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Auto-Policen Diese 13 Fehler können Autofahrer beim Wechsel der Kfz-Versicherung vermeiden

Die Wechselsaison in der Kfz-Versicherung ist angelaufen. Bis Ende November lohnt sich die Suche nach günstigeren Anbietern. Was dabei zu beachten ist.
24.10.2020 - 15:36 Uhr Kommentieren
Der Preiskampf um neue Kunden in der Kfz-Versicherung ist in vollem Gang. Quelle: mauritius images / Hans Blossey / imageBROKER
Parkplatz

Der Preiskampf um neue Kunden in der Kfz-Versicherung ist in vollem Gang.

(Foto: mauritius images / Hans Blossey / imageBROKER)

Frankfurt, München Es sind die Wochen, in denen wieder Post vom Versicherer ins Haus schneit. Jedes Jahr um diese Zeit informieren die Assekuranzen ihre versicherten Autobesitzer, wie die Prämie ihrer Police im kommenden Jahr ausfällt. Und dann lohnt es für Policen-Besitzer, den eigenen Tarif genau mit anderen Angeboten zu vergleichen.

Kaum eine Police bietet so viel Sparpotenzial wie die Autoversicherung. Denn es zeichnet sich für Kfz-Versicherer bereits ein heißer Herbst mit sinkenden Preisen ab. Noch nie in diesem Jahr war das Sparpotenzial so groß, vermeldete das Vergleichsportal Verivox am Wochenende. Bis zum 30. November können Autofahrer prüfen, ob sie mit ihrer Kfz-Versicherung zu einem günstigeren Anbieter wechseln wollen.

Wenige Wochen vor dem Ende der traditionellen Wechselfrist zum Jahresende ist der Preiskampf um neue Kunden in der Kfz-Versicherung in vollem Gang. Der Preisverfall habe in den vergangenen Jahren zwischen dem Höhepunkt im Sommer und dem Tiefpunkt im Oktober und November zwischen vier und sechs Prozent gelegen, sagt Toralf Richter vom Vergleichsportal Verivox.

Allerdings erhöhten erfahrungsgemäß einzelne Versicherer ihre Beiträge schon vorher wieder. Spätestens nach dem 30. November zögen die Preise wieder an. Diese Fehler sollten Autobesitzer bei ihrer Kfz-Police vermeiden.

Fehler 1: Auf falsche Versprechungen reinfallen

Wer mit dem Gedanken spielt, zu einer anderen Kfz-Versicherung zu wechseln, hat in der Regel das Ziel, künftig weniger zu bezahlen. Und messbare Einsparungen scheinen offenbar möglich: Das Vergleichsportal Check 24 wirbt beispielsweise mit bis zu 850 Euro, die Fahrzeughalter bei einem Wechsel pro Jahr sparen können. Solche Dimensionen sind allerdings für das Gros der Autofahrer zu hoch gegriffen. Eine Ersparnis von 100 Euro ist für die allermeisten Autobesitzer näher an der Realität.

Fehler 2: Zu spät kündigen

Für den Policen-Wechsel gilt eine genaue Stichtagsregel: Wer seine Kfz-Versicherung bis zum 30. November kündigt, kann mit Beginn des nächsten Jahres zu einem anderen Versicherer gehen. Es heißt nicht „am 30. November“ und auch nicht „um den 30. November“.

Ansonsten sind Kfz-Versicherungsverträge in der Regel Jahresverträge und verlängern sich automatisch, wenn Autohalter nicht kündigen. Bei einer üblichen Kündigungsfrist von vier Wochen liegt der Termin für eine Kündigung einer ab Jahresanfang laufenden Police also am 30. November. Bis dahin muss eine Kündigung schriftlich per Post eingegangen sein.

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Es gibt jedoch in einigen Fällen auch ein Sonderkündigungsrecht: Informiert der Versicherer über eine Beitragserhöhung, hat der Kunde ein Sonderkündigungsrecht von vier Wochen ab Erhalt des Schreibens. Die gleiche Frist gilt nach einem Schadensfall.

Fehler 3: Formalien nicht beachten

Mal eben anrufen oder eine WhatsApp-Nachricht schicken, ist in diesem Fall der falsche Weg. Die Kündigung muss schriftlich beim Versicherer bis zum 30. November eingegangen sein. Für neuere Verträge ist allerdings auch eine Kündigung per E-Mail möglich. Enthalten sein müssen die aktuelle Adresse und die Vertragsnummer bei der Versicherung. Hilfreich sind auch Fabrikat und Modell sowie das Kfz-Kennzeichen.

