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Hannover Rück Gewinnsprung trotz schwacher Märkte möglich

Trotz wachsender Konkurrenz und einem schwierigen Umfeld hält die Hannover Rück an ihren Gewinnzielen für 2015 fest. Besonders im Naturkatastrophen-Geschäft machen neue Anbieter dem Rückversicherer Konkurrenz.
04.02.2015 - 09:11 Uhr Kommentieren
Besonders die neuen Anbieter im Naturkatastrophen-Geschäft machen den Platzhirschen unter den Rückversicherern zu schaffen. Quelle: dpa

Besonders die neuen Anbieter im Naturkatastrophen-Geschäft machen den Platzhirschen unter den Rückversicherern zu schaffen.

(Foto: dpa)

Hannover Der weltweit drittgrößte Rückversicherer Hannover Rück will sich trotz wachsender Konkurrenz nicht von seinen Gewinnzielen abbringen lassen. 2015 werde ein Nettogewinn von 875 Millionen Euro angepeilt, bekräftigte Vorstandschef Ulrich Wallin am Mittwoch. Das wäre etwas mehr als die für das vergangene Jahr in Aussicht gestellten 850 Millionen Euro.

Voraussetzung sei, dass die Belastung aus Großschäden bei höchstens 690 Millionen Euro liege und es keine gravierenden Ausschläge an den Kapitalmärkten gebe. Wallin räumte allerdings ein, dass das Umfeld schwierig bleibe. „Der Wettbewerb ist intensiv.“ Das zeigte sich auch in den jüngsten Vertragsverhandlungen mit den Kunden.

Zum 1. Januar standen bei der Talanx-Tochter in der Schaden-Rückversicherung knapp zwei Drittel der Verträge mit einem Volumen von fast vier Milliarden Euro zur Erneuerung an. Das Prämienvolumen konnte Hannover Rück unter dem Strich zwar um ein Prozent steigern, weil sich gerade der deutsche und der US-amerikanische Markt als stabil erwiesen. Der Druck auf die Preise bleibe allerdings groß, erläuterte Vorstand Jürgen Gräber.

Um Bestandskunden zu halten, müssten die Rückversicherer vielerorts Rabatte gewähren. Die Erstversicherer als Kunden tendierten zudem zu einem größeren Selbstbehalt. Und selbst in der Flugzeugversicherung hätten die Preise trotz der Häufung von Unglücken in den vergangenen Monaten nachgegeben, weil das Rückversicherungsangebot die Nachfrage übersteige.

Entsprechend skeptisch blickt Wallin auf die nächste Erneuerungsrunde im Frühjahr: „Es ist nicht davon auszugehen, dass sich an der grundsätzlichen Wettbewerbssituation etwas ändert.“ Hannover Rück ist der erste der großen Rückversicherer, der dieses Jahr einen Einblick in die aktuellen Vertragsverhandlungen mit den Kunden gab. Am Donnerstag will auch Branchenprimus Münchener Rück eine Einschätzung liefern.

Was den Platzhirschen besonders zu schaffen macht, sind neue Anbieter insbesondere im Naturkatastrophen-Geschäft. Dieses Gebiet haben Pensionskassen und andere Fonds für sich entdeckt: Sie stellen Kapital über Anleihe-Konstrukte zur Verfügung und kassieren dafür abhängig vom Risiko recht hohe Zinsen – im Schnitt sechs bis sieben Prozent.

In der derzeitigen Zinsflaute ist das attraktiv. Der Praxistest, ob die Deckung im Ernstfall reicht und das Geld schnell fließt, steht allerdings noch aus. Die etablierten Rückversicherer, auch die Hannover Rück, kehren deshalb ihre Finanzstärke und ihre Erfahrung im Geschäft hervor.

Etliche Analysten und Broker gehen trotzdem davon aus, dass die neue Konkurrenz den Konsolidierungsdruck in der Rückversicherungsbranche erhöhen wird. Denn jeder müsse am Ende mindestens seine Kapitalkosten verdienen, heißt es zur Begründung. Das falle gerade den kleineren Anbietern zunehmend schwer.

Die Hannover Rück will bei Fusionen und Übernahmen aber nicht im großen Stil mitmischen, wie Wallin betonte. Vieles sei im Moment auch noch zu teuer. „An einer großen Transaktion arbeiten wir derzeit nicht, eher an ein oder zwei kleineren Sachen.“

Dafür dürfen sich die Aktionäre nach seinen Worten auf weiter steigende Dividenden freuen, wenn alles nach Plan läuft. „Wir würden ungern unter die drei Euro pro Aktie gehen.“ So viel hatte Hannover Rück für das Jahr 2013 ausgeschüttet. Details zum abgelaufenen Geschäftsjahr will Wallin auf der Bilanzpressekonferenz am 10. März verraten.

  • rtr
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