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Erdbeben in Japan Ein Horror für die Rückversicherer

Wie hoch die Schäden sind, die das Erdbeben in Japan angerichtet hat, ist noch nicht abzusehen. Erste Schätzungen belaufen sich auf 180 Milliarden Dollar. Rückversicherer leiden massiv. Die Aktien gehen auf Talfahrt.
14.03.2011 Update: 14.03.2011 - 12:34 Uhr
Helfer versuchen alles im Dorf Tamura: Die Schäden sind gewaltig. Quelle: Reuters

Helfer versuchen alles im Dorf Tamura: Die Schäden sind gewaltig.

(Foto: Reuters)

Frankfurt/London So ganz allmählich traut sich die Versicherer-Branche erste Schätzungen über die Schäden der Erdbebenkatastrophe in Japan zu. Laut der Großbank Credit Suisse dürfte der wirtschaftliche Schaden zwischen 170 und 180 Milliarden Dollar liegen.

Die Munich Re, der größte Rückversicherer der Welt, erwartet für sich aber keine besonders großen Lasten. Fest stehe, dass bei Erdbebendeckungen im japanischen Privatkundengeschäft nur ein sehr kleiner Teil des Risikos ins Ausland transferiert werde. Erwartet werde auch, dass die Auswirkungen der schweren Unfälle in den japanischen Atomkraftwerken die private Versicherungswirtschaft nicht signifikant betreffen würden.

Nach dem verheerenden Erdbeben und dem Tsunami in Japan werde Munich Re mit ihrer Erfahrung, Finanzkraft und auf der Basis ihrer über Jahrzehnte gewachsenen Vertrautheit mit den lokalen Bedingungen bei der Bewältigung dieser außerordentlichen Naturkatastrophe unterstützen, erklärte die Gesellschaft. Angesichts der Komplexität und Schwere der Naturkatastrophe werde es noch eine Weile dauern, bis die Summe der volkswirtschaftlichen Schäden, der versicherten Schäden und der von einzelnen Rückversicherern wie Munich Re zu erbringenden Leistungen zumindest näherungsweise feststehen würden. Vorstandschef Nikolaus von Bomhard erklärte, Munich Re unterhalte seit 1912 Geschäftsbeziehungen mit japanischen Versicherungsgesellschaften.

Swiss Re könnte durch das Beben in Japan stark belastet werden. Kosten bis zu einer Milliarde Dollar erwartet der Aktienanalyst von Standard & Poor’s (S&P), Tony Silverman. In einer Präsentation habe der Schweizer Rückversicherer angenommen, dass ein starkes Erdbeben, ein sogenanntes 200-Jahre-Ereignis, in der Region Tokio möglicherweise 1,8 Milliarden Dollar kosten könnte. Da das aktuelle Beben jedoch Tokio nur am Rande betroffen habe, rechnet Silverman mit Kosten vor Steuern von 0,6 bis zu einer Milliarde Dollar für den zweitgrößten Rückversicherer.

Die Ratingagentur Moody’s erwägt Herabstufungen der Versicherer. Moody's Japan K.K. erklärte, dass die Erst- und Rückversicherer in Japan und der Welt wegen des Bebens in Japan „schwere Verluste“ verkraften müssten. Dies könne negative Auswirkungen auf die Kreditwürdigkeit beider Sektoren haben.

Genaue Zahlen nannte Moody’s nicht. Nach den Erfahrungen der Ratingagentur übernimmt ein Rückversicherungsprogramm der Regierung in großem Maße Schäden an Wohngebäuden, Schäden in der Wirtschaft aber nicht. Eine zusätzliche Unsicherheit seien Verluste aus Geschäftsunterbrechungen in der Wirtschaft. Zudem sei in den nächsten Wochen mit weiteren Beben zu rechnen, was weitere Verluste verursachen könnte.

Die Börse reagiert heftig
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