Anhaltende Niedrigzinsen OECD warnt vor Insolvenz von Versicherern

Die OECD zeigt sich besorgt über die Folgen anhaltend niedriger Zinsen für die Versicherungskonzerne.
Berlin Die anhaltend niedrigen Zinsen bergen nach Ansicht der OECD für Rentenfonds und Versicherer längerfristig große Risiken. Renten- und Lebensversicherer könnten die Renditeversprechen aus Zeiten mit hohen Zinsen nur dann einhalten, wenn sie auf ertragsstarke Anlagen auswichen, erklärte die Industriestaaten-Gruppe am Mittwoch.
„Damit verbunden sind höhere Risiken bis hin zur Insolvenz einzelner Unternehmen“, teilte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zu ihrem „Unternehmens- und Finanzausblick“ mit. Weltweit müsse man die Mittel in die „produktivsten Investitionen stecken“, ohne sich auf allzu große Gefahren einzulassen, mahnte OECD-Generalsekretär Angel Gurria bei der Vorlage des Berichts.
In dem Papier sieht die OECD auch eine Gefahr darin, dass Unternehmen ihren Aktionären Auszahlungen durch Dividenden und Aktienrückkäufe zukommen lassen, um kurzfristig die Rendite zu steigern. Das führe dazu, dass das Kapital nicht reinvestiert werde. Dieser Trend sei schädlich für innovationsfördernde Investitionen und für das Produktivitätswachstum. Die OECD zeigte sich zudem besorgt über die größere Hebelung und die risikoreichere Investition in hochverzinsliche und komplexe Finanzprodukte.
Bis 2019 werden Rentenfonds in der OECD dem Bericht zufolge um gut ein Viertel wachsen – von 28,4 Billionen Dollar im Vorjahr auf 35,8 Billionen Dollar (rund 31,8 Billionen Euro). Das Kapital von Versicherungsgesellschaften steige um ein Drittel auf 37,7 Billionen Dollar.
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