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Rente Selbstständige wollen flexiblere und transparentere Altersvorsorge

Eine Umfrage der Hertie School of Governance zeigt: Die meisten Selbstständigen fühlen sich schlecht über Altersvorsorge informiert – und legen wenig zurück.
12.06.2018 - 12:45 Uhr Kommentieren
Rente: Selbstständige wollen flexible und transparente Altersvorsorge Quelle: dpa
Altersvorsorge

Viele Selbstständige legen zu wenig zurück.

(Foto: dpa)

Frankfurt An eine Altersvorsorge haben Selbstständige in Deutschland hohe Ansprüche: Sie soll sicher sein, gleichzeitig aber auch flexibel. Im Notfall soll das Geld verfügbar sein. All das müsste eine Altersvorsorge bieten, damit Selbstständige in Deutschland mehr für ihr Alter zurücklegen.

Das ergab eine repräsentative Befragung unter knapp 600 Selbstständigen im Alter von 18 bis 64 Jahren, die das Berliner Meinungsforschungsinstitut Civey unter Begleitung von Klaus Hurrelmann, Professor der Hertie School of Governance, durchgeführt hat.

Auch halten Selbstständige die Informationen der Anbieter von Altersvorsorgeprodukten wie Banken und Versicherungen für unzureichend. Das alles sorgt nach Aussage von Hurrelmann dafür, dass die meisten Selbstständigen eine mangelhafte Altersvorsorge hätten. Experten fordern daher die Politik zum Handeln auf.

„Es kann nicht verwundern, dass mehr Flexibilität die Kernforderung der Selbstständigen ist, wenn sie nach Voraussetzungen für höhere Altersrücklagen gefragt werden“, sagt Hurrelmann mit Verweis auf einen deutlich gestiegenen Anteil an Freiberuflern unter den 4,2 Millionen Selbstständigen. Viele planen zunächst nicht, dauerhaft selbstständig zu sein. Doch die Anzahl der Selbstständigen hat sich in den vergangen 25 Jahren fast verdoppelt und liegt nun bei 2,3 Millionen.

62 Prozent der in Stichproben befragten Selbstständigen würden mehr fürs Alter sparen, wenn es die Möglichkeit gäbe, Beiträge flexibel zu erhöhen, zu senken oder zu pausieren. 59 Prozent finden wichtig, zur Not auch vorzeitig an das Vermögen herankommen zu können. Gleichzeitig erwarten sie aber Sicherheiten: Zumindest die eingezahlten Beiträge sollen erhalten bleiben, finden 60 Prozent der Befragten.

Hurrelmann mahnt zudem an, dass zu viele Selbstständige mangelhaft über Altersvorsorge und ihre persönliche Situation informiert seien. Dieses Informationsdefizit trage zu einer mangelhaften Vorsorge der meisten Selbständigen bei. So gingen 55 Prozent der Selbstständigen davon aus, dass sie sich im Alter einschränken müssen. Unter weiblichen Selbstständigen sind dies sogar 65 Prozent.

„Angesichts der Tatsache, dass nur 20 Prozent der Selbstständigen 1.000 Euro oder mehr pro Monat für das Alter zurücklegen, steht zu befürchten, dass die Quote der unterversorgten Selbstständigen sogar noch deutlich höher ist“, resümiert Hurrelmann. Der Umfrage zufolge spart eine Mehrheit von 56 Prozent nichts oder weniger als 500 Euro im Monat.

Die wichtigsten Anlageformen sind dabei Immobilien und Lebensversicherungen. Nur eine Minderheit von rund einem Viertel nutzt staatlich geförderte Vorsorge wie die gesetzliche Rente, berufsständische Versorgungswerke, die Rürup-Rente oder Bausparverträge.

Daraus leitet Til Klein, Gründer des Start-ups Vantik, das einen digitalen Vorsorge-Fondsplan mit ETF und einer Gruppenabsicherung anbietet, Forderungen an die Bundespolitik ab: „Neben der oftmals sinnvollen Teilhabe an der vergleichsweise unflexiblen, staatlichen Rente bedarf es einer zweiten Säule, die maximale Flexibilität und eine grundsätzliche Sicherheit der Beiträge verbindet.“ Für wichtig hält er zudem das Vorhaben der Bundesregierung nach transparenter Renteninformationen, um einen Wettbewerb der besten, transparenten Lösungen zu ermöglichen.

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