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PR-Blamage US-Versicherer Aflac feuert Komiker für Katastrophen-Witze

Der amerikanische Kranken- und Lebensversicherer Aflac hat gleich doppelt unter der Katastrophe in Japan zu leiden. Zum einen ist Aflac stark in Japan engagiert – das Unternehmen macht 75 Prozent seines Geschäftes dort. Und dann auch noch das: Unbedachte Tschunami-Witze des amerikanischen Komödianten Gilbert Gottfried bescherten dem Versicherer eine PR-Blamage.
16.03.2011 - 16:58 Uhr Kommentieren
Gilbert Gottfried auf der Bühne: Aflac kündigte mit sofortiger Wirkung den Werbevertrag mit dem Komiker. Quelle: dapd

Gilbert Gottfried auf der Bühne: Aflac kündigte mit sofortiger Wirkung den Werbevertrag mit dem Komiker.

(Foto: dapd)

New York Komiker Gottfried nämlich, bekannt für seinen derben Humor und seine raue Stimme, hat einen Werbevertrag mit Aflac. In beliebten Fernsehspots leiht er diese unverwechselbare Stimme mit Donald-Duck-Timbre einer Ente, die unentwegt den zweisilbigen Firmennamen quäkt. 

Nebenbei blödelt Gottfried über Twitter – und riss nach der Flutkatastrophe zweifelhafte, um nicht zu sagen: geschmacklose Zoten. „Japan ist sehr fortschrittlich. Die gehen nicht zum Strand – der Strand kommt zu ihnen“, war eine davon. Ein knappes Dutzend solcher Katastrophen-Witze pustete Gottfried über das soziale Netzwerk in die Welt.

Über Aflac brach daraufhin ein Sturm der Entrüstung herein. Das Unternehmen regierte umgehend – Werbevertrag mit sofortiger Wirkung gekündigt. In einer Erklärung machte der Versicherer eine tiefe, entschuldigende Verbeugung vor den Japanern. „Aflac Japan – und im weiteren Sinne Japan selbst – ist Teil der Aflac-Familie“, heißt es da, „es gibt in diesen schwierigen Zeiten keinen Platz für irgendetwas anderes als Mitgefühl und Besorgnis.“

Ohnehin hat der Versicherer mit der Katastrophe in Japan schon genug zu kämpfen. Das Unternehmen ist extrem stark in Japan vertreten, an jeden vierten japanischen Haushalt hat es eine Lebens- oder Krankenpolice verkauft. Mit dem Drei-Viertel-Anteil, den das Japan-Geschäft ausmacht, ist Aflac Spitzenreiter unter den größeren US-Firmen. Kein anderes amerikanisches Unternehmen mit einem Marktwert über 100 Millionen Dollar macht einen größeren Anteil seines Geschäfts in Japan. Entsprechend fiel die Reaktion der Märkte aus: Der Börsenkurs ist seit dem Erdbeben um rund acht Prozent in die Tiefe gekracht.

Was die geschäftlichen Auswirkungen der Katastrophe angeht, gibt sich Aflac dennoch verhaltend optimistisch. Der Versicherer mit einem Börsenwert von 24 Milliarden Dollar erwartet, dass er sein für 2011 angepeiltes Gewinnplus  zwischen acht und zwölf Prozent „am unteren Ende der Spanne“ erreichen könne. Das Unternehmen sei in Japan trotz der Ereignisse in der Lage zu arbeiten und die Kunden unterstützen.

Komiker Gottfried hat seine Tweets mittlerweile gelöscht und sich entschuldigt. Aflac sucht derweil eine neue Stimme für sein Enten-Maskottchen.

 

 

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