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Manroland-Pleite Ein weiterer Rückschlag für die Allianz

Anleger wissen: Investments entwickeln sich gelegentlich anders als erhofft. Das erfährt die Allianz schmerzhaft mit der Manroland-Pleite. Für den Versicherer kommt die Insolvenz zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt.
25.11.2011 - 17:21 Uhr Kommentieren
Die Allianz konnte die Manroland-Pleite nicht verhindern. Quelle: dpa

Die Allianz konnte die Manroland-Pleite nicht verhindern.

(Foto: dpa)

Frankfurt Die Allianz hat kein Glück im Geschäft mit Unternehmensbeteiligungen. Der Druckmaschinenhersteller Manroland war für die Private-Equity-Sparte Allianz Capital Partners (ACP) eine der wichtigsten Beteiligungen. Der Versicherer hat den Maschinenbauer 2006 für 180 Millionen Euro erworben, 2009 hat der Versicherer im Zuge einer Kapitalerhöhung weitere 200 Millionen Euro in das Unternehmen gesteckt. Mit der Insolvenz von Manroland hat ACP einiges an Geld verbrannt.

Der Münchener Versicherungskonzern hat im dritten Quartal mit all seinen Private-Equity-Aktivitäten einen Verlust von 15 Millionen Euro eingefahren. Die ACP hat insgesamt 8,5 Milliarden Euro in den drei Bereichen Unternehmen, Infrastruktur und erneuerbare Energien investiert. Die drei mit Abstand größten Unternehmensbeteiligungen sind Manroland, der Kaffeeautomatenbetreiber Selecta und die Reederei Scandlines.

Nicht nur Manroland, auch Scandlines und Selecta haben ACP bisher wenig Freude gemacht. Laut Medienberichten bereitet ACP inzwischen den Verkauf von Selecta vor. Der "Daily Telegraph" berichtete unlängst, der Preis könne bei 800 Millionen britischen Pfund liegen, und damit nur wenig höher als die etwa 772 Millionen Pfund, die ACP 2007 für den Automatenbetreiber bezahlt hatte. Scandlines wiederum schrieb während der Finanzkrise rote Zahlen, erst 2010 verbuchte die Reederei wieder einen Gewinn von 22 Millionen Euro.

Aus den Misserfolgen zieht der Konzern Konsequenzen und baut die Private-Equity-Sparte um. Man wolle sich nicht unbedingt komplett aus Unternehmensbeteiligungen zurückziehen, sagt eine Sprecherin. „Wir legen aber den Schwerpunkt auf erneuerbare Energien und Infrastruktur.“ Mehr als eine Milliarde Euro hat der Konzern inzwischen in Solar- oder Windanlagen gesteckt, rund eine Milliarde Euro hat der Versicherer zudem in diesem Sommer in eine norwegische Gaspipeline investiert. „Das sind Investitionen, die gut passen, denn sie sind langfristig angelegt und liefern stabile, kalkulierbare Renditen“, sagt die Sprecherin.

Versicherer sind an langfristig und besonders sicheren Investitionen interessiert, weil sie ihre Kunden, etwa in der Lebensversicherung, erst in 20 oder 30 Jahren auszahlen müssen. Daher halten einige Experten das Geschäft mit Unternehmensbeteiligungen für zu riskant.

Für die Allianz kommt die Insolvenz von Manroland zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Der Versicherungskonzern hat ohnehin Probleme, im derzeitigen Marktumfeld noch lukrative Anlagemöglichkeiten zu finden. Insgesamt verwaltet der Konzern rund 450 Milliarden Euro an Kundengeldern. Das meiste davon steckt in festverzinslichen Wertpapieren, etwa Pfandbriefen, Unternehmens- und Staatsanleihen. Durch die niedrigen Zinsen an den Kapitalmärkten wird es für die Versicherer immer schwieriger, neue Gelder noch zu ordentlichen Renditen anzulegen.

Im dritten Quartal hatte die Allianz unerwartet schlecht abgeschnitten. Der Konzern verdiente mit 258 Millionen Euro fast 80 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Hauptgrund waren Abschreibungen auf Aktien und griechische Staatsanleihen.

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