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Kosten der Unwetterkatastrophe Hannover Rück erwartet steigende Prämien für die Versicherung der Versicherer

Die Zerstörungen durch die Hochwasserkatastrophe in Deutschland und Nachbarländern wird die Versicherungsbranche mindestens 7,5 Milliarden Euro kosten.
13.09.2021 - 14:33 Uhr Kommentieren
Die Hochwasserkatastrophe Ende Juli 2021 traf die Ahr-Region in Rheinland-Pfalz besonders hart. Quelle: dpa
Zerstörtes Haus am Ufer der Ahr

Die Hochwasserkatastrophe Ende Juli 2021 traf die Ahr-Region in Rheinland-Pfalz besonders hart.

(Foto: dpa)

Frankfurt Die zahlreichen Großschäden in diesem Jahr dürften auch im kommenden Jahr die Prämien der Rückversicherer deutlich anziehen lassen. So erwartet Jean-Jacques Henchoz, Vorstandschef der Hannover Rück, schon bei der nächsten großen Vertragserneuerung mit Erstversicherern wie Allianz oder Axa im Januar einen Anstieg des Preisniveaus, vor allem in den zuletzt besonders betroffenen Gebieten. „Nur so können Rückversicherer zuverlässigen Risikoschutz in einem zunehmend herausfordernden Umfeld bieten“, sagte er am Montag bei einer virtuellen Medienkonferenz. Der wichtigste Branchentreff, der zu dieser Zeit gewöhnlich in Monte Carlo stattfindet, entfällt auch in diesem Jahr aus Pandemiegründen.

Schon in den vergangenen Tagen hatten die beiden Wettbewerber Munich Re und Swiss Re ebenfalls steigende Prämieneinnahmen angekündigt. Dabei führen neben den Kosten der Pandemie die Auswirkungen von Naturkatastrophen wie Hurrikan „Ida jüngst in den USA oder das Sturmtief „Bernd“ im Juli zu hohen Kosten.

Für eine genaue Prognose von Hurrikan „Ida“, der auch Teile von New York unter Wasser gesetzt hat, sei es noch viel zu früh, sagte Hannover-Rück-Vorstandsmitglied Sven Althoff. Das zeigt auch die sehr breite Spanne der versicherten Schäden, die Experten zufolge zwischen 15 bis 30 Milliarden Dollar liegen dürfte. Zumindest ein Teil dürfte auf die Hannover Rück als Nummer drei der Branche entfallen.

Großschäden liegen im prognostizierten Rahmen

Konkretere Zahlen gibt es dagegen bereits bei den finanziellen Auswirkungen der schweren Überflutungen durch Sturmtief „Bernd im Juli in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Hier rechnet das Management der Hannover Rück mit Schäden von 200 bis 250 Millionen Euro, für die der Konzern wohl aufkommen muss.

Insgesamt werden die Zerstörungen durch die Hochwasserkatastrophe in Deutschland und Nachbarländern die Versicherungsbranche nach Schätzung der Hannover Rück mindestens 7,5 Milliarden Euro kosten. Der Branchenverband GDV hatte zuletzt bereits vom teuersten Naturgefahrenjahr in Deutschland überhaupt gesprochen und versicherte Unwetterschäden von insgesamt 11,5 Milliarden Euro an Häusern, Hausrat, Betrieben und Kraftfahrzeugen ausgemacht.

Die Diskrepanz zwischen den versicherten Schäden und dem Aufkommen bei Rückversicherern resultiert aus dem Umstand, dass Erstversicherer immer nur einen Teil ihres Schadenbuchs durch Rückversicherer absichern.

Bei Hannover Rück liegt die Summe der Großschäden auch nach den Naturkatastrophen im dritten Quartal noch im Rahmen der Erwartungen für das Gesamtjahr. Im ersten Halbjahr kam es zu Belastungen von 326 Millionen Euro. Das Jahresbudget an möglichen Aufwendungen lag früheren Angaben zufolge bei 1,1 Milliarden Euro. Entsprechend zuversichtlich sind sie in Hannover, die angepeilte Gewinnspanne von 1,15 bis 1,25 Milliarden Euro in diesem Jahr zu erreichen.

Generell zeichnet sich auf Kundenseite ein Trend zu finanzstarken Rückversicherern ab, zu denen vor allem die vier großen Traditionshäuser aus München, Zürich und Hannover sowie die französische Scor gehören. Noch vor wenigen Jahren hatten alternative Anbieter wie Hedgefonds versucht, in das Geschäft vorzudringen. Nach teils hohen Schadenzahlungen zogen sich jedoch etliche von ihnen rasch wieder zurück.

Der Aktie von Hannover Rück gab der Ausblick des Managements einen Schub um 1,5 Prozent. Erstmals seit Ausbruch der Pandemie vor anderthalb Jahren stieg der Kurs damit wieder über die Marke von 160 Euro.

Mehr: Naturkatastrophen und Cyberangriffe – Rückversicherer profitieren von Vielzahl an Krisen

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