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Aufseher knicken ein Versicherer sind kein Systemrisiko mehr

Die internationalen Versicherungsaufseher entlasten Konzerne wie Allianz und Munich Re. Große Versicherer gelten nicht mehr als Gefahr fürs Finanzsystem – im Gegensatz zu Banken. Dafür hatte die Branche lange getrommelt.
07.02.2012 - 09:18 Uhr 1 Kommentar
Eingangsschild des Allianz-Hauptgebäudes in München: Der Versicherer ist in den Augen der Aufseher keine Gefahr für das Finanzsystem mehr. Quelle: ap

Eingangsschild des Allianz-Hauptgebäudes in München: Der Versicherer ist in den Augen der Aufseher keine Gefahr für das Finanzsystem mehr.

(Foto: ap)

Düsseldorf Die großen und international tätigen Versicherer können aufatmen. Im Gegensatz zu den Banken wird ihr Kerngeschäft nicht mehr öffentlich als Gefahr für das Finanzsystem gebrandmarkt. Die Aufseherorganisation IAIS gehe davon aus, dass das klassische Versicherungsgeschäft kein Systemrisiko darstelle, bestätigte die deutsche Finanzaufsicht Bafin auf Anfrage des Handelsblatts.

Der Grund: Größe und die Spannbreite der weltweiten Versicherungsaktivitäten liefern für die Aufseher keine entscheidenden Hinweise auf ein mögliches Systemrisiko. Dies habe die 1994 gegründete internationale Vereinigung der Versicherungsaufsichtsbehörden IAIS festgestellt, jubelt die Versichererorganisation Geneva Association.

Die IAIS repräsentiert rund 190 Versicherungsaufsichtsbehörden aus mehr als 140 Ländern und ca. 120 Organisationen mit Beobachterstatus. Dies entspricht etwa 97 Prozent des internationalen Versicherungsmarktes bezogen auf das Prämienvolumen.

Die Aufseher wollten eigentlich eine Liste mit systemrelevanten Finanzinstituten aufstellen, in die auch Versicherer aufgenommen werden sollten. In Deutschland hätte dies womöglich, nach früheren Informationen des Handelsblatts, die beiden Branchengrößen Allianz und Munich Re betroffen.

Die Versicherer hatten sich dagegen – national wie international - heftig gewehrt. "Die Kernaktivitäten der Versicherer verursachen kein Systemrisiko", lautete das Standardargument. Die Versichererorganisation Geneva Association stellte dies gelegentlich auch sehr öffentlichkeitswirksam fest, etwa vor einem Jahr in einem Offenen Brief an die Finanzminister und Notenbankchefs der zwanzig führenden Staaten (G 20).

Die Lobby-Tätigkeit wirkte: Die Vernetzung zwischen der Versicherungsbranche und den Banken sei „relativ begrenzt“, stellt die Geneva Association nun weiter mit Bezug auf die IAIS fest. In der Geneva Association sind die Vorstandschefs der weltweit wichtigsten Versicherer organisiert.

Bafin-Präsidentin König unterstützt die Versicherer
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1 Kommentar zu "Aufseher knicken ein: Versicherer sind kein Systemrisiko mehr"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Wenn König im Versicherungsgeschäft im Gegensatz zu den Banken keine Systemrisiken sieht, so mag das auch der Transparenz im Bankgeschäft geschuldet sein.

    So erhält jeder Kunde nach jeder Aus- oder Einzahlung einen entsprechenden Nachweis in Form eines Kontoauszugs, in dem diese Aktivität klar und deutlich vermerkt ist. Daran mangelt es im Versicherungsgeschäft.

    Bis es im Versicherungsgeschäft zu einer Auszahlung oder Rückzahlung kommt bzw. darüber abgerechnet wird, vergeht nicht selten ein ganzes Arbeitsleben. "Dazwischen ist schon einiges möglich, positives wie negatives." Letztlich hat der Kunde keine Möglichkeit die Richtigkeit des Zahlenwerks zu verstehen, geschweige denn zu überprüfen. Vor diesem Hintergrund erscheint es überhaupt nicht problematisch, ein bestehendes Systemrisiko auch zu übersehen.

    Wenn König also von einem Systemrisiko in einer Gegenüberstellung von Banken und Versicherung spricht, dann mag das durchaus wegen der fehlenden Transparenz nicht vergleichbar sein.

    Der Rückschluss wäre ja, dass die Banken demnächst auch keine Kontoauszüge dem Kunden zur Kontrolle mehr anhand geben.

    Zugegeben, ein interessanter Ansatz.

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