Kosten für Neukunden Private Versicherer zahlen mehr Provisionen
Frankfurt 2009 lagen die Abschlussaufwendungen pro Neuzugang mit 4714 Euro dagegen um 732 Euro niedriger. Diese Zahlen ergeben sich nach Berechnungen des Handelsblatts aus dem Jahresbericht des PKV-Verbandes, der heute in Berlin vorgelegt wird. Insgesamt versichern die privaten Krankenversicherer nun 8,9 Millionen Menschen. Die gesetzliche Konkurrenz, die Krankenkassen, betreut rund 70 Millionen Personen. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der privat Vollversicherten um 84.700, heißt es im Jahresbericht der PKV. Hinter dieser Nettozahl verbirgt sich jedoch ein starker Konkurrenzkampf um neue Versicherte.
Den Angaben zufolge traten im vergangenen Jahr 227.800 Menschen von den Krankenkassen in die private Krankenversicherung über. Insgesamt beträgt der Bruttoneuzugang jedoch 492.100. Die Differenz von 264.300 Personen belegt die starke Abwerbung innerhalb der Branche. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Wechsel von Versicherer zu Versicherer zwar leicht gesunken, relativ betrachtet jedoch deutlich gestiegen. Ihr Anteil am Bruttoneugang stieg von 49 Prozent auf fast 54 Prozent.
Politisch sind Abwerbungen in der PKV wegen der damit verbundenen Provisionen sehr umstritten, weil der Neukunde jeden Wechsel zunächst mit seinen Beiträgen bezahlt. Das Geld fließt an die Vermittler. Den Branchenwert dafür weist der PKV-Verband als Abschlussaufwendungen aus. Diese sind 2010 leicht auf 2,68 Milliarden Euro hochgegangen. Bezieht man auf die gesamten Abschlussaufwendungen den Anteil der Abwerbungen, so ist der Branchenaufwand für den Konkurrenzkampf im vergangenen Jahr jedoch von 1,31 auf 1,44 Milliarden Euro gestiegen. Die Verwaltungsaufwendungen der privaten Krankenversicherer sanken dagegen leicht auf 800 Millionen Euro.
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