Jasmin Staiblin Deutsche Top-Managerin zieht ihre Kandidatur für Zurich-Verwaltungsrat zurück

Die Geschäftsführerin der Energiekonzerns Alpiq hat alle Hände voll zu tun.
Zürich Eigentlich war der Einzug von Jasmin Staiblin in den Verwaltungsrat der Zurich nur noch eine Formalie: Auf der Generalversammlung in der kommenden Woche sollte die deutsche Managerin in den Verwaltungsrat des Versicherers gewählt werden. Staiblin, die den Schweizer Stromkonzern Alpiq leitet, wäre als elftes Mitglied in das Gremium eingezogen. Doch jetzt kommt es anders.
Staiblin zieht ihre Kandidatur überraschend zurück. Wie die Zurich-Versicherung mitteilt, führte sie dafür einen Konflikt mit ihren derzeitigen Verpflichtungen an. Der Energiekonzern Alpiq steckt in einer Krise und wird zerschlagen.
Laut einer Mitteilung vom Montag verkauft Alpiq die Gebäudetechnik-Tochter Intec und die Kraftanlagen in Deutschland. Die beiden Bereiche gehen für 850 Millionen Franken an die französische Bouygues-Gruppe. Der Deal trifft rund 7650 der insgesamt knapp 9000 Alpiq-Mitarbeiter.
Alpiq will sich ganz auf die Stromproduktion in der Schweiz sowie auf die internationalen Aktivitäten konzentrieren. Der Konzern steht unter starkem Druck: Das Reinergebnis lag im vergangenen Jahr bei minus 33 Millionen Franken, Aktionäre sollen auf die Dividende verzichten. Nicht nur die niedrigen Großhandelspreise für Strom machen Alpiq zu schaffen, sondern auch negative Währungseffekte und der außerplanmäßige Stillstand eines Kernkraftwerks.
Jasmin Staiblin wird in Zukunft also einen deutlich kleineren Konzern führen. Die Deutsche gilt als eine der einflussreichsten Managerinnen der Schweiz. Nach dem Studium der Physik und Elektrotechnik stieg sie beim Industriekonzern ABB zur Schweiz-Chefin auf. 2013 übernahm sie den Chefposten bei Alpiq.
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