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Ratingagentur Fitch glaubt nicht an Fusionen unter Versicherern

Die Ratingagentur Fitch verliert den Glauben an Zusammenschlüsse unter Sparkassen-Versicherern: Die Fusion von Provinzial Rheinland und Nordwest scheiterte, weil sich die Eigner nicht über die Rechtsform einigen konnten.
14.01.2014 - 15:47 Uhr Kommentieren
Fitch-Analysten glauben an keine Fusionen unter öffentlichen Versicherern mehr: Die Provinzial Rheinland und Nordwest kamen nicht auf einen Nenner. Quelle: dpa

Fitch-Analysten glauben an keine Fusionen unter öffentlichen Versicherern mehr: Die Provinzial Rheinland und Nordwest kamen nicht auf einen Nenner.

(Foto: dpa)

Frankfurt Nach dem Scheitern der Fusion von Provinzial Nordwest und Rheinland hat die Ratingagentur Fitch den Glauben an weitere Zusammenschlüsse unter den deutschen Sparkassen-Versicherern verloren. „Der Sektor der öffentlichen Versicherer in Deutschland bleibt so fragmentiert wie vor fünf Jahren“, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichen Studie der Fitch-Analysten Christoph Schmitt und Stephan Kalb. Sie zählen 44 Erstversicherer unter dem Dach von elf Versicherungsgruppen - zu viele nach ihrer Ansicht. „So viele öffentliche Versicherer sind nicht nötig, aber eine Konsolidierung ist angesichts der Eigentümerstruktur unwahrscheinlich“, heißt es in dem Bericht.

Die Fusion von Provinzial Rheinland und Nordwest war kurz vor Weihnachten endgültig gescheitert, weil sich die Eigner - Sparkassenverbände und Landschaftsverbände - nicht über die Rechtsform für die neue Provinzial einigen konnten. Provinzial Nordwest ist als Aktiengesellschaft organisiert, die Provinzial Rheinland ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts. Die Vertreter der öffentlichen Hand in den Gremien der Versicherer fürchteten bei einer Umwandlung in eine AG um die Kontrolle und um Arbeitsplätze in der jeweiligen Region, schreiben die Fitch-Analysten. Die Fusionspläne der beiden Provinzial-Versicherer waren die Antwort auf den Versuch der Allianz gewesen, die Provinzial Nordwest zu übernehmen.

Auch in den bestehenden Strukturen nutzten die öffentlichen Versicherer ihre Einsparpotenziale nicht aus, kritisieren Kalb und Schmitt. So bestehe allein die Versicherungskammer Bayern (VKB) aus sieben Sach-, drei Lebens- und zwei Krankenversicherern. Zusammen kamen die Sparkassen-Versicherer nach Fitch-Berechnungen 2012 auf einen Marktanteil von 10,2 Prozent und wären damit die Nummer zwei auf dem deutschen Markt hinter der Allianz. Allein die VKB ist in Deutschland mit 3,7 Prozent Marktanteil die Nummer acht. Die meisten Sparkassen vertreiben die Produkte „ihrer“ Versicherer exklusiv.

Während die Gruppe in der Schaden- und Unfallversicherung als Nummer zwei profitabler sei als die meisten Versicherer, macht Fitch Schwächen in der Lebensversicherung aus, wo sie hinter Allianz und Generali auf Platz drei liegt. Die Sparkassen verkauften überwiegend nur klassische Lebensversicherungen, das fondsgebundene Geschäft leide unter der Konkurrenz durch den Sparkassen-Fondsanbieter Deka. Im Niedrigzinsumfeld drohten den Sparkassen-Versicherern mit der Einführung des Regelwerks „Solvency II“ 2016 oder 2017 deutlich höhere Eigenkapitalanfoirderungen, warnte Fitch.

  • rtr
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