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Nach erfundenem Angriff Provinzial-Chef Rüther bleibt im Amt

Mit der erfundenen Schraubenzieher-Attacke sorgte Ulrich Rüther für Aufsehen. Dennoch darf er Vorstandschef bei der Provinzial Nordwest bleiben. Der Aufsichtsrat stützt Rüther.
07.01.2013 - 19:48 Uhr 8 Kommentare
Ulrich Rüther bleibt Chef der Provinzial Nordwest. Quelle: dapd

Ulrich Rüther bleibt Chef der Provinzial Nordwest.

(Foto: dapd)

Münster Der Chef des Versicherungskonzerns Provinzial Nordwest, Ulrich Rüther, bleibt trotz seiner widersprüchlichen Angaben zu einem angeblichen Schraubenzieher-Angriff auf ihn im Amt. Der Aufsichtsrat habe die weitere Zusammenarbeit mit Rüther bestätigt, teilte das Unternehmen am Montag mit. Für den Aufsichtsrat sei vordringlich, die anstehenden Überlegungen zur Weiterentwicklung des öffentlich-rechtlichen Versicherungssektors mit einem anerkannten Fachmann voranzutreiben.

Berichte, ein Unbekannter habe den Manager mit einem Schraubenzieher attackiert, hatten bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Rüther hatte zunächst von einem solchen Angriff berichtet, dann aber gegenüber Staatsanwaltschaft und Polizei nach deren Angaben eingeräumt, die Attacke erfunden zu haben. Zwei Gutachten bestätigten, dass Rüthers Gesundheit voll hergestellt sei, erklärte der Versicherer nun.

Rüther ist seit Januar 2009 Vorstandschef der Provinzial Nordwest Holding. Der am 18. März 1968 in Ibbenbüren geborene Manager war über den Gerling-Konzern und den Versicherer Ergo zur Provinzial gekommen.

Seine Aussagen sorgten für zusätzlichen Wirbel bei dem Versicherer, bei dem über eine Fusion mit der Provinzial Rheinland nachgedacht wird. Diese soll auch den Wettbewerber Allianz in die Schranken weisen, der Branchenkreisen zufolge seine Fühler nach der Provinzial Nordwest ausgestreckt hatte.

 
  • rtr
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8 Kommentare zu "Nach erfundenem Angriff: Provinzial-Chef Rüther bleibt im Amt"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Bitte?!
    Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein???

    Was soll das denn?!
    Man kann doch nicht Äpfel mit Birnen vergleichen - ein solcher Akt der Täuschung in dieser Position ist ja wohl wirklich nicht mit "irren" zu vergleichen!
    Das ist IRRE!!!

    Und die Forderung, "mehr Rüther" in der WIrtschaft halte ich einfach nur für lächerlich - sorry!

    Herr Rüther selber sogte mit dieser "Attacke" doch dafür, dass man ihn danach bemisst - (leider) ganz egal, was er vorher alles richtig gemacht haben kann...

    Wie genau ist denn eigentlich diese riesengroße Lüge zu beaurteilen, als "Veruntreuung" von Vertrauen seiner Mitarbeiter, Kunden, Eigentümer???

    Eine Bilanz ist die Summe der beinhaltenden Einzelposten - welch einen Unsinn redest du da, dass man diese Einzelpositionen - insbesondere solch prominente und wichtige - ignorieren könnte???

  • In einer großen Stresssituation haben wir genau drei Möglichkeiten der Reaktion:

    1. Kämpfen
    2. Flüchten
    3. Totstellen

    Herr Rüther wählte irgendwas zwischen 2 und 3, ganz sicher aber nicht die 1.
    Wenn er "nur" geflohen wäre und das auch noch etwas "geschickter" angestellt hätte, befände er sich in bester Gesellschaft mit anderen Managern oder Spitzenpolitikern.
    Aber mit dieser Historie ist der gute Mann doch vollkommen "verbrannt"! Wie kann man mit ihm denn noch "guten Gewissen" harte Verhandlungen führen?! Man muss ja Beiß-Hemmungen haben, weil man befürchten muss, dass er sich in den nächstbesten Schraubenzieher stürzt...?!
    Oder wie reagiert Rüther, wenn ein unfairer Verhandler ein Gespräch beginnt mit: "bitte, ersetzen wir wegen der Verletzungsgefahr doch zunächst das Besteck durch Plasik".

    OK, mal wieder ernsthaft: Herr Rüther ist wegen einer solchen Glaubwürdigkeitsbeschädigung meines Erachten vollkommen untragbar in einer solchen Management-Spitzenposition. Er hat sich bundesweit zur Schießbudenfigur gemacht, als man witzelte, dass der in Münster ansäßige Pathologe Prof. Karl-Friedrich Börne den Selbstanschlag sicher beweisen könne...

