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Gothaer Historischer Schaden durch Sturmtief Bernd

Nach dem Sturmtief Bernd setzt der Versicherer neue Schwerpunkte für seine Strategie. Die Gothaer will dem Klimawandel mit Nachhaltigkeitsinitiativen für kleine und mittlere Unternehmen trotzen.
14.12.2021 - 13:17 Uhr Kommentieren
Durch die regionale Nähe ist die Gothaer ein großer Anbieter für von der Flutkatastrophe betroffene Gebiete. Quelle: dpa
Ahrtal

Durch die regionale Nähe ist die Gothaer ein großer Anbieter für von der Flutkatastrophe betroffene Gebiete.

(Foto: dpa)

München Das Sturmtief „Bernd“ hat beim Kölner Versicherer Gothaer zu einem der größten Schadensereignisse in der über 200-jährigen Geschichte geführt. Auf rund 530 Millionen Euro schätzt Vorstandschef Oliver Schoeller den Gesamtschaden, der für sein Haus durch die Überschwemmungen vor allem im Ahrtal aufgetreten ist. Durch die regionale Nähe ist die Gothaer ein großer Anbieter in den besonders betroffenen Gebieten.

Auch im weltweiten Kontext sind die Schäden durch „Bernd“ in diesem Jahr immens. Der Rückversicherer Swiss Re schätzt die Summe, die in Deutschland, Belgien und den benachbarten Ländern im Juli aufgetreten ist, auf bis zu 13 Milliarden Dollar.

Insgesamt dürften weltweit in diesem Jahr versicherte Schäden durch Naturkatastrophen in Höhe von 105 Milliarden Dollar angefallen sein, so die Berechnungen der Experten. Es wäre die bisher vierthöchste Summe seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1970.

Ein Großteil der Schäden ist bei der Gothaer über Rückversicherungslösungen abgesichert, sodass die direkten Auswirkungen für die Bilanz des Versicherers gering ausfallen dürften. Der Jahresüberschuss wird aktuellen Berechnungen zufolge in diesem Jahr sogar um über elf Prozent auf rund 80 Millionen Euro steigen. Auch die Beitragseinnahmen der drei Geschäftsbereiche Sach-, Lebens-, und Krankenversicherung sollen bis zum Jahresende um etwa 2,4 Prozent auf 4,637 Milliarden Euro anwachsen.

Nach dem ersten Jahr, in dem die neue Strategie „Ambition 2025“ greift, sind die Auswirkungen auf Finanzzahlen, aber auch die ausgerufene Wertestrategie sowie der Ausbau der Produktpalette erkennbar.

Nachhaltigkeit im Zentrum der neuen Strategie

Vor allem bei der Nachhaltigkeitsstrategie will der Konzern jedoch nachjustieren. Erst vor Kurzem ist die Gothaer der „Net Zero Asset Owners Alliance“ der Vereinten Nationen beigetreten. Der im Jahr 2019 gegründeten internationalen Initiative gehört mittlerweile eine Vielzahl internationaler Versicherer an, unter anderem auch die Branchengrößen Allianz, Munich Re oder Swiss Re.

Aus Sicht der Gothaer, die einen großen Anteil im mittelständischen Firmenkundengeschäft hat, ergeben sich dadurch erhebliche Chancen.

Ausgangspunkt ist die immense Summe von einer Billion Euro, die die Wirtschaft nach Berechnungen des Beraters McKinsey in den Jahren bis 2030 für den Umbau zur Klimaneutralität stemmen muss. In der öffentlichen Debatte dominiere derzeit der Blick auf diese Summe, so Gothaer-Chef Schoeller. „Aus Perspektive des Mittelstands ist das aber vor allem Umsatz.“ Die Chancen, die sich so für kleine und mittlere Unternehmen ergeben, seien immens.

Dazu startet die Gothaer eine weitere Initiative. Sie sucht derzeit 500 Unternehmen, die in den kommenden fünf Jahren ihre Emissionen um 50 Prozent reduzieren wollen. Über eine gemeinsame Plattform sollen Wissen geteilt und Maßnahmen umgesetzt werden. „Wir sind der Meinung, dass nachhaltige Unternehmen ein geringeres Risiko für Versicherer sind“, ist sich Schoeller sicher. Ihnen verspricht der Gothaer-Chef deswegen eine Prämiensenkung in der Sachversicherung um zehn Prozent.

Mehr: Swiss Re: Katastrophen kosten Versicherer 112 Milliarden Dollar

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