen: Die Barmenia Allgemeine Versicherung bietet Nutzern des Anzeigenportals Autoscout24 an, ihre Autoversicherung für eine Spritztour erweitern zu lassen. Im Schadenfall werden dann laut Versicherungsjournal der Mehrbeitrag für bis zu drei Jahren infolge von Rückstufung des Schadensfreiheits-Rabattes, die Selbstbeteiligung bis zu 1.000 Euro, der Kaskoschutz sowie Mehrkosten für die Ausweitung des Fahrerkreises beim Kraftfahrtversicherer ersetzt.

(Foto: dpa)
Mitfahrgelegenheit
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Seit kurzem bietet die Mitfahrplattform Blablacar einen Versicherungsschutz der Axa Versicherung an. Um diesen zu nutzen, muss man die Mitfahrgelegenheit online reservieren und bezahlen. In dem Paket enthalten sind unter anderem die Hilfe und Weiterreise bei Panne oder Unfall.

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Cyberschäden
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Das virtuelle Hab und Gut wird in Zeiten der Digitalisierung immer wichtiger – kein Wunder, dass man es nun auch versichern kann. Für Angriffe von Hackern, Datenklau und Identitätsdiebstahl bietet die Euler Hermes Deutschland eine Vertrauensschaden-Police an: Diese deckt Schäden bis zu 100 Millionen Euro ab.

(Foto: dpa)
Heizungssysteme
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Die Zurich Generalagentur versichert unter dem Schlagwort „Techno-Plus“ moderne Haustechniksysteme. Darunter fallen Geräte wie Steuer-, Klima-, Aufzugs-, Video- und Audio-, Kommunikations- sowie Haus- und Sicherheitstechnik. Versicherungsjournal.de schreibt, die Versicherung enthalte „die Wiederherstellung von Geräten und Verkabelungen nach einem Schadenfall, bis hin zur Wiederbeschaffung von neuen Geräten, wenn die beschädigten nicht mehr zu nutzen sind.“

(Foto: dpa)
Abstieg
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Aktuell stehen Hannover 96 und Hoffenheim auf den Abschussplätzen in der Bundesliga. Als dem HSV im vergangenen Jahr der Abstieg drohte, gab es Gerüchte, der Verein könne sich eine sogenannte Prize-Indemnity-Versicherung zulegen. Diese kommt für Einnahmeausfälle auf wie entgangene Sponsoren- oder Fernsehgelder, falls bestimmte sportliche Ziele nicht erreicht werden. Die Prämienhöhe wird anhand der Wettquoten ermittelt: Das sorgt dafür, dass die Policen für Wackelkandidaten nicht unbedingt attraktiv für Versicherungen sind. „Zum jetzigen Zeitpunkt den Versuch zu starten, den HSV gegen den Abstieg abzusichern, würde wenig Spaß bereiten“, sagte der Sportversicherungsmakler Dieter Prestin schon im April 2015. Da tingelte der HSV bereits am Ende der Tabelle.

Baby
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Wie süß, die Kleine. Mit sechs Monaten sind Babys niedlich und (meistens) pflegeleicht. Zehn Jahre später, wenn der erste Fußball im Fenster der Nachbarn landet, wird spätestens klar: Kinder brauchen eine Versicherung. Und dazu gehört nicht nur die Haftpflichtversicherung, auch andere Policen kann man für seinen Sprössling abschließen: Sparvertrag, Investmentfond, Risikolebensversicherung. Nicht jede Versicherung vermag dürfte Eltern auf den ersten Blick sinnvoll erscheinen. Die Kinderinvaliditätsversicherung beispielsweise dient dazu, dem Kind nach einem schweren Unfall Rente zu zahlen. Nicht sexy, aber wichtig.

(Foto: dpa)

Der oberste Aufseher der Versicherer, BaFin-Chef Felix Hufeld, hatte angekündigt, Firmen in „Manndeckung“ zu nehmen, deren Leistungsfähigkeit mittelfristig Fragen aufwerfe. Von Schieflagen einzelner Unternehmen sei ihm nichts bekannt, sagte GDV-Chef Erdland. Die durchschnittliche Verzinsung der Kapitalanlagen habe im Vorjahr leicht unter den 3,9 Prozent aus 2014 gelegen. Der durchschnittliche Garantiezins – was die Versicherer den Kunden versprochen haben – betrage knapp drei Prozent.

Nicht zuletzt wegen der enttäuschenden Riesterbilanz fordert der GDV mehr Anreize für die Altersvorsorge. „Wir wünschen uns einen runden Tisch, ein Innovationsbündnis für Altersvorsorge in Deutschland“, sagte Erdland. Hier müssten Politik, Verbraucher, Rentenversicherung, Wirtschaft und Versicherer zusammenkommen. Ziel sei es, nach einer Bestandsaufnahme „sauber durchzurechnen, was nötig ist für die Zukunft.“ Denn es gebe eine Versorgungslücke. Deshalb hatte es zuletzt auch eine Debatte um eine Art Zwangsrente („Deutschland-Rente“) gegeben, um Menschen vor Altersarmut zu schützen.

Bei der Schaden- und Unfallversicherung gab es 2015 ein Plus von 2,6 Prozent, ein ähnliches Wachstum erwartet der Verband für 2016. Die Leistungen stiegen allerdings kräftig um knapp sechs Prozent, ein Grund dafür war der Sturm „Niklas“, der im März 2015 über Deutschland hinwegfegte. Unterm Strich sank der versicherungstechnische Gewinn dieser Sparte deshalb im Vorjahr um rund ein Drittel auf 2,1 Milliarden Euro.

Zu den Verbands-Mitgliedern gehören Branchenriesen wie die Allianz und die Münchner Rück.

  • rtr
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