Dankbar sind die Versicherer für Gründe, warum gekündigt wird, beispielsweise „zu teuer“ oder „günstigeres Angebot bei Wettbewerber“. Häufig übernimmt auch der neue Versicherer das Abmelden beim alten Anbieter für den Kunden.

Fehler 4: Am falschen Ende sparen

Die Deckungssumme in der Kfz-Haftpflicht sollte nicht zu niedrig abgeschlossen werden: mindestens 100 Millionen Euro, empfiehlt der verbrauchernahe Bund der Versicherten. Die Anbieter sollten zudem in der Kaskoversicherung auf die Klausel der groben Fahrlässigkeit verzichten, sonst kann es schnell Ärger bei selbst verursachten Schäden geben.

Außerdem ist es sinnvoll, Tierbisse zu versichern und den Vertrag um eine erweiterte Wildschadenklausel zu ergänzen. Das bedeutet, dass tatsächlich alle Unfälle mit Tieren aller Art versichert sind. Denn manche Assekuranzen decken nur Haarwild ab. Versicherungsmakler raten vor diesem Hintergrund zur Vorsicht bei sogenannten Basistarifen, die meist einen günstigen Preis bieten – aber viele Lücken in der Deckung lassen.

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Bei einem Neuwagen ist es zudem wichtig, darauf zu achten, wie lange der Versicherer noch den Neuwert erstattet. Verbraucherschützer halten hier einen Zeitraum von mindestens zwölf Monaten für zweckmäßig. Es gibt sogar Tarife, die dies für 36 Monate zusichern.

Fehler 5: Teilkasko reicht

Je teurer, hochwertiger und neuer ein Fahrzeug, umso besser sollte es versichert werden. Dabei hängt die Entscheidung, ob Vollkasko-, Teilkasko- oder womöglich eine einfache Haftpflichtversicherung ausreicht, vom Alter des Fahrzeugs ab. Bei einem Neuwagen stellt sich die Frage nicht, hier ist Vollkasko immer das Richtige.

Wird das Fahrzeug älter, kann nach vier Jahren über den Wechsel zur günstigeren Teilkasko nachgedacht werden. Ab acht Jahren reicht manchem dann auch die einfache Haftpflicht. Zur Erklärung: Die Vollkasko zahlt den fremden und den eigenen Schaden. Die Teilkasko zahlt am eigenen Auto indes nur für Diebstahl, Brand-, Marder- und Unwetterschäden. Von der Haftpflichtversicherung wird lediglich der Unfallgegner entschädigt.

Fehler 6: Online ist stets günstiger

Ein Onlineabschluss muss nicht zwangsläufig günstiger sein. Ein Berater vor Ort hat oft den Vorteil, tiefer in der Materie zu stecken, sodass er dem Kunden womöglich noch manche Sparmöglichkeit aufzeigen kann, die er online nicht erkannt hätte.

Fehler 7: Vergleichsportale bieten die besten Angebote

Viele Versicherte nutzen Vergleichsportale, unter denen Check24 in Deutschland mit Abstand das einflussreichste ist. Doch sie geben nur ein unzureichendes Bild der Lage: Längst nicht alle wichtigen Versicherer sind dort zu finden. Die HUK Coburg beispielsweise lässt seine Kfz-Tarife nicht bei den Vergleichsportalen listen. Auch die Allianz Direct bleibt dem Portal fern.

„Check24 ist als Geschäftsmodell gut gemacht, ist aber auch sehr, sehr teuer, weil es kaum Konkurrenz gibt“, klagt Jörg Rheinländer, zuständiger Vorstand vom Kfz-Marktführer HUK Coburg. Die Finanztip-Kfz-Studie von 2019 kommt zu dem Schluss, dass man nur dann richtig die Autoversicherung vergleicht, wenn man eine Kombisuche in Verivox und Check24 startet – oder nur eines der beiden Portale nutzt und HUK24 einbezieht.

Fehler 8: Alles bei einem Anbieter spart Geld

Eine Kfz-Versicherung zum Spartarif verspricht derzeit die Versicherungskammer Bayern und bietet Kunden, die dort bereits eine Wohngebäudeversicherung abgeschlossen haben, einen Nachlass von 20 Prozent bei der Kfz-Police. Andere Versicherer werben mit ähnlichen Offerten.

Die Branche spricht dabei von sogenannten „Bündelangeboten“. Versicherer erhalten für den Abschluss möglichst vieler Produkte in einem Haus einen Abschlag. Vorsicht ist dennoch geboten. Keine Gesellschaft hat nur Top-Produkte im Angebot, mahnen Insider. Häufig werden weniger gute Produkte über ein gutes Einstiegsprodukt mitverkauft. Trotz des in Aussicht gestellten Rabatts kann es für Kunden sinnvoller sein, bei verschiedenen Anbietern abzuschließen.

