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Homosexuelle Eine Zielgruppe mit Potenzial

Die Wirtschaft entdeckt mehr und mehr die Zielgruppe der Homosexuellen Kunden. In dieser Zielgruppe wird ein hohes Konsumpotential vermutet. Aber die Marktstudien lassen noch zu wünschen übrig.
04.08.2011 - 10:27 Uhr
Ein getrautes gleichgeschlechtliches Paar in Lederhosen. Quelle: dpa

Ein getrautes gleichgeschlechtliches Paar in Lederhosen.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Trotz der nahen Nordsee - die Industriestadt Rotterdam ist nicht unbedingt das beliebteste Ausflugsziel in den Niederlanden. Trotzdem verzeichnete die Stadt vorletztes Wochenende einige Tausend Übernachtungen mehr als sonst. Tausende lesbische und schwule Gäste fuhren mit Sporttaschen in die Stadt. Ziel: die Eurogames, ein Sport-Event von homosexuellen Sportlern aus ganz Europa, gesponsert von IBM.

Denn das Geschäft mit der Zielgruppe blüht. Tui bringt Kataloge speziell für Schwulen-Reisen heraus, Ford schaltet Werbung für Lesben und Schwule. Internet-Portale boomen. Dahinter steht die Vermutung: Die - oft kinderlosen - Homosexuellen gelten als sehr konsumfreudig.

Die Vermutung kann sich allerdings nur auf eine dünne Zahlenbasis stützen. Laut einer Emnid-Umfrage aus dem Jahr 2001 geben 43 Prozent der deutschen Schwulen einen Großteil ihres Geldes für Urlaub aus, aber nur 29 Prozent der Heterosexuellen. Außerdem stehen viel mehr Homosexuelle auf Markenkleidung als Heterosexuelle. Die Umfrage hatte allerdings ein Internet-Portal für schwule Männer in Auftrag gegeben, um Werbekunden zu ködern. Daten zur hohen Kaufkraft überraschen da wenig. So wirbt auch der größte deutsche Herausgeber von schwulen Gratismagazinen, der Verbund Inqueery, damit, dass Schwule 17 Prozent mehr Geld im Portemonnaie hätten als heterosexuelle Männer. Dabei bezieht sich der Verbund auf eine Werbeträger-Analyse des Meinungsforschungsinstituts Allensbach. Auf Anfrage kann das Institut die Zahl jedoch nicht bestätigen. Als Zielgruppe bleiben die Homosexuellen daher einigermaßen diffus. Laut Mikrozensus jedenfalls gab es zuletzt in Deutschland gerade einmal 63 000 gleichgeschlechtliche Paare mit gemeinsamer Wohnung.

Große Konsumgüterhersteller wie Henkel und Beiersdorf halten sich daher mit zielgruppengerechter Werbung zurück. "Wir sind Massenhersteller", heißt es hier. Die beiden Dax-Konzerne wollen die homosexuelle Zielgruppe über ihre übliche Werbung erreichen.

Vater-Mutter-Kind-Werbemotive ziehen bei der Zielgruppe nicht
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