Michael Diekmann Allianz-Aufsichtsratschef will für Aufseher ein Gehaltsplus von 25 Prozent durchsetzen
Frankfurt Am Donnerstag, pünktlich um 11 Uhr, stellte die Allianz die Tagesordnung zu ihrer Hauptversammlung am 9. Mai ins Internet. Eine Formalie, die gewöhnlich nicht allzu viel öffentliches Interesse findet. Das, was dort ab Seite 31 zu lesen ist, dürfte indes beim Aktionärstreffen für Diskussionen sorgen.
Unter Punkt 11 mit dem Titel „Satzungsänderung zur Aufsichtsratsvergütung“ stehen Vorschläge, wie das zwölfköpfige Gremium um Aufsichtsratschef Michael Diekmann künftig entlohnt werden soll. Der einstige Allianz-Chef steht seit der Hauptversammlung im vergangenen Jahr an der Spitze des Aufsichtsgremiums.
Er hat dafür gesorgt, dass seither wieder Ruhe im Unternehmen eingekehrt ist, stand doch in den Monaten vor seiner Rückkehr vor allem der einst von ihm geholte Vorstandschef Oliver Bäte wegen seiner fordernden Umbaupläne unter öffentlichem Druck.
250.000 Euro pro Jahr sollen künftig an den Vorsitzenden fließen, 187.500 Euro an jeden der zwei Stellvertreter sowie je 125.000 Euro an die übrigen neun Mitglieder des Gremiums. Es wäre in allen Fällen ein Plus von 25 Prozent zum Status quo. Solche Vorschläge fällt das Gremium gemeinsam, Ausgangspunkt soll Diekmann gewesen sein, heißt es.
Bei der Allianz begründet man den satten Anstieg mit der letzten Anpassung, die im Jahr 2011 erfolgte, und den gestiegenen Anforderungen an die Aufsichtsratstätigkeit.
Bei Investoren war unmittelbar nach der Veröffentlichung indes ein erstes Grummeln zu hören. Die Vergütung des Aufsichtsrats bei der Allianz sei bisher schon nicht schlecht gewesen, hieß es dort in einer ersten Reaktion.
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