Fehler 9: Elektroautos kosten geringere Versicherungsprämien

Tatsächlich gewähren einzelne Versicherungen einen Nachlass für Besitzer von E-Autos – und zwar sowohl für reine E-Autos als auch Hybridfahrzeuge. Die Versicherer begründen dies damit, dass statistisch gesehen Fahrer von umweltfreundlicheren Fahrzeugen eher geringere Schadenhäufigkeiten verursachen als andere.

Die Preisersparnis fällt dabei recht unterschiedlich aus. Bei einzelnen Policen gibt es aber 20 Prozent Preisnachlass. Günstig wird die Versicherungsprämie für Tesla-Fahrer trotzdem nicht. Der Versicherungsverband GDV hat alle Fahrzeugtypen in Deutschland neu eingestuft. Ein Tesla Model 5 kletterte danach in der Vollkasko-Versicherung noch eine Stufe höher auf die Typklasse 31. Die Bandbreite reicht hier von niedrigen zehn bis zu sehr hohen 34.

Elektroautofahrer profitieren aber an anderer Stelle: Für bis Ende 2020 zugelassene Elektrofahrzeuge gilt eine Befreiung von der Kfz-Steuer für zehn Jahre.

Fehler 10: Beiträge bequem monatlich bezahlen

Wer seine Prämie auf einen Schlag bezahlt, bekommt in der Regel einen Nachlass gegenüber Versicherten, die sich auf eine vierteljährliche, halbjährliche oder monatliche Zahlweise einlassen. Autofahrer sollten also prüfen, ob sie sich es leisten können, die Rechnung im Voraus komplett zu überweisen. Denn Verbraucher, die ihre Versicherungsbeiträge jährlich bezahlen, kostet die identische Police im Schnitt acht Prozent weniger, als wenn sie die Rechnung monatlich begleichen, wie das Vergleichsportal Check24 berechnete.

„Der Blick sollte sich auf Tarife richten, die jährlich zu bezahlen sind“, rät Tobias Stuber, Geschäftsführer Kfz-Versicherungen bei dem Vergleichsportal.

Fehler 11: Mit Telematik-Tarifen lässt sich stets Geld sparen

Telematik-Tarife berücksichtigen das Fahrverhalten des Fahrers bei der Festsetzung der Prämie. Vorsichtige und behutsame Autofahrer können so Geld gegenüber dem Normtarif sparen. Bei normaler Fahrweise ist die Ersparnis jedoch oft gering. Meistens wird dafür ein kleines Gerät in das Auto eingebaut oder in den Zigarettenanzünder gesteckt.

Einige Versicherer arbeiten auch mit Apps, die man auf das Smartphone lädt. So bietet die DEVK zum Kfz-Wechselgeschäft beispielsweise einen Telematik-Baustein an, mit dem Versicherte, die bereit sind, mindestens 5000 Kilometer im Jahr von der App erfassen zu lassen, einen Startbonus von 15 Prozent erhalten. Wer zu Kavalierstarts und Vollbremsungen neigt, muss jedoch mit steigenden Prämien rechnen.

Einige Telematik-Tarife sind selbst beim höchsten Rabatt teurer als günstige Normaltarife. Vor allem für Fahranfänger kann Telematik jedoch eine günstigere Alternative sein.

Fehler 12: Fahrer- und Werkstattbindung lohnen sich nicht

Hier muss differenziert werden. Oft lässt sich mit einer Fahrerbindung bis zu 30 Prozent sparen. Deutlich weniger Sparpotenzial bietet dagegen die Werkstattbindung. Bei solchen Tarifen verpflichtet sich der Kunde, nach Unfällen nur Werkstätten zu nutzen, die der Versicherer empfiehlt. Das Einsparpotenzial beträgt dabei lediglich bis zu gut zehn Prozent, macht den Fahrer aber in recht hohem Maß unflexibel.

Fehler 13: Ein Rabattschutz hilft im Schadenfall

Ein Rabattschutz sorgt dafür, dass der Versicherte nicht gleich beim ersten angemeldeten Schaden in eine höhere Schadensklasse gestuft wird – und so eine höhere Jahresprämie zahlen muss. Die Assekuranzen lassen sich diesen Puffer jedoch gut bezahlen. Einige Experten raten deshalb davon ab, zumal er bei einem Wechsel des Versicherers den Rabattschutz oft nicht mitnehmen kann.

Mehr: Prämien für SUV in der Kfz-Versicherung steigen, Kleinwagenfahrer werden entlastet.

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