Katastrophenversicherung Broker dämpfen Hoffnung auf Preiswende
Die Preise für Versicherungen gegen Katastrophen ziehen vereinzelt an. Doch eine generelle Trendwende im Markt sei noch nicht zu erkennen, erklärten die beiden weltweit tätigen Versicherungsbroker Willis und Guy Carpenter. Sie dämpfen damit die Hoffnungen der Rückversicherer, die seit Jahren auf höhere Preise für Großrisiken warten. Zum 1. April mussten insbesondere in Asien zahlreiche Verträge der Rückversicherer mit Erstversicherern verlängert werden. Die Broker können die Trends gut beurteilen, weil sie im Auftrag von Erstversicherern mit den Rückversicherern verhandeln.
Peter Hearn, Chairman, Willis Re, erklärte, es fehle noch eine große Katastrophe für eine generelle Preiswende im Markt. Dies könnte etwa ein Wirbelsturm über dem Atlantik sein, der große Teile von Amerika verwüstet. Auch ein heftiger Wintersturm in Europa könnte dazu führen, dass die Preise für Versicherungen gegen Erdbeben, Stürme, Starkregen oder Überschwemmungen deutlich anziehen.
Der Versicherungsbroker Guy Carpenter sieht die Lage ähnlich, zwar sei durch die zahlreichen Katastrophen im ersten Quartal regional betrachtet Druck auf die Preise entstanden, insbesondere in Australien, Neuseeland und Japan. Doch die auf Katastrophendeckungen spezialisierten rund 40 weltweit tätigen Rückversicherer seien nach wie vor komfortabel mit Kapital ausgestattet, um entsprechenden Versicherungsschutz zu bieten. David Flandro von Guy Carpenter schätzt, dass die Branche für Katastrophendeckungen gegenwärtig noch 160 bis 180 Milliarden Dollar an Kapital zur Verfügung hat.
Führende Rückversicherer hatten dagegen nach der Katastrophe in Japan die Hoffnung geäußert, dies könne eine allgemeine Preiswende auslösen. Vereinzelt wurden von den Rückversicherern sogar schon Aktienrückkaufprogramme gestoppt. Versicherungsbroker sind in dieser Hinsicht oft zurückhaltender, weil sie als Vertreter von Kunden der Rückversicherer eher Interesse an niedrigen Preisen haben.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.