  • @HerrKaiser

    Schön, dass Sie Ihren Platz in einer so überschaubaren Welt gefunden haben.

    Glücklicherweise wird die Bemessung einer solchen Straftat nicht mittels Räucherstäbchen und Selbstfindungsgruppen festgelegt.

    Ich denke, der zuständige Staatsanwalt wird kriminelle Energie, besonderer Status Vorstandsvorsitzender etc. schon entsprechend zu würdigen wissen und ein einkommensabhängig angemessenes Strafmass finden.

    Bei dessen Höhe regelt sich dann die Vorstrafe ganz von selbst.

    Freundlichst
    _____________________________
    Ihr Versicherungsmaklerbureau

  • Und so sieht man es wieder: Begehe eine Straftat in gehobener Position und Du kommst davon, mache das als kleiner Mann und Du wirst auf Ewig weggesperrt... alles nicht mehr nachvollziehbar...

  • Die Ausführungen von Kaiser sind doch unter aller Kanone. Mach sowas als kleiner Mann mal...Mit seinem riesen Gehalt muß er den Druck aushalten oder es halt lassen. In Zeiten von Compliance unglaublich. Diesen ganzen Mist müssen sich nur die schwächsten Glieder in der Kette gefallen lassen...die Vertreter. Diese werden allgemein eh wie der letzte Dreck behandelt. Nach obenhin sind ja alle angestellt und abgesichert.

  • Auch ich werde meine Verträge bei der Provinzial kündigen. Denn es geht hier nicht um einen kleinen Fehler oder eine kleine Nachlässigkeit, sondern um die Vortäuschung einer Straftat. Allen anderen Mitarbeitern außer dem Vorstandschef wäre das ganz sicher zum Verhängnis geworden.

    Ich glaube, dass Deutschland über die Arbeitseinstellung und Bezahlung der Spitzenkräfte öffentlicher bzw. kommunaler Unternehmen dringend nachdenken muss. Gruß Stefan Tigges

  • @Jürgen Kalähne:
    Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein!
    Herr Rüther mag selbst wissen (oder auch nicht?), welcher Teufel ihn dabei geritten hat.
    Irren ist menschlich, vergeben ist göttlich. Vielleicht sollten wir da etwas großzügiger sein.
    Hand auf's Herz,
    Wer hat wirklich eine weiße Weste?
    Wer hat immer nur nüchtern am Steuer gesessen?
    Wer hat nicht schon bei der Steuererklärung geschummelt, z. B. einen Beleg untergeschoben, der nicht wirklich den Beruf betroffen hat.

    Immerhin ist Herr Rüther innerhalb seiner Zunft ein eher seltenes Exemplar und bisher positiv aufgefallen. Unter dem Eindruck des aktuellen Ereignisses mag es befremdlich klingen, aber es wäre gut für die Versicherungswirtschaft, die Versicherten und Deutschland, wenn es in den Vorstandsetagen, vor allem der Finanzwirtschaft, mehr Leute vom Schlag eines Ulrich Rüther gäbe.
    Wer ihn jetzt nur an dieser Verfehlung misst, hat sicherlich keine Ahnung, wie verdient sich dieser Mann für die Provinzial und ihre Kunden gemacht hat. (Meine Feststellung als Versicherungsmann)
    Hier ist es sicherlich angemessen, dass Kleingeister schweigen (siehe Einleitung!).
    Ginge es um Veruntreuung oder Ähnliches, dann hätte er sich wirklich disqualifiziert.
    Wenn wir jedoch von der Versicherungswirtschaft erwarten, dass sie sich auch zukünftig als der sprichwörtliche Fels in der Brandung präsentiert, dann wird das sicherlich nur mit Unternehmensführern wie Ulrich Rüther möglich sein.
    Ein Kaufmann und erst recht ein Diplomkaufmann sollte wissen, dass eine Bilanz gesamthaft und nicht anhand einer Einzelposition zu bewerten ist.

  • Rüther : Provinzial-Chef nicht länger tragbar !

    Als Versicherungsnehmer mit einer Reihe von Verträgen,
    auch bei der Provinzial, zweifle ich daran, ob der Herr
    Rüther, unverständlicherweise weiterhin hochdotioerter
    Chef des Vorstandes der Provinzial-Versicherungen in
    Münster, diese Position behalten sollte.

    Ein Manager, der im Zusammenhang mit Spekulationen
    um den Verkauf der Versicherung mit einem erfundenen
    Angriff auf seine Person eine Straftat vortäuscht,
    der hat für dieses Amt sich selbst disqualifiziert.

    Das Versagen des Vorstandschefs sollte eigentlich
    auch der Aufsichtsrat der Provinzial- Versicherung
    erkennen. Diplomkaufmann Jürgen Kalähne

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